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Pöttmes: Verfahren gegen Funktionäre des TSV Pöttmes wird eingestellt

Pöttmes

Verfahren gegen Funktionäre des TSV Pöttmes wird eingestellt

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    Hat der TSV Pöttmes vier Spieler nicht ordnungsgemäß bei der Sozialversicherung angemeldet? Das Verfahren wird nun eingestellt.
    Hat der TSV Pöttmes vier Spieler nicht ordnungsgemäß bei der Sozialversicherung angemeldet? Das Verfahren wird nun eingestellt. Foto: Christoph Prähofer

    Aufatmen im Vorstand des TSV Pöttmes. Nach mehr als einem Jahr steht nun fest: Das Verfahren gegen die drei beschuldigten Funktionäre des Sportvereins wird eingestellt. Sozialversicherungsbetrug lautete der Vorwurf.

    Der ist nun vom Tisch, allerdings unter einer Auflage: Die drei Beschuldigten müssen je eine bestimmte Summe an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Das bestätigte Matthias Nickolai, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg, auf Anfrage der Aichacher Nachrichten: „Aufgrund von geringfügiger Schuld wurde den Beschuldigten dieses Angebot gemacht.“

    Was war passiert? Der TSV Pöttmes soll im Zeitraum vom 1. Juli 2017 bis zum 31. Januar 2019 vier Amateurfußballer beschäftigt, aber nicht ordnungsgemäß angemeldet und so Beiträge hinterzogen haben, so der Vorwurf seitens der Staatsanwaltschaft Augsburg. Anfang März 2019 wurden die Geschäftsstelle des TSV Pöttmes sowie Privat- und Geschäftsräume von Vorstandsmitgliedern, aber auch von Außenstehenden von Fahndern des Hauptzollamtes Augsburg durchsucht und Unterlagen beschlagnahmt. Drei Mitglieder des Vereinsvorstands sowie Mäzen Rudolf Eitelhuber gerieten ins Visier der Ermittler. Sozialversicherungsbetrug lautete der Vorwurf.

    Ermittlungsverfahren beim TSV Pöttmes: Anwalt bestätigt Summe von 1500 Euro

    Nach rund 14 Monaten ist der Spuk für den TSV Pöttmes nun vorbei. Der Dillinger Rechtsanwalt Georg Zengerle, der eines der drei beschuldigten Vorstandsmitglieder vertritt, erklärt: „Nunmehr hat die Staatsanwaltschaft in Aussicht gestellt, das Ermittlungsverfahren gegen meinen Mandanten gegen Zahlung eines Geldbetrags von 1500 Euro an eine gemeinnützige Organisation insgesamt einzustellen. Mein Mandant wird das aus wirtschaftlichen Gründen akzeptieren“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zengerle geht davon aus, dass auch die beiden weiteren Beschuldigten sich dem Angebot anschließen werden. Strafrechtlich hat der Vorfall also keine bleibenden Konsequenzen für die Vorstandsmitglieder des TSV Pöttmes. Bereits Mitte Februar deutete sich an, dass das Verfahren bald beendet sein würde, jetzt konnte der Fall abgeschlossen werden.

    TSV Pöttmes: Verfahren gegen Rudi Eitelhuber geht weiter

    Noch nicht beendet ist dagegen das Verfahren gegen Vereins-Mäzen Rudi Eitelhuber. „Auch bei diesem Verfahren sind wir weit fortgeschritten, aber es gibt noch einige Dinge zu klären“, so Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai. Es ist kein Geheimnis, dass die Fußballabteilung seit Jahren von Mäzen Rudi Eitelhuber und dessen Firma finanziell unterstützt wird.

    Eitelhuber hatte bereits kurz nach der Razzia die Vorwürfe für lächerlich erklärt und die TSV-Vorstände in Schutz genommen. „Das sind unbescholtene Bürger im Vorstand, die damit überhaupt nichts zu tun haben. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Wir lassen uns den Verein nicht kaputtmachen“, so Eitelhuber im April 2019. Der Mäzen war sich auch selbst keiner Schuld bewusst: „Nicht ein Spieler hat von uns einen Werbezuschuss erhalten, der nicht ordnungsgemäß versteuert wurde. Das betrifft auch die Sozialabgaben“, machte der 76-Jährige damals klar.

    Klar ist indes, dass der Verein mit seinen rund 1000 Mitgliedern nach dem Abschluss der Ermittlungen wieder nach vorne blicken kann. Zumindest für die beschuldigten Vorstände ist dieses Kapitel nun endlich beendet.

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