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Pöttmes
24.11.2023

WC-Revolution: Diese Toiletten kommen ohne Wasser aus

So sieht das moderne Häuserl aus, entstanden aus einem Selbstbausatz, geflammt, inklusive Balkonkraftwerk auf dem Dach.
Foto: Johann Steinhart

Jano Soós-Schupfner engagiert sich in einer Initiative zum Schutz von Trinkwasser. Weil Toiletten viel Wasser verbrauchen, plädiert er für ein modernes "Häuserl".

Wasser ist Leben. Das weiß jedes Kind. Angesichts der zunehmenden Trockenheit in Deutschland und der Welt ist es besonders wichtig, dieses lebensnotwendige Element zu schonen. Doch jeder Deutsche braucht alleine für Toilettengänge 40 Liter täglich. Jano Soos-Schupfner aus Pöttmes will das ändern. Er möchte den Toilettengang revolutionieren.

Dem Statistischen Bundesamt zufolge verbraucht hierzulande jeder etwa 128 Liter Trinkwasser pro Tag für Kochen, Waschen, Duschen und Ähnliches. Etwa 30 Prozent fallen dabei alleine für die Toilettenspülung an. Möglichkeiten dem entgegenzuwirken, gibt es mehrere: Denkbar ist der Einsatz von wassersparenden Spülkästen oder die Nutzung von Regenwasser. Das geht Soos-Schupfner allerdings nicht weit genug. Er möchte, dass auf der Toilette gänzlich auf den Einsatz von Wasser verzichtet wird. 

Soos-Schupfner, der sich im Verein „Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern“ (IKT) engagiert, propagieren deshalb Trockentoiletten. Er arbeitet am Projekt "1000 Trocken-Trenn-Toiletten" - gemeinsam mit Johann Steinhart. Dieser hat in einer Halle in Heimatshausen bei Friedberg einen Prototyp gebaut.

Das moderne "Ökohäuserl" erinnert ans gute alte Plumpsklo

Wie genau soll das mit den Toiletten ohne Wasserspülung nun funktionieren? Beim Anblick des Prototyps dürfte sich manch älteres Semester eventuell in seine Kindheit zurückversetzt fühlen. Das moderne „Ökohäuserl“ erinnert rein optisch stark an das gute alte Plumpsklo. Und ähnlich ist die Funktionsweise: Beim Verrichten des „Geschäftes“ plumpsen die Exkremente in zwei darunterliegende Behälter: ein vorderer für die flüssigen und ein hinterer für die festen Bestandteile. Dann wird statt mit Wasser mit verrottbaren Materialien wie Urgesteinsmehl, Dinkelspelzen oder Rasenschnitt "abgelöscht". Trennung und Einstreu unterbinden Geruchsbildung und Schädlingsbefall.

Diese Aufnahme zeigt, wie in der Trocken-Trenntoilette Urin separiert wird.
Foto: Johann Steinhart

In regelmäßigen Abständen müssen die Auffangbehälter in ein größeres Sammelgefäß in Garten oder Hof geleert werden. Dort findet die eigentliche Kompostierung statt. Soos-Schupfner betont, er sei dankbar für Ideen, wie der Kompostiervorgang schnell und vor allem hygienisch ablaufen könne. Derzeit finden unter anderem eine thermische Behandlung, die Fermentierung oder der Einsatz von Würmern Anwendung.

Der Wittelsbacher Land Verein bezuschusst die Trockentoiletten

Unterstützung für das Projekt kommt nun vom Wittelsbacher Land Verein. Von dort gibt es einen Zuschuss von 1500 Euro im Rahmen der Leader-Förderung, einem EU-Fördertopf, um die Trockentoiletten, bekannt zu machen. Geschäftsführer David Hein erklärt, dass er zwar wenig Chancen sehe für den Einbau dieser Toilettenart in Privathäusern im großen Stil. Aber es gehe darum, die Menschen für das Thema nachhaltige Sanitärsysteme zu sensibilisieren und auf den enormen Wasserverbrauch aufmerksam zu machen. Denkbar ist in Heins Augen darüber hinaus ein Einsatz derartiger Toiletten bei Festivals und Veranstaltungen. 

Ein Blick ins Innere des Öko-Häuserl mit Einstreudepot und Toilettendeckel mit Geruchsverschluss.
Foto: Johann Steinhart

Um die Trockentoiletten mehr Menschen bekannt zu machen, sind unter anderem Vorträge geplant. Zudem möchten Soos-Schupfner und seine Mitstreiter und Mitstreiterinnen einen Kurs zum Selbstbau einer Trockentoilette anbieten. Vorstellbar sind dem Umweltschützer zufolge außerdem „Miet-Toiletten“. So könne jeder herausfinden, ihm diese Art der Toilettennutzung liegt. Für Menschen ohne Kompostiermöglichkeit ist eventuell eine Abholung durch ein Unternehmen denkbar. Das ist jedoch wegen fehlender Genehmigungen Zukunftsmusik.

Auch der Waldkindergarten Handzell hat eine Kompost-Toilette

Aus Sicht des Toiletten-Revolutionärs ist der Wasserspareffekt nicht der einzige Vorteil. Der Pöttmeser sieht großes Potenzial darin, die menschlichen Exkremente dem Naturkreislauf zurückzugeben, indem sie als Dünger verwendet werden. Zugleich könne die Menge an Abwasser, das in die Kläranlagen gelangt, erheblich reduziert und Chemie zur Reinigung des Klärwassers gespart werden. Zum anderen verringere sich der Klärschlamm und dessen aufwendige Entsorgung.

Soos-Schupfner und der Verein IKT hoffen, Besitzer von Gärten oder kleinen Bauernhöfen, die Selbstversorger sind, für die Trockentoiletten begeistern zu können. Er selbst machte einige Jahre gute Erfahrungen damit, weil die Toiletten beim Baumhaus-Hotel seiner Familie zum Einsatz kamen. Und auch der Waldkindergarten in Handzell verfügt über eine Kompost-Toilette, einer naturnahen Alternative zur Chemie-Toilette ohne Belastung der Kanalisation.

Der Pöttmeser hält ein Umschwenken in der Politik für nötig. Derzeit seien menschliche Ausscheidungen in der Düngemittelverordnung nicht zulässig. Ferner hält es der Toiletten-Revolutionär für nötig, das Thema Ausscheidungen zu enttabuisieren: „Man muss endlich offen darüber reden." 

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