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Pöttmes: Umstrittene neue Kiesgrube: Beteiligte treffen sich zu rundem Tisch

Pöttmes

Umstrittene neue Kiesgrube: Beteiligte treffen sich zu rundem Tisch

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    Nicht weit von der nun genehmigten Grube im Ebenrieder Forst entfernt findet bereits Kies- und Sandabbau statt, allerdings unter einem anderen Betreiber.
    Nicht weit von der nun genehmigten Grube im Ebenrieder Forst entfernt findet bereits Kies- und Sandabbau statt, allerdings unter einem anderen Betreiber. Foto: Martin Golling

    Die geplante weitere Kiesgrube im Ebenrieder Forst und die Befürchtungen der Gemeinde, diese könne unter Umständen das Trinkwasser beeinträchtigen, waren Anlass für ein nicht öffentliches Treffen aller Beteiligten. 

    Wie Pöttmes' Bürgermeister Mirko Ketz auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, kamen zu dem runden Tisch der Grundeigentümer, drei Vertreter der Firma, die in der Grube Kies und Sand abbauen will, alle drei

    Beteiligte planen Ortstermin an bestehender Kiesgrube des Betreibers

    Die Tiefbaufirma habe erläutert, welches Material sie in der Grube verfüllen will: Dabei handle es sich ausschließlich um Material aus dem Straßenbau. Das Unternehmen werde die Verfüllung selbst vornehmen. Um sich ein Bild machen zu können, ist Ketz zufolge ein gemeinsamer Ortstermin in einer der bereits bestehenden Gruben des Unternehmens geplant. 

    Wie mehrfach berichtet, ist die Sorge im Pöttmeser Marktgemeinderat und in Teilen der Bevölkerung groß, dass die Grube sich langfristig auf die Qualität des Trinkwassers auswirken könnte, da sie oberhalb des Trinkwasserbrunnens liegt. Das Landratsamt in Aichach ist anderer Auffassung. Ende Januar erteilte es die Abgrabungsgenehmigung. Die Gemeinde hat dagegen Klage eingereicht. Sie hatte dafür nur wenige Wochen Zeit. Doch Rathausverwaltung und Teile des Gemeinderats sind noch unentschlossen, ob sie sich wirklich auf einen teuren und langwierigen Rechtsstreit mit unklaren Erfolgsaussichten einlassen wollen.

    Bürgermeister: Gemeinde ist "ein gebranntes Kind"

    In der jüngsten Gemeinderatssitzung hatte Geologe Robert Hurler von zu erwartenden Kosten im sechsstelligen Bereich gesprochen. Die Anwältin der Gemeinde, Nicole Kandzia, wartet derzeit noch auf Akteneinsicht.

    Nicht weit von der neu genehmigten Grube läuft – allerdings unter einem anderen Betreiber – bereits seit Längerem der Kies- und Sandabbau. Die dortigen Verfüllungen sorgten in den vergangenen Monaten in der Bevölkerung und im Gemeinderat immer wieder für Kritik. Die Behörden halten sie jedoch durch die Richtlinien für gedeckt. Ketz sagte im Gespräch mit unserer Redaktion, die Gemeinde sei durch diese Erfahrungen "ein gebranntes Kind, weil man nicht gewusst hat, was die Verfüll-Richtlinie hergibt. Darum wollen wir jetzt alles richtig machen". Nun warte die Gemeinde ab, bis die Anwältin Akteneinsicht bekomme. 

    In vielen Pöttmeser Äckern gibt es natürliche Arsenvorkommen

    In dem Zusammenhang kam Ketz zufolge bei dem runden Tisch zur Sprache, dass auf vielen Pöttmeser Äckern streng genommen schwach belastetes Material zu finden sei. Der Grund dafür sei geogenes Arsen, also natürliches Arsenvorkommen in geringer Konzentration. Es kam die Frage auf, welche möglichen Folgen von Schuttgruben zu erwarten seien, die in früheren Jahren nach weit weniger strengen Vorgaben verfüllt wurden. In der Diskussion kristallisierte sich Ketz zufolge heraus, dass im Falle einer Beeinträchtigung des Trinkwassers ein Nachweis kaum möglich sei, welchen Ausgangspunkt die Beeinträchtigung habe.

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