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Pöttmes: Wahlkrimi in Pöttmes: Mirko Ketz wird hauchdünn neuer Bürgermeister

Pöttmes

Wahlkrimi in Pöttmes: Mirko Ketz wird hauchdünn neuer Bürgermeister

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    Nach einem langen Kopf-an-Kopf-Rennen stand der Sieger der Bürgermeisterwahl in Pöttmes fest: Mirko Ketz (CSU, rechts) siegte hauchdünn vor Manfred Graser (Bürgerblock, links). Graser war der erste Gratulant.
    Nach einem langen Kopf-an-Kopf-Rennen stand der Sieger der Bürgermeisterwahl in Pöttmes fest: Mirko Ketz (CSU, rechts) siegte hauchdünn vor Manfred Graser (Bürgerblock, links). Graser war der erste Gratulant. Foto: Nicole Simüller

    Der neue Bürgermeister der Marktgemeinde Pöttmes heißt Mirko Ketz (CSU). Bis dieses Ergebnis feststand, wurde es für ihn und seinen Gegenkandidaten Manfred Graser (Bürgerblock) allerdings eine der vermutlich längsten Stunden ihres Lebens. Beide waren ins Rathaus gekommen, wo ein Beamer die Ergebnisse an die Wand projizieren sollte. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hielt die Gemeinde die „Wahlparty“ klein. Weniger als 20 Besucher kamen. Sie erlebten einen Wahlkrimi. Nicht nur, weil die Internetseite aufgrund der vielen Zugriffe in die Knie ging. Sondern vor allem, weil sich das Blatt wiederholt wendete.

    Am schnellsten zählen die Wahlhelfer in Schnellmannskreuth

    Am schnellsten zählten die Wahlhelfer in Schnellmannskreuth aus. Schon um 18.05 Uhr lag das Ergebnis aus dem Ortsteil vor. Da hatte Graser noch einen hauchdünnen Vorsprung. Ab 18.15 Uhr war an der Wand eine Fehlermeldung nach der anderen zu sehen. Als sie das nächste Ergebnis anzeigte, lag Ketz vorne. Um 18.31 Uhr wendete sich das Blatt erneut zugunsten Grasers. Dritter Bürgermeister Thomas Huber (Bürgerblock) scherzte: „Jetzt können wir aufhören.“

    Doch nach wie vor standen die Briefwahlbezirke aus. Als um 18.49 Uhr noch zwei von ihnen fehlten, lag Ketz wieder vorne. Und blieb es bis zum Schluss. Mit der hauchdünnen Mehrheit von 50,87 Prozent (Graser: 49,13 Prozent) – das entspricht 62 Stimmen – hatte er am Ende die Nase vorne. Er strahlte, als Wahlleiterin Brigitte Schleger das Ergebnis im Sitzungssaal verkündete.

    CSU

    löst Amtsinhaber Franz Schindele (Bürgerblock) ab

    Ketz löst damit Franz Schindele (Bürgerblock) ab, der nach zwei Amtsperioden nicht mehr angetreten war. 2008 hatte Schindele die Geschäfte im Rathaus übernommen. Bei der damaligen Kommunalwahl gab es drei Kandidaten: Amtsinhaber Hans Schmuttermeier (CWG), Sissi Veit-Wiedemann (CSU) und Schindele (Bürgerblock). Schindele zwang Schmuttermeier in die Stichwahl und entschied sie mit 56 Prozent für sich. Schmuttermeier beendete seine politische Karriere und trat sein Gemeinderatsmandat nicht an. 2014 wurde Schindele mit 97,2 Prozent im Amt bestätigt. Damals war er der einzige Kandidat und wurde von CSU und CWG unterstützt. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,8 Prozent. Von 2992 Stimmzetteln waren 121 ungültig; viele blieben leer. Auf 80 Stimmzetteln vermerkten die Wähler einen anderen Namen als den von Schindele.

    Manfred Graser: „Akzeptiere Ergebnis der demokratischen Wahl“

    Am Sonntag machten 3622 von 5465 Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 66,3 Prozent. 46 Stimmzettel (1,3 Prozent) waren ungültig. Die Enttäuschung beim Bürgerblock war spürbar. Graser sagte, er habe mit einem knappen Ergebnis gerechnet. „Ich wollte unsere sozialempathische Politik weiterführen – auf meine Art.“ Dennoch wollten er und seine Fraktionskollegen im Rat weiterarbeiten wie bisher. Er akzeptiere das Ergebnis der demokratischen Wahl.

    Mirko Ketz will nun auf Bürgerblock und CWG zugehen

    Ketz rief nach seinem Wahlsieg zuerst seine Frau an. Danach kündigte er an, auf Graser, den Bürgerblock und die CWG zuzugehen, die keinen Bürgermeisterkandidaten gestellt hatte. Als Bürgermeister könne er nur Ideen vorgeben, denn auch er habe nur eine Stimme im Gemeinderat. „Die Arbeit im Gemeinderat wird sich fortsetzen wie bisher.“ Sein Auftrag sei nun, Gespräche zu führen. Ketz dankte seinem Team und seinen Wählern. Abends setzten er und seine Mitstreiter sich im kleinen Kreis im Echsheimer Sportheim zusammen.

    Gemeinderat Die Gemeinderatsergebnisse lagen bis Redaktionsschluss noch nicht vor.

    Lesen Sie dazu den Kommentar Das Wahlergebnis von Bürgermeister Ketz ist auch eine Verpflichtung

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