Neues Jahr, altes Lied: Auch beim Auftakt 2016 war die Bank mit den Ersatzspielern der Aichacher Basketballer ausgesprochen dünn besetzt. Genau ein Spieler nahm dort Platz, Marius Stancu, der Trainer, der sich als siebter Kandidat auf einen Einsatz sechs Tage vor seinem 51. Geburtstag nicht einwechselte. Er verfolgte das Heimspiel gegen den TSV Augsburg 1871 II wie üblich im Stehen. Der Kader war also wieder einmal klein, eigentlich zu klein. Dennoch gewannen die Gastgeber mit 84:69 und holten die Punkte fünf und sechs in der laufenden Bezirksoberliga-Saison.
Es gab mehrere Gründe, warum die Mannschaft des TSV Aichach siegreich vom Parkett ging. Alex Eberlein muss man hier unbedingt anführen. 21 seiner 23 Punkte erzielte er bis zur Halbzeit. Mehr Konstanz zeigte Konstantin Dwaliawili, der wieder einmal den Ton angab. Nach einem Blitzstart führten die Hausherren nach zehn Spielminuten bereits mit 23:9. Die Augsburger brauchten lange, ehe sie zu einem gleichwertigen Gegner wurden. Nach zwei Vierteln lagen sie schon beinahe aussichtslos mit 21:51 im Hintertreffen. Ihre Leistung im Angriff war lange Zeit mäßig, viele Fernwürfe verfehlten ihr Ziel, was in ähnlicher Weise für die Freiwürfe galt. Auch nach 30 Minuten gab es keinen Zweifel daran, wer dieses Kellerduell zu seinen Gunsten entscheiden würde. Allerdings hatten die Augsburger längst zu einer Aufholjagd geblasen. Innerhalb kurzer Zeit machten sie nicht weniger als zehn Punkte gut. Am Ende leisteten sich die Aichacher gar einen Einbruch, der ihr so dickes Polster bedenklich schrumpfen ließ. Mit 14:22 ging das letzte Viertel an den Verlierer, der beim Stand von 76:67 sogar von einer Wende träumen durfte.
TSV Aichach geht gegen Ende die Kraft aus
Die Konzentration der Aichacher hatte spürbar gelitten, die Zahl der Fehler war markant gestiegen, auch eine Folge der hohen Belastung angesichts der verschwindend geringen Möglichkeiten, Akteuren eine schöpferische Pause zu gönnen. Dazu kam, dass 5:31 Minuten vor dem Ende Anton Oksche mit dem fünften Foul das Spielfeld in der Grundschule Nord nicht mehr betreten durfte.
Trainer Marius Stancu war dennoch angetan vom Auftreten seines Teams: „Das war eine starke Leistung von meiner Mannschaft. Von Anfang an hat bei uns alles super geklappt.“ Die athletisch größeren Augsburger hatte er mit Respekt beim Aufwärmen beobachtet. Besonders lobte der Coach seine jungen Basketballer Philipp Kolb und Kirill Klein: „Ich hoffe, dass dadurch vielleicht auch andere junge Spieler zu uns kommen.“ Eine Blutauffrischung wäre in der Tat kein Fehler.
In nächster Zeit sollte sich die personelle Lage etwas entspannen. Adrian Winkler dürfte in zwei Wochen wieder zum Team stoßen. Uli Rappel hatte sich vor Weihnachten im Training eine Verletzung an einem Sprunggelenk zugezogen. Paul Klobe und Benedikt Herz könnten schon in Kürze wieder zu einem Thema werden. „Ich denke gar nicht an Abstieg“, betonte Marius Stancu noch einmal. Ein Team wird die BOL aber in jedem Fall nach unten verlassen müssen.
TSV Aichach Dwaliawili (31/11), Marius Stancu, Eberlein (23/1), Dennis Stancu (13/2), Kolb (1/1), Klein (8), Oksche (8).