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Rehling: Wärme aus Hackschnitzel für Rehling: Wer will anschließen?

Rehling

Wärme aus Hackschnitzel für Rehling: Wer will anschließen?

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    Noch läuft die Biogasanlage von Karl Bachmeir auf vollen Touren, doch bald schon wird die Leistung halbiert, wenn die 20-Jahres-Frist des Energieeinsparungsgesetzes endet.
    Noch läuft die Biogasanlage von Karl Bachmeir auf vollen Touren, doch bald schon wird die Leistung halbiert, wenn die 20-Jahres-Frist des Energieeinsparungsgesetzes endet. Foto: Josef Abt

    40 Häuser entstehen im neuen Rehlinger Baugebiet zwischen Lange Wand und Hambergstraße. Fossile Brennstoffe wie Heizöl oder Erdgas dürfen die Bewohner dort nicht verwenden. Das hat der Rehlinger Gemeinderat noch im Dezember 2019 beschlossen, ebenso wie eine Lösung mit Erdsonden und Wärmepumpen. Doch nun gibt es eine Alternative: Landwirt Karl Bachmeir aus Rehling plant eine große Hackschnitzelanlage.

    Der neue Bürgermeister Christoph Aidelsburger steht hinter einer alternativen Energieversorgung. Die Idee von Landwirt Bachmeir sieht er positiv, zumal das Erdsondenkonzept der LEW nicht überall auf Zustimmung stößt. Die Kosten für das Bohren sind hoch, zudem müssen im Vorfeld alle Hausgrundrisse fixiert sein. Nicht öffentlich befasste sich der Gemeinderat am gestrigen Abend mit diesem Thema.

    Bislang setzt Energiebauer Bachmeir in Rehling auf Biogas

    Die Pläne des Landwirts sind schon so konkret, dass bereits am Dienstag eine erste Informationsveranstaltung stattfand. Die Teilnehmerzahl war wegen der Corona-Vorschriften begrenzt. Im Vorfeld waren die möglichen Liegenschaftsbesitzer in der Hauptstraße und aus dem Baugebiet „Pfarrer Lohner-Straße“ per Hauswurfsendung eingeladen worden. Neben rund 30 Besuchern fanden sich auch Bürgermeister Aidelsburger und einige Gemeinderäte ein.

    Bachmeir betreibt bereits seit fast 20 Jahren im Baumweg eine Biogasanlage mit einer Leistung von 200 Kilowatt. Er beliefert einige Häuser in der Kapellenstraße mit Nahwärme. Nachdem es aber nun eine Änderung bei den Förderrichtlinien gibt, muss er sich nach Alternativen umsehen, wie er betonte. Deshalb plant er auf seinem Anwesen eine neue Hackschnitzelheizung, mit der er möglichst viele Häuser versorgen möchte. Unterstützt wurde Bachmeir von Klaus Jekle aus dem schwäbischen Edel-stetten, der seit Jahren eine Hackschnitzelheizung betreibt. Er hat in Edelstetten 95 Prozent aller Anwesen an seine Anlage angeschlossen.

    Geplant ist die neue Hackschnitzelanlage für 100 Abnehmer

    Wegen der hohen Investitionskosten rentiert sich laut Bachmeir eine solche Anlage für dass Neubaugebiet alleine nicht. Sein Ziel ist es, Anwesen auf der Strecke zu versorgen: also vom Standort im Baumweg über die Hauptstraße Richtung Osten, vorbei oder durch das Baugebiet „Pfarrer Lohner-Straße“ bis zu dem neuen Areal.

    Kein Problem wäre die Weiterführung der Leitung zu den Baugebieten Bergfeldstraße oder „Am Hort“. Der Betreiber hofft, dass sich an die 40 Interessenten auf der Wegstrecke für sein Projekt entschieden. So wäre seine Investition abgesichert. Sein Ausbauziel sind rund 100 Abnehmer.

    Das Baugebiet erstreckht sich bis zu einem parallelen Feldweg beim Stadel, der an der bestehenden Hambergstraße endet. Die Streuobstwiese bleibt bestehen.
    Das Baugebiet erstreckht sich bis zu einem parallelen Feldweg beim Stadel, der an der bestehenden Hambergstraße endet. Die Streuobstwiese bleibt bestehen. Foto: Josef Abt

    Im Notfall springt ein Heizmobil in Rehling ein

    Beim Info-Abend wurden die Vorteile der Nahwärmeversorgung aufgezählt. Sie sei nicht nur für Hausbesitzer mit veralteten Heizungen interessant. Vielmehr kommen auf alle Hauseigentümer höhere Kosten wegen des Klimaschutzgesetzes zu. Ab 2026 dürfen keine neuen Ölheizungen mehr eingebaut werden, zudem wird eine CO2-Steuer eingeführt, und es greift der zulässige Grenzwert von Kohlenmonoxid und Feinstaub auch für Kamin- und Kachelöfen.

    Klaus Jekle sieht noch mehr Vorteile. Häuser benötigen keinen Platz für eine Heizungsanlage, sparen sich Kamine und Kaminkehrer. Bachmeir will dafür sorgen, dass immer Wärme vorhanden ist. Im Notfall kann ein transportables Heizmobil aufgebaut werden. Für zehn Jahre will Bachmeir einen festen Preis garantieren. Sobald die Zahl der Interessenten bekannt ist, wird der Leitungsverlauf geplant und eine Kalkulation erstellt. Erst dann müssen die Interessenten verbindlich zusagen.

    Kontakt: Informationen und Berechnungsblätter für die eigene Liegenschaft gibt es bei Karl Bachmeir, Baumweg 2, in Rehling.

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