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Pöttmes: Umzug ist der Höhepunkt beim Historischen Marktfest in Pöttmes

Pöttmes

Umzug ist der Höhepunkt beim Historischen Marktfest in Pöttmes

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    Die Kindergärten des Marktes waren beim Umzug am Sonntag auch mit dabei.
    Die Kindergärten des Marktes waren beim Umzug am Sonntag auch mit dabei. Foto: Gerlinde Drexler

    "Jubel, Jubel" schallt es von allen Seiten. Der Festumzug am Sonntag ist der Höhepunkt des dreitägigen Historischen Marktfestes in Pöttmes. Rund 40 Gruppen beteiligen sich daran. Ihnen macht es offensichtlich genauso viel Freude wie dem Publikum. Nur ein Gefangener der Marktwachen versucht erfolglos, den Trubel für seine Flucht zu nutzen. Bürgermeister Mirko Ketz und Marktmeisterin Carmen Koller ziehen eine positive Bilanz. Knapp 10.000 Besucher sind während der drei Tage nach

    Exotischen Flair brachten diese Bauchtänzerinnen nach Pöttmes.
    Exotischen Flair brachten diese Bauchtänzerinnen nach Pöttmes. Foto: Gerlinde Drexler

    Der Gang durch das Tor ist wie der Eintritt in eine andere Welt. Vor dem Tor parken Autos, wenige Meter weiter befindet man sich im Mittelalter. Mägde und Knechte eilen durch die Straßen, edle Herrschaften flanieren, fahrendes Volk und Rittersleut haben ihre Lager aufgeschlagen. An Ständen werden geheimnisvolle Zaubermixturen, Schmuck oder Kämme angeboten. Es gibt einen Bader und eine Schmiede. Das dreitägige Festprogramm ist abwechslungsreich: Verschiedene Musikgruppen treten auf, Theaterstücke werden aufgeführt, spätabends gibt es einen Fackelzug und ein Feuerspektakulum. Kinder können Ritter spielen, am Glücksrad drehen oder beim Sackdreschen ihre Standfestigkeit testen. Boris Puhl ist mit seiner Familie extra aus Donauwörth gekommen, um das mittelalterliche Treiben zu erleben. Er wolle es vor allem der kleinen Tochter zeigen, erzählt er. "Aber wir werden schon auch auf unsere Kosten kommen." Den Besuch hat Puhl extra auf den Sonntag gelegt, um den Umzug sehen zu können.

    Freunde des Mittelalters genießen das Lagerleben

    Für die Freunde des Mittelalters aus Aichach ist es nach fünf Jahren das erste Mal, dass sie ihr Zelt wieder in Pöttmes aufschlagen können. 2020 hätten sie sich extra noch ein neues Zelt gekauft, das vom Aufbau weniger kompliziert als das bisherige sei, erzählt Franz Achter. Heuer kommt das neue Zelt zum ersten Mal zum Einsatz. Die Gruppe genieße das Lagerleben, sagt Achter. "Während der Corona-Zeit hat sich eine große Handarbeitsgruppe gebildet." Besucher würden nun typisches Lagerleben sehen, lacht Achter: "Frauen, die handarbeiten und Männer, die Bier trinken."

    "Sehr sehr zufrieden" ist Bürgermeister Ketz mit dem Verlauf des Festes. "Wir haben wunderbare Tage erlebt", sagt er. Die Gemeinde hat zum ersten Mal das historische Marktfest ausgerichtet. Über ein halbes Jahr hätten die Vorbereitungen gedauert, so der Bürgermeister. "Es war sehr viel Arbeit, alles zu organisieren." Er ist deswegen froh, dass der Marktgemeinderat sich schon so früh dafür entschieden hat, heuer das Historische Marktfest auszurichten. Ketz sagt: "Ich finde es wirklich gut für den Bürger, dass wir Mut gezeigt haben und dafür auch belohnt werden."

    Der "Zigeunerbaron" ließ sich stolz in seinem hölzernen Thron durch den Markt ziehen.
    Der "Zigeunerbaron" ließ sich stolz in seinem hölzernen Thron durch den Markt ziehen. Foto: Gerlinde Drexler

    Unterstützt wurde die Gemeinde von Anschie Mayr vom Partnerschaftsverein, der bisher das Fest organisiert hatte. Marktmeisterin Koller lobt die "tolle Zusammenarbeit" mit dem Verein. "Mit sehr vielen Telefonaten sind wir gut durchgekommen." Die Gemeinde hätte wegen eines Neubaus in der Nähe des Marktplatzes "platztechnisch umgestalten müssen", sagt Koller. Die Bar musste neu platziert und die Biertische anders angeordnet werden. Die Marktmeisterin findet die Umgestaltung sehr gelungen. "Die Biertische verteilen sich über den ganzen Marktplatz und es gibt kein Gedränge."

    Marktmeisterin Koller bekommt nur positive Rückmeldungen

    Von den Vereinen hat Koller "nur positives Feedback" bekommen. "Sie sind alle super happy, dass wir ein historisches Fest gemacht haben." Die Marktmeisterin lobt, mit wie viel Liebe zum Detail die Vereine das historische Thema umgesetzt haben. Bürgermeister Ketz ist stolz, dass ganz viele Akteure aus der Gemeinde kommen. Die Stadtwachen werden zum Beispiel von der Feuerwehr Pöttmes, der Zigeunergruppe Osterzhausen und den Dorfgemeinschaften Schnellmannskreuth und Kühnhausen gestellt. Ketz sagt: "Es ist ein Fest von und für die Gemeinde."

    Für ihn ist es das erste Mal, dass er als Bürgermeister beim historischen Fest dabei ist. Sein königsblaues Kostüm hat er sich extra von einer Schneiderin aus Neuburg anfertigen lassen. Es habe sich damit ein bisschen in Richtung Renaissance begeben, sagt er und lacht. "Ich habe Pöttmes kurzerhand zur aufstrebenden Marktgemeinde erklärt und da kann der Bürgermeister auch edel daherkommen." Sein Fazit nach drei Tagen Marktfest: "Ich bin sehr sehr zufrieden." Es sei alles friedlich abgelaufen und habe keine großen Zwischenfälle gegeben, ergänzt die Marktmeisterin. Außer Pflaster oder Kühlpacks für Kinder, die sich beim Ritterkampf verletzt hätten, habe es keine größeren Vorkommnisse gegeben, bestätigt Benjamin Ledabyll, Einsatzleiter beim Roten Kreuz Pöttmes.

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