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Blick über den großen Teich: Sport-Stipendium in den USA

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Blick über den großen Teich: Sport-Stipendium in den USA

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    Braungebrannt ist sie, und der amerikanische Slang beim Reden – gerade wenn es um englische Ausdrücke wie „Junior-College“, „University“ oder „Division One“ geht – ist unverkennbar. Kein Wunder, schließlich lebt, studiert und sportelt Julia Menhart aus Hörmannsberg seit nunmehr fünf Jahren hauptsächlich in den USA – und dort möchte sie nun nach ihrem Bachelor auch noch ihren Master in „Public Administration Management“ machen. Zwei Semester fehlen noch, und „wenn dann auch noch alles klappt, würde ich gerne auch in den USA im Management-Bereich arbeiten, am liebsten bei einer deutschen Autofirma“, sagt sie mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen.

    Seit 2011 studiert die 24-Jährige mittlerweile in den Staaten. Ihre Stationen waren ein Junior-College in Houston/Texas und Chicago State University. Finanziert hat sich die Hörmannsbergerin ihr Studium mit einem Volleyballstipendium. „Ohne das wäre es mir nicht möglich gewesen, dort zu studieren“, erzählt sie.

    In Amerika darf man vier Jahre als Athlet mit einem Stipendium in der gleichen Sportart studieren, für den Fall, dass man einmal verletzt pausieren musste, auch noch ein fünftes Jahr. Nutzt man das Verletzungsjahr nicht aus, ist das fünfte Jahr auch möglich – allerdings muss dann eine andere Sportart ausgeübt werden. Hier kam der 24-Jährigen dann der Zufall zu Hilfe. „Als ich am Lake Michigan einmal beachte, lernte ich zufällig einen ehemaligen polnischen Beach-Nationalspieler kennen. Der riet mir, mich für ein Beachvolleyball-Stipendium zu bewerben, was ich dann auch tat“, erzählt Julia Menhart. Nun begann die Suche nach einer Schule oder Uni, da es nicht so viele gibt, die Beachvolleyball im Angebot haben. „Ich habe 50 angeschrieben, und nur zehn Prozent bieten überhaupt so ein Stipendium an“, so Menhart. Schließlich meldete sich die San José State University in Kalifornien – und das Beach-Abenteuer konnte im Juli 2015 losgehen.

    Julia Menhart spielte im Team der San José University mit Hana Tresnakova, einer ehemaligen tschechischen U23-Nationalspielerin, und die beiden harmonierten prächtig. „Wir waren auf Platz eins unseres Teams gelistet und kamen auf eine persönliche Bilanz von zwölf gewonnenen und sieben verlorenen Spielen“, erzählt Julia Menhart. Auch dank ihrer guten Leistung wurde das Team der San José State University zum „America’s most improved team“ gewählt, also zu der Mannschaft, die sich am besten entwickelt hat. Im Jahr zuvor blieb das Team sieglos, in der zweiten Saison standen bereits neun Siege – darunter so prestigeträchtige Erfolge gegen Stanford und die California State Berkley University.

    Doch nun ist die Athleten-Zeit der Hörmannsbergerin zu Ende, länger als fünf Jahre darf man am College nicht als aktiver Sportler tätig sein. Dennoch fliegt sie im August wieder in die Staaten – und wird dort neben ihrem Studium auch weiter dem Sport und dem Beachvolleyball treu bleiben.

    Ab dem nun beginnenden Semester wird die 24-Jährige ihr Team als Assistenz-Coach unterstützen. „Daneben muss ich noch auf dem Campus im MTI-Institute arbeiten, um mein Studium zu finanzieren, schließlich gibt es kein Stipendium mehr“, so Menhart. Was war das Beste an den bisherigen fünf Jahren Amerika? „Jede Region hatte etwas Besonderes, etwas Eigenes. In Chicago spürte man die Rassentrennung meiner Meinung nach am stärksten, die Texaner hatten so eine Südstaaten-Gelassenheit, und hier in Kalifornien ist die Natur toll und vor allem das Wetter klasse – wir haben 350 Sonnentage“, erzählt Julia Menhart. Und jungen Leuten rät die Hörmannsbergerin eines: „Wer die Chance hat, dort zu studieren, der soll es machen – ich kann es jedem empfehlen.“

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