Aichach Wenn sich Jonas Lindermair am Samstag auf seinem kleinen BMX-Rad den Rampen und Hindernissen entgegen beziehungsweise an ihnen hinunterstürzt, geht es für den Aichacher nicht nur um eine gute Platzierung bei den Deutschen Meisterschaften in Oldenburg. Es geht um mehr, viel mehr: Der 22-Jährige kann mit einem guten Ergebnisse die Grundlagen für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio legen. Dann geht es in seiner Disziplin – Park – erstmals um Gold, Silber und Bronze. „Das ist natürlich mein großer Traum“, so Lindermair.
So will Jonas Lindermair zu Olympia 2020
In dieser Variante des BMX-Sports geht es darum, in einem Parcours von Rampen, Hindernissen und Half-Pipes möglichst viele Elemente mit einzubauen und unterschiedliche Tricks zu zeigen. In der Pipe gibt es meist nur für spektakuläre Tricks viele Punkte und in der Disziplin Straße spielen Treppen und Geländer eine wichtige Rolle. „Das ist bei meiner Paradedisziplin anders, denn man muss versuchen, möglichst vielfältig zu agieren.“ Bewertet werden auch der Schwierigkeitsgrad und die saubere Ausführung der Tricks, die der Aichacher möglichst im kommenden Jahr auch in Japan zeigen will. Im Vorfeld von Olympia sind noch viele Fragen offen. „Das ist echt schwierig, weil es das bisher eben noch nicht gab. Ich kann nur mein bestes bei den Contests geben. Alles andere werden wir sehen.“
Wie viele Teilnehmer Deutschland bei den Olympischen Spielen an den Start schicken darf und was die Qualifikationskriterien sind, steht aktuell noch nicht fest. „Es wird ein internationales Punktesystem geben. Man braucht eine gewisse Punktezahl, um an den weltweiten Wettbewerben teilnehmen zu können. Die sind dann Grundlage für Olympia. Wie das aber genau aussehen wird, ist noch völlig unklar.“ Ursprünglich hätte die Deutsche Meisterschaft im August stattfinden sollen, aufgrund der neuen Punkteregelung wurde der Termin nun vorverlegt. In Oldenburg findet direkt im Anschluss an die nationalen Titelkämpfe ein internationaler Wettbewerb statt, bei dem Lindermair ebenfalls überzeugen möchte. „Bei der Deutschen will ich unter die Top fünf, das ist machbar, gleiches gilt für den anschließenden Contest“, so der gelernte Koch, der in diesem Jahr schon an drei Wettbewerben teilgenommen hat. Jedes Mal landete er auf dem Podest, in Innsbruck holte er sogar den Sieg. „Ich bin gut drauf und bislang mit der Saison zufrieden.“ In der hat der 22-Jährige aber noch viel vor. Bei möglichst vielen internationalen Wettbewerben will er mitmachen. Besonders der Contest im Mai im französischen Montpellier hat es ihm angetan: „Dort ist immer sehr viel los und die Zuschauer gehen richtig mit.“
Von Aichach nach Tokio: So trainiert BMX-Fahrer Jonas Lindermair
Die größte Gefahr wäre eine Verletzung, sowie im Vorjahr als sich Lindermair bei einem Trick die Bänder im Fuß riss. Noch heute ist die Verletzung präsent: „Beim Handball muss ich echt aufpassen, auf dem Rad stört mich das aber nicht“, so Lindermair, der in der Zweiten Mannschaft des TSV Aichach spielt.
Zur Zeit steht aber das BMX-Fahren im Vordergrund. Beinah täglich trainiert der 22-Jährige. Häufig ist er dabei am Skaterplatz in Aichach Nord zu finden. Wenn das Wetter nicht mitspielt, fährt er in die großen Hallen nach München und Nürnberg – oder nach Hörzhausen. Dort hat sich Lindermair zusammen mit Freunden in einer Scheune einen „Park“ mit mehreren Rampen und einer Pipe gebaut. „Die ist erst vor wenigen Wochen fertig geworden. Es ist nicht riesig, aber super, wenn ich mal nicht soweit fahren will.“
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