In weiterführende Schulen wird im Kreis viel investiert, unter anderem ins dritte Gymnasium in Mering, die Realschule im Affinger Ortsteil Bergen. Dagegen fürchten viele Gemeinden um ihre Grund- und Mittelschulen. Wie wird es wohl in 20 Jahren aussehen?
Katrin Müllegger-Steiger (Grüne) betont, sie sei froh über die neuen Schulen in Mering und Bergen, „aber jetzt sollten wir auch für Inhalte sorgen“. Schulsozialarbeit nannte sie hier. Wenn das Schulsystem so bleibt, wie es ist, dann gebe es irgendwann leere Gebäude, fürchtete sie. Diese Sorge teilte Ronald Kraus (SPD). Dass Grund- und Mittelschulen leer stehen könnten, mache ihm Angst. Sie müssten erhalten bleiben. Das dritte Gymnasium sei ein Projekt, bei dem alle an einem Strang gezogen hätten.
Investitionen in Bildung sind sinnvoll
Klaus Metzger (CSU) betonte: „Jeder Euro in Bildung ist gut investiert.“ Die weiterführenden Schulen seien für den Landkreis auch als Standortfaktoren wichtig. Am Run auf diese Schulen werde sich nichts ändern, so der Schulamtsdirektor. Sollten in zehn bis 20 Jahren an den Grund- und Mittelschulen tatsächlich Räume frei sein, dann könne man diese pädagogisch sinnvoll nutzen, so Metzger.
Michael Bettinger (ÖDP), ebenfalls Lehrer, bedauerte, dass der Landkreis nur Einfluss auf Gebäude habe. Weil diese nach 30 bis 40 Jahren abrissreif sind, sei es sinnvoll, Gebäude wieder abbauen zu können, wie bei der Erweiterung des Gymnasiums in Aichach. „Ich glaube nicht, dass es immer das Teuerste sein muss“, so Bettinger, „dennoch ein volles Ja zum Ausbau der weiterführenden Schulen“.
Mehr Sozialarbeit
Sepp Bichler (Unabhängige) wollte beim Schulausbau die Kosten nicht weiter steigen zu lassen. Auch er ist für Schulsozialarbeit, vor allem solle man sich aber mehr um die Mittelschulen kümmern. Fachkräftemangel und Ausbildungsfähigkeit nannte er dazu. Metzger betonte daraufhin, Schließungen von Mittelschulen stünden nicht im Raum. Sie seien gut organisiert, auch, was die Kooperation mit Betrieben angeht. Jeder Schüler mit Abschluss komme unter. Bichler: „Es freut mich, dass Sie Bestandsschutz geben.“ Die Frage sei, wie es in sechs Jahren ist.
Patrick Kügle (FDP) sprach sich ebenfalls für mehr Schulsozialarbeit aus. Diese habe auch den positiven Effekt, dass der Vandalismus abnehme. Sie habe also auch finanzielle Vorteile. Um die Schulen in der Fläche zu erhalten, konnte er sich Schulverbünde vorstellen.