Mit kleinen Schritten erfolgt nun der Weg zurück zur Normalität auch im Sportbereich. Am Mittwoch informierte der TSV Aichach über den aktuellen Stand, verbunden mit der Hoffnung, die nächsten Lockerungen mögen publik werden.
Peter Hermannstädter, der Zweite Vorsitzende, fungiert als Hygienebeauftragter: „Das alles zu lesen und zu erfassen, das ist äußerst kompliziert. Ich habe oft mit dem Innenministerium in München telefoniert.“ Er kennt die vielen Herausforderungen, die mit diesem Thema verbunden sind, und ebenso die zahlreichen Vorschriften, die von Zeit zu Zeit geändert werden. Dass die Maßnahmen sinnvoll und notwendig sind, will er keineswegs in Abrede stellen: „Schlimm wäre es, wenn der TSV ein Hotspot wäre, dann können wir zumachen.“ Die Schutz- und Hygienemaßnahmen gelten speziell auch für Sportvereine: der Mindestabstand von 1,5 Metern, regelmäßiges Händewaschen, Maskenpflicht vor und nach dem Sport oder die Desinfizierung von Sportgeräten. Im Freien dürfen die einzelnen Gruppen seit dem 8. Juni maximal 20 Personen umfassen. Ab Montag wird das Sportangebot beim TSV Aichach nochmals erweitert. Duschen und Umkleiden können aber noch nicht genutzt werden.
Viele TSV-Sportler trainieren schon im Freien
Der Verein hat im größeren Umfang Handtücher und Desinfektionsmittel beschafft. In dieser Krisenzeit legt Vereinschef Klaus Laske sein Hauptaugenmerk auf die Finanzen. Mit Problemen sei in dieser Hinsicht nicht zu rechnen, versichert er. Handballer, Leichtathleten, Basketballer und Kanuten haben mit dem Training im Freien Anfang Juni gestartet, wobei auch hier Verordnungen einzuhalten sind. Die Gymnasiumturnhalle steht bislang ebenso wenig zur Verfügung wie die Halle in der Edith-Stein-Schule; in beiden Fällen haben Prüfungen Vorrang. In den Grundschulhallen läuft nur Schulbetrieb.
Für Kinder gibt es noch kein Sportangebot
Was Geschäftsführerin Nicole Vogt außerordentlich bedauert, ist die Tatsache, dass man Kindern in einem Alter zwischen fünf und zehn Jahren noch kein Sportangebot unterbreiten kann. Sie tüftelt an den Belegungsplänen der Sportbox. „Ich bin beeindruckt, wie motiviert die Trainer sind trotz der Auflagen. Der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.“ Dass man sich derzeit nur übers Internet für Kurse anmelden kann, dürfe nicht als Schikane betrachtet werden. Sollte jemand spontan auftauchen, muss er ebenso damit rechnen, nach Hause geschickt zu werden, wie Leute, die das erlaubte Kontingent überschreiten würden. Richard Hangl, der bei der nächsten Versammlung als Vorsitzender kandidiert, staunte über den großen Andrang beim ersten Training der Handballerinnen im Freien: „30 Leute waren da, alle haben sich gefreut, dass sie wieder etwas machen können.“