Aindling 30 Tage lang muss ein Fußballer in der Regel pausieren, wenn er über eine Grenze hinweg gewechselt ist. Ervin Okanovic, der vor einer Woche beim TSV Aindling unterschrieben hat, kann für den Bayernligisten wohl schon wesentlich früher aktiv werden. Voraussichtlich aber kaum bereits am heutigen Samstag ab 15 Uhr beim TSV 1860 Rosenheim.
„Stand 16.20 Uhr kann er nicht spielen“, teilte Josef Kigle am Freitag mit. 45 Minuten zuvor hatte der DFB grünes Licht erteilt. Mit der Spielberechtigung des neuen Mittelfeldmanns, der deutscher Staatsbürger ist, könnte es auf die Schnelle nur dann klappen, wenn der Bayerische Fußballverband ähnlich fix agieren würde in dieser Angelegenheit wie der Deutsche Fußballbund. „Das ist bitter“, zeigte sich der Vorstand Spielbetrieb in Aindling gefrustet über die Aussicht, dass Okanovic wohl erst im Heimspiel am kommenden Mittwoch gegen Unterhaching II ein Thema sein wird.
Von Okanovic, der auf der rechten wie auf der linken Seite eingesetzt werden kann, erwartet sich nicht nur Josef Kigle einiges: „Das ist ein guter Spieler, der hat schon einige Zeit bei uns mittrainiert.“ Trainer Stefan Anderl geht davon aus, dass der Neuzugang nicht in der Startelf aufkreuzen wird: „Wir verfolgen ja eine bestimmte Taktik. Das braucht seine Zeit.“ Anderl will ihm zunächst Spielpraxis im Team zwei verschaffen.
Die jüngste 1:2-Heimniederlage gegen Würzburg bezeichnet der Coach auch mit einigem Abstand als sehr, sehr bitter, nachdem es sich um ein gutes bis sehr gutes Spiel gehandelt habe. Vor diesem Hintergrund wäre seiner Ansicht nach die Mannschaft froh gewesen, wenn sie bald die Chance zur Rehabilitierung erhalten hätte. Wie seine Jungs auf diesen Rückschlag reagiert haben, das gefällt Anderl: „Die Stimmung ist gut bei uns. Intensität und Motivation beim Training – das ist alles hervorragend. Ich hoffe, das bleibt so.“
Aus dem aktuellen Kader wird in Rosenheim nur der operierte Aldin Medara fehlen. Ob Simon Knauer sich so weit erholt hat, dass er von der ersten Minute an mitstürmen kann, ließ Anderl noch offen. Auch über eine mögliche Rückkehr von Phillip Eweka äußerte er sich eher vorsichtig.
Letzten Sonntag haben sich die Verantwortlichen des TSV Aindling noch lange unterhalten im Sportheim. So viel kann Josef Kigle sagen: „Es tut sich sicher noch was.“ Damit meint er den Spielermarkt. Dominik Koch fehlt ab September aufgrund seines Studiums mehrere Monate, Christian Schön wird im September wegen seiner beruflichen Tätigkeit nicht zur Verfügung stehen.