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Basketball: Korbjäger im Kreis fiebern EM entgegen

Basketball

Korbjäger im Kreis fiebern EM entgegen

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    Die Basketballer aus dem Landkreis Aichach-Friedberg (hier Aichachs Alex Eberlein) fiebern der Europameisterschaft, die am Donnerstag beginnt, entgegen.
    Die Basketballer aus dem Landkreis Aichach-Friedberg (hier Aichachs Alex Eberlein) fiebern der Europameisterschaft, die am Donnerstag beginnt, entgegen. Foto: Sebastian Richly

    An seine erste Europameisterschaft erinnert sich Alex Eberlein noch genau. Der Basketballer vom TSV Aichach saß 2005 gebannt vor dem Fernseher und fieberte mit Dirk Nowitzki und Co. mit. „Ich war damals Jugendspieler und einfach nur fasziniert. Deutschland kam bis ins Finale.“ Auch ab Morgen fiebert Eberlein, der mittlerweile 27 Jahre alt ist, wieder mit dem deutschen Team mit. „Ich bin schon ganz heiß und freue mich auf tollen Basketball.“ Denn am Donnerstag beginnt die EM, die zum zweiten Mal in vier Ländern (Israel, Finnland, Rumänien und Türkei) ausgetragen wird. Nicht mehr dabei sein wird dann Superstar Dirk Nowitzki, der 2015 seine Karriere in der Nationalmannschaft beendet hatte.

    Für Alex Eberlein ist der Rückzug des 39-Jährigen ein Qualitätsverlust: „Das Team besteht aus vielen jungen Spielern und Nowitzki ist einfach eine andere Generation. Offensiv schmerzt sein Rücktritt natürlich. Er ist einzigartig. Auch Dennis Schröder wird ihn nicht ersetzen können, er ist ein ganz anderen Spielertyp“, so Eberleins Einschätzung. Und doch traut er Schröder, der in der NBA bei den Atlanta Hawks spielt und auf dem Weg zum neuen deutschen Superstar ist, eine tragende Rolle zu: „Schröder ist schnell und trickreich. Seine Leistung wird mit entscheidend für das Abschneiden des Teams sein.“ Vollends überzeugt ist der Aichacher aber nicht von der deutschen Mannschaft. „Ich drücke natürlich die Daumen. Das Achtelfinale ist Pflicht, aber dann kommen die K.o-Spiele. Dann wird es sehr schwer für die Deutschen. Aber im Basketball ist alles möglich“, weiß der Topscorer der vergangenen Bezirksliga-Spielzeit aus eigener Erfahrung.

    Für Eberlein sind die Deutschen also nur Außenseiter. „Spanien ist eigentlich immer Top-Favorit. Danach kommen Serbien, Frankreich, Russland und Litauen. Dort hat der Sport einen anderen Stellenwert als bei uns und das merkt man an der Qualität der Spieler.“ Beim Vorbereitungsturnier am vergangenen Wochenende konnte sich der Aichacher persönlich von der Form der Teams überzeugen. In Hamburg spielten Polen, Serbien, Russland und Deutschland den sogenannten Supercup aus. Eberlein war vor Ort und begeistert: „Vier Spiele habe ich mir angeschaut. Das hat Lust auf mehr gemacht. Es war ein Hammer-Erlebnis dabei zu sein und die Stars spielen zu sehen“, so Eberlein, der noch einen ganz besonderen Moment erlebte. Nach einem Spiel der russischen Mannschaft durfte der Aichacher ganz nah an die Stars ran und machte auch Fotos mit den Korbjägern: „Die Größe hat mich erstaunt. Ich kam mir vor, wie ein kleines Kind.“ Mit seinen 1,88 Metern Körpergröße wirkte Eberlein unter den 2,15-Meter-Riesen auf einmal sehr klein. „Es war ein super Erlebnis“, schwärmt der 23-Jährige. Für Eberlein kann die Europameisterschaft also kommen. Nur eines stört ihn: ARD und ZDF werden das Turnier diesmal nicht übertragen. „Das ist furchtbar für den Sport. Basketball wird immer mehr an den Rand gedrängt. Im Fernsehen kommt kaum noch etwas. Höchstens einmal Play-offs der deutschen Liga. Das war vor Jahren noch anders.“ Der Sender Entertain TV, der für Telekom-Kunden kostenlos ist, überträgt zumindest die deutschen Partien live. „Ich habe schon mit Freunden telefoniert. Wenigstens die Spiele der Deutschen will ich sehen. Hoffentlich kommt die Mannschaft weit.“

    Das ein oder andere Spiel wird auch Basketballer Stephan Hartl von den Sportfreunden Friedberg verfolgen. Große Fernsehabende seien beim Bezirksoberliga-Korbjäger aber bislang nicht geplant. „Ich muss zugeben, dass ich im deutschen und europäischen Basketball nicht ganz drin bin, ich interessiere mich mehr für die NBA. “ Auch Hartl ärgert sich über die Übertragung des Turniers: „Es stimmt mich schon traurig und ist einfach schade. Die Begründung ist wohl, dass sie die Quoten nicht haben. Aber wenn man einen Sport nicht überträgt, dann kann der auch nicht populärer werden – das ist für den Basketball in Deutschland sicher nicht förderlich“, so der 26-Jährige.

    Was traut der Friedberger der deutschen Mannschaft zu? Wer könnte der Führungsspieler in der Nach-Nowitzki-Ära werden? „Ich glaube nicht, dass die deutsche Mannschaft besonders weit kommen wird, wenn es ganz dumm läuft, ist vielleicht schon nach der Vorrunde Schluss“, so Hartl, der aber dem Team natürlich trotzdem die Daumen drückt. „Und in die Führungsrolle kann sicher NBA-Profi Dennis Schröder schlüpfen, der hat ganz sicher das Zeug dazu.“ Der Friedberger findet es zudem schade, dass zwei deutsche NBA-Spieler – Maximilian Kleber und Paul Zipser abgesagt haben, weil sie aufgrund ihrer Verpflichtungen nicht zur Verfügung stehen. Der Friedberger, der übrigens keinen Lieblingsspieler hat, rechnet Frankreich und Serbien zu den Top-Favoriten. (mit pkl)

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