Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Schiltberg: Tödlicher Unfall in Allenberg: Wie verarbeiten Helfer solche Einsätze?

Schiltberg

Tödlicher Unfall in Allenberg: Wie verarbeiten Helfer solche Einsätze?

    • |
    Auch die Freiwillige Feuerwehr Allenberg war am Karsamstag nach dem tödlichen Unfall an der AIC2 im Einsatz.
    Auch die Freiwillige Feuerwehr Allenberg war am Karsamstag nach dem tödlichen Unfall an der AIC2 im Einsatz. Foto: Michael Schmelzer, Vifogra, dpa

    Nach dem Autounfall auf der Kreisstraße zwischen Allenberg und Höfarten (Gemeinde Schiltberg), bei dem eine 23 Jahre alte Frau aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gestorben ist, laufen die Ermittlungen der Polizei weiter. Der Unfallverursacher, der die junge Frau angefahren hatte und danach geflüchtet war, wurde bislang nicht gefunden. Unklar ist außerdem, ob die Frau versehentlich oder absichtlich angefahren wurde. Mit weiteren Informationen hält sich die

    Nach tödlichem Unfall: Schwieriger Einsatz für Freiwillige Feuerwehr Allenberg

    Derzeit wird vermutet, dass die Fußgängerin auf der AIC2 von einem Auto erfasst und auf den begleitenden Geh- und Radweg geschleudert wurde. Passanten hatten die Frau am Karsamstag gegen 0:50 Uhr entdeckt. Ein herbeigerufener Notarzt konnte ihr allerdings nicht mehr helfen – sie starb noch an der Unfallstelle. Viele in der Region sind von dem tödlichen Unfall und der Fahrerflucht erschüttert. Auch für die Freiwillige Feuerwehr Allenberg, die zum Unfallort gerufen wurde, um die Stelle auszuleuchten, war es ein schwieriger Einsatz. Seit 2002 wurde die Allenberger Feuerwehr erst zu vier tödlichen Unfällen gerufen - einer davon am vergangenen Samstag, erzählt Kommandant Christian Meisch. "Wenn ein so junger Mensch stirbt, ist es besonders schlimm", sagt Meisch, der hauptberuflich bei der Werkfeuerwehr MTU/MAN München arbeitet.

    Nicht jeder tödliche Unfall sei für die Einsatzkräfte zwangsläufig belastend, erklärt Angela Hammerl, die als Fachkraft für die psychosoziale Notfallversorgung der Feuerwehren vor oder nach einem Einsatz im Landkreis Aichach-Friedberg leitend zuständig ist. "Meist kommen andere Faktoren hinzu: Etwa wenn man die betroffene Person kennt, eine Tochter im selben Alter hat oder wenn ein Kind betroffen ist." Bei vielen Freiwilligen Feuerwehren seien solche Einsätze wie zuletzt in Allenberg kein Alltag, sondern eine Ausnahmesituation. Doch inzwischen gibt es ein Unterstützungsnetz für Einsatzkräfte. "Das ist nicht mehr so wie früher, dass man ein Bier zusammen trinkt, danach geht jeder nach Hause und alles muss gut sein", sagt Christian Meisch. Er selbst war bei dem Einsatz nicht dabei, unterstützt nun aber bei der Aufarbeitung die Kameradinnen und Kameraden.

    15 Peers unterstützen bei belastenden Einsätzen in Aichach-Friedberg

    Neben den eigenen Kameradinnen und Kameraden, mit denen man sich nach jedem Einsatz austauscht, gibt es 15 im Landkreis verteilte "Peers". Sie sind selbst Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner und haben eine Zusatzausbildung zu Stressbewältigung nach belastbaren Einsätzen. "Das ist ganz wichtig, dass das Kameradinnen oder Kameraden sind", erklärt Angela Hammerl. "Wer Ähnliches erlebt hat, weiß, wie die Person sich fühlt." Der Umgang mit potenziell belastbaren Einsätzen ist außerdem Teil der Grundausbildung bei der Feuerwehr. Die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte lernen dabei, wie sie eine akute Belastungssituation bei sich selbst erkennen und was sie dagegen tun können.

    Noch viel wichtiger aber ist die Kameradschaft untereinander. "Man kennt seine Leute", sagt auch Christian Meisch. Es kristallisiere sich schnell heraus, wer in bestimmten Situationen geschützt werden müsse. Bei einem Einsatz gebe es immer verschiedene Aufgaben. "Auch am Karsamstag hat der Einsatzleiter vor Ort mit den Einsatzkräften gesprochen, wer sich was zutraut", erklärt der Feuerwehrkommandant. "Wir sind so kameradschaftlich, dass jeder offen sagen kann, wenn etwas ist – in der Einsatzsituation, aber auch hinterher." (mit dpa und bac)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden