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Sielenbach: Fan aus Sielenbach fiebert in Jakarta mit dem FC Bayern München mit

Sielenbach

Fan aus Sielenbach fiebert in Jakarta mit dem FC Bayern München mit

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    Der Sielenbacher Thomas Weinmüller (rechts) traf in Indonesien Bayern-Legende Lothar Matthäus – in Begleitung der Meisterschale.
    Der Sielenbacher Thomas Weinmüller (rechts) traf in Indonesien Bayern-Legende Lothar Matthäus – in Begleitung der Meisterschale. Foto: Ferryal Weinmüller

    Zur Feier des Champions-League-Sieges machte sich Thomas Weinmüller ein Weißbier auf und trank es genüsslich aus. Da zeigte der Wecker des Sielenbachers bereits 5.30 Uhr. „Das war schon hart. Zwei Stunden später musste ich wieder raus aus den Federn“, erzählt Weinmüller. Der 49-Jährige arbeitet seit rund drei Jahren als Projektleiter in der indonesischen Hauptstadt Jakarta. In der asiatischen Metropole mit mehr als zehn Millionen Einwohnern lebt er mit Frau Ferryal, Tochter Taara und Sohn Gregor. Der leidenschaftliche Bayern-Fan verpasst fast kein Spiel seines Herzensvereins, trotz der Zeitverschiebung von bis zu sechs Stunden. „Die Spiele am Samstagnachmittag sind kein Problem, nur bei den Champions-League-Partien wird es spät.“

    Als Fan des Rekordmeisters hat der Sielenbacher in Indonesien sogar einen Vorteil. „Der FC Bayern ist in Asien sehr bekannt. Fast alle Spiele kommen im Fernsehen. Das macht es für mich natürlich einfacher.“ Egal ob auf der Couch oder in einer deutschen Kneipe – für Weinmüller sind die Spiele auch eine Verbindung in die Heimat: „Die Spiele geben mir Heimatnähe. Ich diskutiere danach ganz gern mit meinen Kollegen aus dem Fanklub. Da bleibt man über die Spiele in Kontakt“, so Weinmüller, der trotz seines Auslandaufenthaltes weiterhin dem Bayern-Fanklub „De Road´n“ in Sielenbach vorsitzt. „Ich hätte den Vorsitz auch abgegeben, aber es gab den Wunsch, dass ich es weiterhin mache.“ Das Tagesgeschäft nahmen ihm seine meine Kollegen ab. „Ich habe oft Bilder von den Stadionbesuchen bekommen, da ist man dann doch etwas neidisch. Insgesamt hat aber alles sehr gut funktioniert“, so Weinmüller.

    So ticken die Fußballfans in Indonesien

    Auch in Indonesien kann der Sielenbacher über Fußball fachsimpeln: „Die Leute sind schon fußballverrückt, auch wenn die Nationalmannschaft eher weiter hinten in der Weltrangliste platziert ist. Der europäische und auch der deutsche Fußball werden immer populärer“, so Weinmüller, der stolz ergänzt: „Wenn man hier vom deutschen Fußball spricht, geht es in allererster Linie um Bayern München.“ Wohl auch deshalb besuchte Bayern-Legende Lothar Matthäus im Rahmen eines Fan-Festes die indonesische Hauptstadt. Mit dabei war natürlich auch Thomas Weinmüller.

    Die Situation in der deutschen Kneipe stellt sich aber anders da: „Da bin ich als Bayern-Fan eher der Außenseiter. In Jakarta leben vor allem Norddeutsche, also viele HSV-Fans und auch Dortmund-Anhänger.“ Weinmüller schätzt, dass in der Metropole mehr als 1000 Deutsche leben. Wie für die Fans in der Heimat wirbelte auch in Indonesien Corona den Alltag durcheinander. „Persönlich fand ich es sehr professionell, wie die Menschen hier mit der Pandemie umgegangen sind. Maskentragen ist hier sowie normal, und deshalb gab es da auch gar keine Proteste“, so der Sielenbacher, der hinzufügt „Die medizinische Versorgung ist hier sehr gut, wir haben uns nie unsicher gefühlt.“ Die meiste Zeit konnte Weinmüller von zu Hause arbeiten.

    Auf was sich der Sielenbacher besonders freut

    Auch das Champions-League-Finale verfolgte der Sielenbacher von der heimischen Couch aus. Mit so einem Erfolg hatte er nicht unbedingt gerechnet: „Im November sicher nicht, aber im Februar habe ich schon an das Triple geglaubt. Es war ein absolut verdienter Erfolg.“ In den nächsten Jahren sieht Weinmüller seine Bayern ebenfalls als Mitfavoriten auf den Titel in der Königsklasse.

    Das nächste Finale wird der Vorsitzende dann aber wieder mit seinen Fanklub-Mitgliedern feiern können. Denn Ende September geht es für ihn und seine Familie zurück nach Sielenbach. Weinmüller, der aber auch in Jakarta viele Freunde gewonnen hat: „Die Menschen sind sehr harmoniebedürftig. Alles sind sehr höflich – harte Worte kommen nicht sehr gut an. Ich musste mich da gerade im Berufsumfeld anpassen, was mir aber nicht schwer fiel.“ Einige Eigenschaften will der 49-Jährige auch in seine Heimat mitnehmen: „Stress und Streit sind den Menschen hier fern, diese Lockerheit ist sehr angenehm, das nehme ich mit nach Hause.“

    Dennoch überwiegt die Freude auf die Rückkehr nach Sielenbach. „Ich freue mich auf viele Fachgespräche über Fußball und vor allem über die frische Luft im Wittelsbacher Land.“ Auch die größere Auswahl an Bieren sowie frischer Leberkäse vom heimischen Metzger lassen Weinmüllers Herz schon jetzt höher schlagen.

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