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Bayernliga: Aindlinger Armutszeugnis

Bayernliga

Aindlinger Armutszeugnis

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    In der Endphase durfte sogar der 37-jährige Aindlinger Co-Trainer Vladimir Manislavic ran, links Christian Weiser.
    In der Endphase durfte sogar der 37-jährige Aindlinger Co-Trainer Vladimir Manislavic ran, links Christian Weiser.

    Aindling Wann hat sich die Fußballmannschaft des TSV Aindling so schwach, so desolat präsentiert wie beim 0:2 gegen 1860 Rosenheim? Es war ganz einfach ein Armutszeugnis, eine Zumutung für die nicht einmal 200 Zuschauer, die schwer enttäuscht wurden. Nun nimmt Aindling den Relegationsplatz ein. Mit der Leistung vom Samstag besteht die große Gefahr, dass der TSV auf einen Rang rutschen wird, der am Saisonende den direkten Abstieg aus der Bayernliga zur Folge hätte.

    Es war überhaupt kein Vergleich zur ersten Halbzeit in Unterhaching. Dort erspielte man sich wenigstens Chancen allererster Güte. Davon konnte gegen Rosenheim nicht die Rede sein. Die Gastgeber fanden überhaupt nicht in diese Bayernliga-Partie, vielleicht hatten sie den ebenfalls abstiegsbedrohten Gegner, der nun an ihnen vorbeizog, auf die leichte Schulter genommen. Die Oberbayern waren zuvor in vier Partien der Rückrunde ohne Punkt geblieben, ihre Verletzungssorgen sind enorm. In der Startformation der „Sechziger“ fanden sich nicht weniger als sieben Kicker, die maximal 22 Jahre alt waren. Trotzdem behielten die Gäste klar und verdient die Oberhand.

    Viele technische Fehler und Fehlpässe

    Auf Aindlinger Seite wurden technische Fehler in großer Zahl produziert, der Ball landete nicht selten dort, wo kein Mitspieler zu sehen war. Dazu gab es einige Szenen, die man nur mit einem Kopfschütteln kommentieren kann. Völlig unbedrängt versuchte sich Michael Zerle in einer harmlosen Szene als Handballer. Das führte zu Gelb, verbunden mit dem Risiko, beim nächsten Foul vom Platz zu fliegen. Dieses Schicksal traf in der 81. Minute Manuel Müller. Vor der eigenen Auswechselbank ließ er sich auf ein Gerangel mit Michael Kokocinski ein. Schiedsrichter-Assistent Steffen Mix stand daneben und zeigte seinem Chef Björn Söllner eine Tätlichkeit der beiden an. Somit flogen sie mit Rot vom Feld.

    Der leicht verletzte Sergej Scheifel saß diesmal auf der Bank, somit rückte Michael Dietl in die Startelf und fungierte als Spitze. Christian Doll wurde zum offensiven Mittelfeldakteur. Wichtiger als die Aufstellung ist im Fußball zumeist die Einstellung, und die stimmte bei Aindling nicht. Nach einer knappen Viertelstunde ließ Eugen Martin auf der rechten Seite Alexander Benede schlecht aussehen, sein Zuspiel nahm Danijel Majdancevic per Fallrückzieher, und die Kugel lag zum 0:1 im Netz. Markus Einsiedler durfte ungestört bis zum Sechzehner stürmen, ehe er abzog. Ein absoluter Tiefpunkt aus Aindlinger Sicht war die 44. Minute. Majdancevic trat einen Freistoß aus 35 Metern. Weil alle Kicker im Strafraum die Köpfe einzogen, landete der Ball im langen Eck.

    Ein 0:2 zur Pause vor eigenem Publikum – das müsste doch zu einem energischen Aufbäumen führen. Möchte man meinen, in Wirklichkeit ging es im alten Trott weiter. Dann durfte Vladimir Manislavic ran. Vor einigen Monaten lächelte der Co-Trainer noch milde, als er auf ein mögliches Comeback angesprochen wurde. Jetzt, eine Woche nach seinem 37. Geburtstag, beorderte Trainer Paula diesen ehemaligen Stürmer als Nothelfer aufs Feld. Den ungleich jüngeren Koch, Knauer und Schaffer blieb nur die Rolle der Zuschauer. Allerdings hatten sie sich bisher auch nicht unbedingt aufdrängen können.

    Bezeichnend für das Heimdebakel war auch ein Schussversuch von Mario Schmidt, nicht selten einer der Besten. Er brachte aus wenigen Metern nur ein Schüsschen zustande, anstatt den Anschluss herzustellen.

    TSV Aindling Geisler, Zerle, Völker, Szikal, Benede, Fischer (69. Weiser), Kling, Schmidt, Müller, Doll, Dietl (69. Manislavic).

    TSV 1860 Rosenheim Mayer, Herberth, Lenz, Ch. Hofmann, Atilgan, Richter, Kokocinski, Martin, Matthias Huber (73. Schwinghammer), Majdancevic (85. F. Hofmann), Einsiedler (90. +3 Martin Huber).

    Tore 0:1 Majdancevic (14.), 0:2 Majdancevic (44.).

    Schiedsrichter Björn Söllner (TSV Aidhausen). Zuschauer 180.

    Rote Karten Müller (Aindling) und Kokocinski (Rosenheim/beide 81./jeweils Tätlichkeit).

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