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Bayernliga-Derby: Affings Aktien steigen wieder

Bayernliga-Derby

Affings Aktien steigen wieder

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    „Dann warte ich auf ein Angebot und brauche einen Plan B.“Affings Markus Berchtenbreiter
    „Dann warte ich auf ein Angebot und brauche einen Plan B.“Affings Markus Berchtenbreiter

    Affing In seiner Funktion als Krisenmanager ist Markus Berchtenbreiter, 45, dieser Tage nicht zu beneiden. Der Sportliche Leiter des Fußball-Bayernligisten FC Affing ist damit beauftragt, nach aufregenden Wochen in seinem Verein und seiner Mannschaft Ruhe einkehren zu lassen. Sparkurs. Trainersuche. Abstiegsgefahr. Spielerschwund. Erst seit Sommer hat Berchtenbreiter seinen Posten inne, selten zuvor hat jemand in ähnlicher Position die Geschäftsgebaren des höherklassigen Amateurfußballs so rasant einverleibt bekommen. Größtenteils unfreiwillig, weil er es musste. Rückblickend spricht der 45-Jährige von „intensiven Wochen“. Seinen Optimismus habe er unterdessen nie verloren, beteuert er.

    Die jüngsten Entwicklungen dürften Berchtenbreiter darin bestärken. Affings Aktien steigen wieder, auch wenn die Fußballer weiter tief im Tabellenkeller stecken. Aber die Aussichten sind vor dem Derby beim FC Pipinsried bei Weitem nicht mehr so trübe wie das Wetter dieser Tage. Grund dafür sind die positiven Rückmeldungen, die Berchtenbreiter nach und nach von den Fußballern erhält. Nachdem der Verein seinen Sparkurs unter ihnen angekündigt hatte, drohte eine Schar von ihnen, sich im Winter nach einem potenteren Partner umzusehen. Berchtenbreiter hatte dafür Verständnis, die Spieler wollten Bedenkzeit.

    Nachdem sich der Pulverdampf nun verzogen hat, erscheinen die Dinge nüchterner. Weitaus weniger dramatisch. Sechs Spieler haben sich einen Verbleib bis zum Saisonende offengehalten: Tobias Jorsch, Armin Failer, Daniel Söllner, Marius Kefer, Arthur Vogel und Torhüter Florian Riegel. Alle anderen wollen bleiben. „Es freut mich, dass mein Optimismus begründet war“, sagt Berchtenbreiter daher. Die Spieler wischen so den Eindruck weg, nur wegen des schnöden Mammons für den FC Affing ihre Schuhe zu schnüren. Es spreche für den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, fügt Berchtenbreiter hinzu.

    Ende nächster Woche sollen die Gespräche abgeschlossen sein. Druck verspürt Berchtenbreiter indes keinen. Sollten die Spieler, die zweifelsohne wichtig für die Mannschaft seien, gehen wollen, sei der aufnehmende Verein am Zug. „Dann warte ich auf ein Angebot und brauche einen Plan B“, erklärt der Sportliche Leiter unaufgeregt. Weil Berchtenbreiters Optimismus personell genährt wird, glaubt er nun, dass es auch sportlich besser laufen wird, der Klassenerhalt sei weiter das Ziel.

    Während Berchtenbreiter an den Rahmenbedingungen feilt, stimmt Trainer Klaus Wünsch, 55, seine Mannschaft auf das Derby gegen den FC Pipinsried ein. Nach dem späten Ausgleichstreffer gegen Eichstätt, der Spieler und Verantwortliche tief traf, bemühte sich Wünsch, das Negativerlebnis schleunigst aus den Köpfen seiner Kicker zu verbannen. Mit solchen Dingen dürfe man sich nicht zu lange aufhalten, meint er. Deshalb zieht er die positiven Dinge aus dem 2:2. „Wir haben gut gespielt, die Leistung war in Ordnung. So wollen wir weitermachen.“ Wünsch will sich etwas einfallen lassen, um die starken Einzelspieler des Gegners zu bearbeiten.

    Pipinsrieds Spielertrainer Tobias Strobl, 26, ist jedoch davon überzeugt, dass nicht die Einzelspieler die Begegnung entscheidend beeinflussen werden. „Es wird darauf ankommen, wer das Wetter besser annimmt“, sagt er und verweist auf Kälte und tiefes Geläuf. Konrad Höß, Pipinsrieds Boss, hat unter der Woche viel Zeit aufgewendet, sein heiliges Plätzchen zu hegen und zu pflegen. Höß, 72, will spielen lassen, eine Absage wäre nicht in seinem Sinn. Nachdem vor dem Derby im Sommer noch über die Anstoßzeit und eine mögliche Spielabsage gezankt wurde, schlägt Höß diesmal versöhnlichere Töne an. „Es würde mich freuen, wenn sie in der Liga bleiben. Ich fahre lieber nach Affing als sonst wohin in Bayern.“

    Das bedeutet jedoch kaum, dass die Punkte kampflos hergegeben werden. Spielertrainer Strobl hat den Ehrgeiz, Platz drei zurückzuerobern. Man sei Favorit. „Wir dürfen uns nicht immer kleiner machen als wir sind“, sagt er.

    Mit Vorfreude blickt Affings Sportlicher Leiter Berchtenbreiter jedenfalls aufs Derby. Optimistisch wie er sich gerade gibt, hat er für Sonntag ein gutes Gefühl.

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