Ehre, wem Ehre gebührt; ganz nach diesem Motto gab es am Ende des Gottesdienstes in der Pfarrkirche Rehling eine kleine Ehrung für einen besonders verdienten Mitarbeiter. Die Rede ist von Franz Hieber, der sich in über vier Jahrzehnten um die Pfarrei Rehling verdient gemacht hat und schon kürzlich zu seinem 75. Geburtstag formlos in seinen Ruhestand verabschiedet worden war. Nun folgte die offizielle Ehrung für 41 Dienstjahre im Mesnerdienst, den man gemäß den Vorgaben der Diözese bis zum Höchstalter von 75 Jahren ausüben kann.
Schon vor Jahren hatte Hieber den Beschluss gefasst, sein Mesneramt bis zu diesem Alter auszuüben und dann zu beenden. Der 75-Jährige ist gebürtig in Augsburg, lernte in Rehling seine Frau Dora kennen und heiratete sie im Februar 1971. 1983, also mit 34 Jahren, begann der Franz als ehrenamtlicher Mesner. Ab dem 1. April 1999 bekam er die Anstellung als teilzeitbeschäftigter Mesner der Pfarrkirche Rehling, zusammengerechnet waren dies dann 41 Dienstjahre. In dieser langen Zeit hatte er es mit mehreren Pfarrherrn, Mesnerkollegen und vor allem vielen Ministranten zu tun, die Zusammenarbeit war mit allen immer sehr gut. Wie Andreas Strobl in seiner Funktion als Kirchenpfleger in seiner Laudatio betonte, hat der Geehrte in seinem Amt viele Dinge angenommen, er war immer für etwas Neuem zu begeistern. Das waren die Organisation der Fronleichnamsprozession, Aufbau des Heiligen Grabes, Christbäume besorgen und aufstellen und eine Unmenge von Tätigkeiten in und an der Kirche. Es gab immer wieder was zu verbessern. Franz war auch immer bereit, den Urlaubsdienst seiner Kollegen und Kolleginnen zu übernehmen oder bei Erkrankung einzuspringen. Er übernahm weit über seinen festgesetzten Beschäftigungsumfang hinaus viele Aufgaben ganz selbstverständlich.
Franz Hieber war darüber hinaus von 1983 bis 1994 und von 2007 bis 2018 auch Kirchenpfleger. Er war beruflich Elektriker und daher auch in seinem Kirchendienst oft ein gefragter Mann. Er war bei allen Umbauten und Renovierungen mit dabei, sorgte sich um das Öffnen oderVerschließen der Kirchentüre und vieles mehr. „In dieser Zeit vergingen nur wenige Tage, in denen der Franz nicht in seiner Pfarrkirche anwesend war und er kannte seine Kirche, angefangen vom Innenleben der Kirche bis zum Glockengeläut und der obersten Kirchturmspitze“ so Andreas Strobl. Der Vorsitzende der Kichenverwaltung überreichte stellvertretend für den Mesnerverband der Diözese Augsburg Franz Hieber zum 41-jährigen Dienstjubiläum das Mesnerabzeichen in Gold. Dazu gab es vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Ludwig Gulden die Ehrenurkunde der Diözese und noch ein Präsent der Pfarrei. Dora Hieber, die Gattin von Franz Hieber, durfte sich über einen Blumenstrauß freuen und dann gab es Riesenapplaus für den engagierten Mesner. Die Rehlinger Musikanten überraschten den Geehrten mit zwei zünftigen musikalischen Beiträgen und jetzt war der Franz nicht nur gerührt, ihm stockte die Stimme bei seiner kurzen Dankesrede. Wer den Franz kennt, der weiß, dass er selbst jetzt, nach seinem Ausscheiden, immer und überall mithilft, wenn er gebraucht wird. Als schöne Geste für den langjährigen Mesner waren alle 21 Ministrantinnen und Ministranten zum Altardienst versammelt.
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