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Breitensport: Männer wollen draußen bleiben

Breitensport

Männer wollen draußen bleiben

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    Immer mehr Vereine sehen im Gesundheits- und Gymnastiksport eine Möglichkeit, Mitglieder zu gewinnen und zu binden. Männer lassen sich dafür allerdings nur schwerlich begeistern.
    Immer mehr Vereine sehen im Gesundheits- und Gymnastiksport eine Möglichkeit, Mitglieder zu gewinnen und zu binden. Männer lassen sich dafür allerdings nur schwerlich begeistern. Foto: Archivfoto: Michael Oswald

    Aichach Wehklagen hört man von so manchem Vorsitzenden, wenn er auf die Mitgliederentwicklung in seinem Verein angesprochen wird. Einige jammern, dass ihnen die Mitglieder weglaufen, andere wiederum haben herbe Probleme damit, bestimmte Ämter in ihrem Vorstand zu besetzen. Eine Lösung: Neue Abteilungen schaffen, mit denen Mitglieder gewonnen und gebunden werden. Die Vereine im Landkreis Aichach-Friedberg, ebenso wie in ganz Bayern, setzen hierbei verstärkt auf den Gesundheitssport. Sportarten wie etwa Yoga, Pilates, Nordic Walking, oder diverse Gymnastikkurse, die Beweglichkeit und Fitness fördern, liegen im Trend.

    Auch beim FC Affing gibt es die Tendenz zum Gesundheitssport, der laut Gymnastikabteilungsleiterin Dörte Waldmann definitiv erkennbar sei. In ihren Gymnastikkursen finden sich regelmäßig 50 bis 60 Mitglieder ein. Und diese sind nicht nur ältere Damen, sondern genauso Jugendliche wie auch Männer, betont sie. Trotz der Erhöhung des Angebotes durch den Gesundheitssport liest sich bei den Vereinen die Mitgliederzahl nicht immer rosig. Beim FC Affing sagt Vorsitzender Franz Meier, dass teils ein Mitgliederschwund stattfinde. In der Fußballabteilung herrsche ein reges Kommen und Gehen, was aufgrund vieler Jugendmannschaften zustande kommt. Andererseits stellt er auch fest: „Die Leute wollen schon einen Sport ausüben, aber nichts dafür tun. Darum gehen sie oft ins Fitnesscenter.“ Es sei offensichtlich, dass immer weniger Mitglieder bereit sind, ehrenamtlich zu arbeiten. Was auf Dauer ein Problem werde.

    Beim TSV Rehling ist der Mitgliederschwund nicht so sehr erkennbar, sagt der Vorsitzende Erich Lachenmayr. „Wir haben eine relativ konstante Mitgliederzahl“, so Lachenmayr. Angeboten werden hier Gesundheitsssportarten wie Pilates, Seniorengymnastik und ein Fitnesskurs. „Besucht wird er aber zu 95 Prozent von Frauen“, so Lachenmayr. Trotzdem würden die Angebote gut angenommen und zwar sowohl von 20- als auch von 65-Jährigen. Dass allerdings allein wegen dieser Angebote neue Mitglieder dem Verein beitreten, sei eher die Ausnahme, fügt Lachenmayr hinzu.

    Bereits seit über 30 Jahren gibt es beim TSV Inchenhofen eine Gymnastikabteilung. Allerdings betätigen sich in der, wie bei den meisten anderen Vereinen, überwiegend Frauen. Allerdings werden auch Kurse für Kinder und Jugendliche angeboten sowie ein Mutter-Kind-Turnen. Letzteres sei die Hauptquelle für neuen Zulauf, so der Vorsitzende Joachim Schnürer. Der Vorstand des TSV Inchenhofen bemühe sich, den Wünschen seiner Mitglieder nach neuen Angeboten gerecht zu werden, erklärt der Vorsitzende Joachim Schnürer. Durch diese Flexibilität sei Mitgliederschwund beim TSV überhaupt kein Thema, so Schnürer. „Seit ich das Amt übernommen habe, haben wir einen riesen Aufschwung. Wir sind von etwa 450 Mitglieder auf circa 800 Mitglieder angewachsen.“

    Kein Mitgliederschwund, aber Stagnation herrscht momentan beim FC Gerolsbach. „Wir haben derzeit keine Zuwächse“, so der zweite Vorsitzende Stephan Caspar. Dafür bemüht sich der Verein um ein umfangreiches Angebot an Gesundheitssport: Von Yoga, Fitness und Kinderturnen, über Senioren- und Wirbelsäulengymnastik bis hin zu Taekwondo und Nordic Walking ist im Verein alles vertreten. Auch hier nehmen, wie bei den anderen Vereinen, überwiegend Frauen daran teil. Einen Trend zum Gesundheitssport kann man hier definitiv ablesen. Die Vereinsführung möchte diese Angebote noch weiterentwickeln: „Eventuell wollen wir in Zukunft auch noch Qi-Gong anbieten“, so Caspar. Als Besonderheit gibt es beim FC Gerolsbach ein Gütesiegel des BLSV für Gesundheitssport.

    Beim TSV Pöttmes überstrahlt Gymnastik derzeit als stärkste Abteilung alle anderen im Verein. Allerdings werden auch hier die Angebote fast ausschließlich von Frauen besucht. Stolz ist der Vorsitzende Anton Neukäufer darauf, dass eine 18-Jährige erst vor Kurzem den Übungsleiterlehrgang abgeschlossen hat. Dieser wurde von Vereinsseite bezahlt.

    „Es lässt sich ein klarer Trend zum Gesundheitssport erkennen“, sagt Neukäufer. Mitgliederschwund sei in seinem Verein nicht auffällig. Das liege an der intensiven Werbung für den Verein, die bereits in den Schulen anfängt. „Derzeit haben wir etwa 1000 Mitglieder, aber es ist mühsam, noch weitere zu finden“, so Neukäufer.

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