Zweifelsohne haben die Fußballer des FC Affing es gestern versucht – und letzten Endes auch geschafft. Sie stemmten sich gegen die sechste Niederlage in Serie, die wohl den Abstieg in die Bezirksoberliga besiegelt hätte. Am Ende sprang gegen den FC Falke Markt Schwaben ein 3:2 (1:2)-Erfolg heraus. Neongrün waren nicht nur die Trikots, auf die Affing ausweichen musste, grün ist auch die genährte Hoffnung bei den Affingern: auf den Relegationsplatz oder gar einen Nichtabstiegsplatz in der Landesliga. Schwabmünchen (14. Platz) und Wacker Burghausen II (15.) stehen drei Punkte vor den Affingern.
Markt Schwaben erschütterte früh das Selbstvertrauen der Affinger, das eh arg gebeutelt ist. Eine zu kurze Kopfballabwehr fasste Memisevic ab und jagte den Ball aus 30 Metern ins lange Toreck (5.). Affing war bis dahin aggressiv zu Werke gegangen, der Rückstand lähmte sie etwas. Allerdings egalisierte Affings Daniel Raffler schnell das Ergebnis. Armin Failer dribbelte sich bis zur Torauslinie, passte gescheit nach innen und Raffler schob ein (9.). Die Gäste, die mit der Niederlage wohl abgestiegen sind, wollten den Affingern die Punkte keineswegs schenken, vielmehr bestritten sie vehement Zweikämpfe. Affings Abwehr wackelte, wie auch Torhüter Markus Gail. Bei einer Flanke von Sylejmani klebte er auf der Torlinie, als wolle er Werbung für Patex machen. Beierkuhnlein gefiel´s, er köpfte ins kurze Eck (15.). Mit dem nächsten Angriff hatte Affings agiler Stefan Vötter den Ausgleich auf dem Schlappen, wuchtete den Ball aber rechts am Torknick vorbei. Anschließend fiel den Affinger wenig ein, die langen Bälle auf die eher klein gewachsenen Stürmer Manuel Steinherr, Lukas Schmitt und Raffler waren mehr Verlegenheit als Angriffsmittel. Der Gast hatte inzwischen mehr Ballbesitz, versäumte es aber das dritte Tor zu erzielen, als Memisevic aus kürzester Distanz Gail in die Arme schoss (30.).
Affing wirkte ratlos, Trainer Stefan Tutschka setzte mit der Einwechslung Marco Surauers nach der Pause neue Angriffsreize. Kaum im Spiel hatte der die Chance zum Ausgleich, aber Gästetorhüter Preußner wehrte per Fuß ab (47.). Affing entwickelte nun etwas Druck auf Markt Schwabens Tor, zum hart erkämpften Ausgleich benötigten sie einen Strafstoß. Schmitt war direkt auf der Strafraumbegrenzung gefoult worden, Michael Panknin übernahm Verantwortung und setzte den Ball links ins Netz. (50.). Tutschkas Team versäumte es entscheidend nachzusetzen. So kam der Führungstreffer der Affinger etwas überraschend. Panknin zirkelte einen Eckball vors Tor, der wuchtige Koloseike setzte seinen Körper ein und köpfte die Kugel ins lange Eck (72.). Affing hatte sich die Führung mit viel Wille erarbeitet und erkämpft, nicht erspielt. Tutschka brachte Defensivspieler Michael Hildmann, weil einige Spieler angeschlagen waren. Dem Spiel schadete dies nicht, vielmehr nutzte Vötter seine offensiven Freiheiten.
Weil Raffler (80.) auf der einen Seite die Entscheidung vergab und Weidenthaler (82.) auf der anderen den Ausgleich, blieb es beim knappen Erfolg, der Affings hoffen lässt.
Affing Gail – Failer (61. Hornung), Koloseike, Thiel A., Vötter – Brunner (46. Surauer), Schreder, Panknin – Schmitt, Steinherr (73. Hildmann), Raffler
Markt Schwaben Preußner – Grünewald, Weidenthaler, Grabl, Beierkuhnlein – Sylejmani (58. Sirch/81. Mrowozynski), Schmalz, Bonnet, Sattelmayer (62. Bareuther) – Berghoff, Memisevic
Tore 0:1 Memisevic (5.), 1:1 Raffler (9.), 1:2 Beierkuhnlein (15.), 2:2 Panknin (50./FE), 3:2 Koloseike (72.) Schiedsrichter Wenzlik (Velden) Zuschauer 170.