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Basketball: Mit Luft nach oben

Basketball

Mit Luft nach oben

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    Partie ist bis Anfang des letzten Viertels offen
    Partie ist bis Anfang des letzten Viertels offen

    Einige Minuten waren am Sonntagabend nach Spielschluss bereits vergangen. Aichachs Basketballer und ihr Trainer Marius Stancu, 49, hatten folglich Zeit, die Niederlage gegen die DJK Kaufbeuren einzuordnen. Dass der negative Ausgang nicht eingeplant war, machte Stancu deutlich, indem er das 51:63 als „überraschend“ einstufte. In Stancus Worten schwang mit, Aichach musste sich die Niederlage selbst zuschreiben.

    Die Mannschaft hatte angedeutet, dass in ihr viel Potenzial steckt, allerdings leistete sie sich in den entscheidenden Momenten Fehler: Ihr mangelte es an taktischem Geschick und Konzentration beim Abschluss. „Wir haben es dem Gegner zu leicht gemacht und Phasen verschlafen“, erklärte Stancu.

    Aichach eröffnete vielversprechend, Adrian Winkler traf zum 8:3. Ende des ersten Viertels häuften sich jedoch Probleme. Aufbauspieler Christian Vonthien kam nicht ins Spiel, die Punktegaranten Anthony Gräber und Henoch Nya-Ekombo schlossen überhastet ab oder liefen sich an der dicht gestaffelten DJK-Verteidigung fest. Trainer Stancu reagierte mit einer Auszeit, die wirkungslos verpuffte. Weiter prallten Bälle nach Distanzwürfen vom Kaufbeurer Korb ab, während die Gäste mit durchschnittlicher Wurfquote zum Erfolg kamen. Dass ihnen 32 Zähler zu einer Zehn-Punkte-Halbzeitführung genügten, sagte einiges über Aichachs Abschlussschwäche aus.

    Nach der Pause steigerten sich die Aichacher, innerhalb weniger Minuten kämpften sie sich bis auf einen Punkt heran (34:35), plötzlich purzelten die Punkte. Center Gräber blockte und hielt Schaden vom eigenen Korb fern, Alexander Eberlein, Vonthien und Dwaliawili trafen aus der Ferne. Aichachs Mannschaft verdeutlichte, wie es laufen könnte, diese starke Phase ließ hoffen. „Für uns wäre heute viel mehr drin gewesen“, sagte daher Dwaliawili, mit 16 Punkten Aichachs bester Werfer.

    Bis Anfang des letzten Viertels blieb die Partie offen, zwei Fehlwürfe und ein Ballverlust Eberleins leiteten die Niederlage ein. Fortan verfiel Aichach in die fehlerbehafteten Strickmuster der ersten Viertel und ließ defensive Ordnung vermissen.

    Die Niederlage diente den Aichachern als Sinnbild eines durchwachsenen Saisonverlaufs. Aichach ist Fünfter, hat fünfmal gewonnen und viermal verloren. Trainer Stancu gibt sich zufrieden, äußerlich zumindest. Als Aufsteiger sei das in Ordnung, meint er. Und fügt hinzu: „Von Aufstieg war nie die Rede.“

    Als Stancu nach der Partie seine Mannschaft vor der Spielerbank versammelte, war allerdings nicht nur die Niederlage Thema. Vielmehr erörterten er und das Team, wie man nach der kurzen Weihnachtspause die Rückrunde angehen wolle. Noch haben Aichachs Basketballer den Umstieg von einer talentierten Freizeitgruppe, die sich zum „Zocken“ trifft, zu einer organisierten Einheit auf dem Parkett nicht bewerkstelligt. Spaß steht im Vordergrund, nicht immer sind die Trainingseinheiten im Sinne Stancus besucht. Öfter fehlen Spieler, die nötig wären, um taktische Disziplin einzustudieren.

    Stammspieler Dwaliawili, eine tragende Säule des Teams, hat Anfang der Saison beschrieben, wie wichtig es sei, dass Spieler Ordnung hielten. „Wir müssen wieder mit mehr System an die Sache rangehen“, sagte er am Sonntag. Einig sind sich Spieler und Trainer, dass sie mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben werden. Dafür verfügt Aichach über zu viel individuelle Klasse. Macht die Mannschaft im bisherigen Stil weiter, wird sie gegen schwächere Teams gewinnen und gegen stärkere verlieren. Center Gräber, diesmal weit unter seinen Möglichkeiten, fasste die Situation zusammen: „Wir müssen uns entscheiden: Wollen wir weiter nach oben kommen oder soll alles so bleiben wie bisher?“

    Aichach Dwaliawili (16), Eberlein (10), Gräber (4), Herz (1), Nya-Ekombo (8), Oksche (2), Vonthien (8), Winkler (2), D. Stancu, Rappel, Kusaimow

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