Altomünster-Pipinsried Konrad Höß, 72, unternahm am Sonntag einen Ausflug. Nach Raisting, an den südlichen Zipfel des Ammersees, mit herrlichem Blick auf Kloster Andechs und die Alpen. Höß durchreist gerne das südliche Bayern am Wochenende, die Schönheit der Region gilt als schöner Randaspekt. Weil sich der umtriebige Pensionär dem Amateurfußball verschrieben hat, speziell seinem FC Pipinsried, kennt er ziemlich jeden Fußballplatz zwischen Nürnberg und Sonthofen.
Der FC-Vorsitzende Höß hat die künftigen Gegner beobachtet, den SV Raisting und den VfR Garching. Was er gesehen hat, hat ihn beeindruckt. „Das war eine hoch dramatische Begegnung, mit viel Kampf auf tiefem Boden“, sagt Höß und beschreibt damit sogleich, auf was sich seine Bayernligafußballer am Sonntag in Raisting einstellen müssen.
Seine Mannschaft muss sich jedoch nicht verstecken. Sie hat als Aufsteiger eine überdurchschnittliche Vorrunde abgeliefert, hat 33 Punkte geholt und steht zwei Punkte hinter dem Tabellenzweiten SV Pullach. „Sensationell“ sei das, meint Höß dann doch. Weil er aus seinen Spielern immer das Beste herausholen möchte, kann er es sich jedoch nicht verkneifen, sogleich ein wenig zu warnen. Mit dem Wissen seiner Beobachtungen sagt er keinen guten Ausgang für die kommenden Partien voraus: „Ich rieche zwei Niederlagen.“
Womöglich will Höß Spielertrainer Tobias Strobl, 26, und die Kicker aber nur reizen mit seiner düsteren Prognose. Die vielen Spiele im Sommer haben Spuren hinterlassen, in Ismaning siegte die Mannschaft zwar 2:1, wirkte jedoch nicht mehr so frisch. „Wir spielen keinen so begeisternden Fußball mehr“, sagt Höß. Allerdings verteilt er auch Lob an seinen besten Torschützen Michael Holzhammer, 26, der schon elfmal getroffen hat. Ihm hätte Höß nicht zugetraut, dass er sich so gut durchsetzen kann. (joga)