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Beim Pegasus-Theater entpuppt sich der heimelige Salon als Hölle
![Die Situation zwischen den drei „Verdammten“ eskaliert: (von links) Emma Oberacher (Estelle), Simon Bunk (Garcin) und Laura Dick (Inès). Die Situation zwischen den drei „Verdammten“ eskaliert: (von links) Emma Oberacher (Estelle), Simon Bunk (Garcin) und Laura Dick (Inès).](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Pegasus-Theater spielt in Schrobenhausen „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre. Es geht darin um Freiheit, Verantwortung und Beziehungen.
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Die klare Dramaturgie und der Witz von Jean-Paul Sartres Stück „Geschlossene Gesellschaft“ begeistern Ferdinand Kreitmair. Schon seit rund zehn Jahren träumt der 33-Jährige davon, es einmal aufzuführen. In diesem Jahr ist es so weit. Kreitmeir führt Regie bei der aktuellen Produktion des Pegasus-Theaters. Premiere hat das Stück mit dem Untertitel „Die Hölle, das sind die anderen“ am Mittwoch, 29. Mai, im Jugendzentrum in Schrobenhausen.
Dort sei die Bühne für dieses Stück perfekt, sagt der Regisseur erfreut. Denn die Handlung spielt sich in einem einzigen Raum ab, der sich während der ganzen rund 80-minütigen Vorstellung auch nicht verändern wird. Das Bühnenbild sei einem Second-Empire-Salon nachempfunden, verrät Kreitmair. „Es wird keine moderne Inszenierung“, betont der 33-Jährige. Drei Sofas sind die neutralen Elemente in dem Raum. Es wird einen Kamin, Lampen und einen Teppich geben. So heimelig sich das auch anhört, so stellt diese Szenerie doch tatsächlich die Hölle dar.
„Geschlossene Gesellschaft“ ist mit FSK12 gekennzeichnet
Das Theaterstück „Geschlossene Gesellschaft“ des französischen Philosophen und Schriftstellers Sartre handelt von drei Menschen, die nach ihrem Tod in einem Raum gefangen sind und herausfinden, dass sie in der Hölle sind. Die Charaktere sind Garcin, Inès und Estelle und sie beginnen, sich gegenseitig zu manipulieren und zu quälen, während sie ihre Lebensgeschichten offenbaren und ihre Schuldgefühle erkennen. Das Stück erforscht existenzielle Themen wie die Bedeutung von Freiheit, Verantwortung und zwischenmenschlichen Beziehungen.
Sartre sei einerseits anspruchsvoll, „weil einiges da ist, bei dem man mitdenken muss oder sich im Anschluss Gedanken machen kann“, findet der Aichacher Simon Bunk, der Garcin spielt. Am Anfang wüssten die Protagonisten selbst nicht, wo sie stehen. Sie würden „an der einen oder anderen Stelle vielleicht auch Unsinn erzählen“, verrät Bunk. Andererseits sei es aber auch ein Stück, das das Publikum an keiner Stelle überfordere, ist sich Regisseur Kreitmair sicher: „Der Theaterautor Sartre ist sehr einfach zu verstehen.“
Das Stück habe eine klare Dramaturgie und Witz, sei aber auch grausam. Deshalb ist es mit FSK12 gekennzeichnet. Das zentrale Thema des Autors beschreibt Kreitmair so: „Er will damit sagen, dass man sich oft zu sehr in die Abhängigkeit davon begibt, was andere von einem denken.“ Wenn diese Meinung schlecht sei, dann sei das für denjenigen die Hölle auf Erden.
Das Sartre-Stück verlangt den vier Hauptdarstellern viel ab
Ein Stück, das nur vier Hauptdarsteller hat – der vierte ist der Kellner (Birgit Vogt) –, verlangt seinen Darstellern einiges ab. Schon allein wegen der Menge des Textes übe die Gruppe sehr viel, sagt Bunk. Auch die Charaktere zu spielen, hat er als Herausforderung empfunden. Gut gefällt dem Aichacher: „Es sind Rollen, in die man viel reinstecken kann.“ Die Textmenge und die Facetten seien anspruchsvoll, bestätigt der Regisseur. Von seinen drei Hauptdarstellern ist Bunk derjenige, der zwar eine jahrelange Theatererfahrung mitbringt, aber noch nie eine Hauptrolle spielte.
Die beiden anderen, Laura Dick und Emma Oberacher als Inès und Estelle, sind junge Talente. Kreitmair hatte im vergangenen Jahr bei der Aufführung von „Antike Anekdoten“ gesehen, was in ihnen steckt. Er habe alle drei mit den Hauptrollen etwas ins kalte Wasser geworfen, ist dem Regisseur bewusst. Mit dem Ergebnis ist er sehr zufrieden: „Es macht mir extrem viel Spaß, das Stück mit Leuten zu machen, die das erste Mal richtige große Rollen spielen.“
- Premiere hat „Geschlossene Gesellschaft“ am Mittwoch, 29. Mai, um 19.30 Uhr im Jugendzentrum GreenHaus, Bürgermeister-Stocker-Ring 47, in Schrobenhausen.
- Spieltermine Donnerstag, 30. Mai, 18 Uhr; Freitag, 31. Mai, 19.30 Uhr; Samstag, 1. Juni, 19.30 Uhr; und Sonntag, 2. Juni, 18 Uhr.
- Vorverkauf Karten gibt es ab sofort online unter www.pegasus-theater.de oder an der Abendkasse.
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