Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Pöttmes: Sichtbare Mädchen und Buben kommen sicherer zur Schule

Pöttmes

Sichtbare Mädchen und Buben kommen sicherer zur Schule

    • |
    Mit den leuchtenden Überwürfen werden die Pöttmeser Erstklässlerinnen und Erstklässler sicher nicht so leicht übersehen. Eifrig zogen sie sie über.
    Mit den leuchtenden Überwürfen werden die Pöttmeser Erstklässlerinnen und Erstklässler sicher nicht so leicht übersehen. Eifrig zogen sie sie über. Foto: Carina Kein

    An diesem Dienstag hat die Schule begonnen. Auf den Straßen herrscht wieder viel mehr Verkehr als in den Ferienwochen. Weil sich Erstklässler erst an den Straßenverkehr und seine Regeln und Abläufe gewöhnen müssen, stellt der Weg zur

    "Sicher zur Schule – Sicher nach Hause" lautet das Motto der Gemeinschaftsaktion. Die Auftaktveranstaltung fand an der Grundschule Pöttmes statt. Vertreterinnen und Vertreter von Kreisverkehrswacht und Polizei gaben Kindern und Eltern dabei wichtige Tipps für einen sicheren Schulweg.

    Auf dem Schulweg ist es wichtig, dass Kinder gesehen werden

    Mehrere Redner hoben dabei besonders den Aspekt der Sichtbarkeit hervor. Das gelingt, wenn die Kinder Warnwesten tragen. Landrat Klaus Metzger betonte, das sei insbesondere in der dunklen Jahreszeit sehr wichtig. "Durchschnittlich ereignen sich fünf bis zehn Schulwegunfälle im Landkreis pro Jahr", berichtete er. Auch Polizeihauptkommissar Hubert Schröder betonte: "Warnwesten machen einen Unterschied. Sie unterstützen Gesundheit und Leben."

    Schulamtsdirektorin Claudia Genswürger verpackte diese Botschaft kindgerecht und zitierte ein Lied von Rolf Zuckowski. Darin heißt es: "Was zieh ich an? Damit man mich auch gut sehen kann?" Und weiter: "Gelb leuchtet hell, Rot sieht man schnell."

    Kinder allein unterwegs: Die Polizei gibt Sicherheits-Tipps

    Häufig sind Kinder ohne Begleitung von Erwachsenen auf der Straße unterwegs. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord hat Tipps, wie Eltern ihre Kinder vorbereiten können.

    Nähe vermeiden: Wenn Kinder von Fremden angesprochen werden, darf nie darauf eingegangen oder Geschenke angenommen werden. Sie sollten Distanz halten und im Notfall laut und deutlich um Hilfe rufen. Generell sollten Kinder Fremde siezen, damit auch Passanten merken, dass keine persönliche Beziehung besteht.

    Selbstbewusstsein stärken: Das Kind sollte für falsches Verhalten nicht getadelt werden. Stattdessen sollte es bestärkt und ermutigt werden, sich beim nächsten Mal richtig zu verhalten, wenn es angesprochen wird.

    Aufmerksamkeit üben: Kinder sollten Beschreibungen abgeben können: Wie sieht der Fremde aus, wie das Auto, in dem er saß? Kleidung, Farben und Besonderheiten spielen eine wichtige Rolle. Das können Eltern spielerisch mit ihren Kindern üben.

    Anlaufstellen ausmachen: Es sollte ein fester Schulweg vereinbart werden, den die Kinder am besten gemeinsam mit anderen zurücklegen. Auf diesem Weg sollten „Rettungsinseln“ festgelegt werden, also Anlaufstellen, an die sich das Kind wenden kann, wenn es Probleme gibt. Das kann zum Beispiel ein Geschäft oder eine Arztpraxis auf dem Weg sein.

    Absprachen einhalten: Die Pünktlichkeit des Kindes ist wichtig. Absprachen sollten eingehalten werden. Umgekehrt gilt auch: Das Kind muss wissen, dass die Eltern nie einen Fremden schicken würden, wenn sie es nicht schaffen, es selbst abzuholen – das Kind darf nie in ein unbekanntes Auto steigen.

    Kein Name am Schulranzen: Eltern sollten niemals den Namen der Kinder sichtbar an Kleidung oder Schulranzen anbringen. Denn dann kann ein Fremder sofort den Namen aufgreifen und dem Kind suggerieren, es persönlich zu kennen.

    Telefonnummern kennen: Auswendig sollten die Kinder zudem die Telefonnummer der Eltern oder von Verwandten wissen. Klar sein muss: Unter der Notrufnummer 110 kann die Polizei immer kostenfrei erreicht werden, wenn es Schwierigkeiten gibt.

    Gemeinsamer Einsatz für Sicherheit der Kinder

    Helmut Beck, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Aichach-Friedberg, hob hervor, dass der Schutz der Kinder eine herausragende Aufgabe und Verpflichtung zugleich von Eltern, Lehrern, Schulen, Kommunalpolitikern und der Polizei sei. Es sei wichtig, alle zu aktivieren, um für Sicherheit zu sorgen. "Insbesondere Verkehrshelferinnen und -helfer geben Eltern ein gutes Gefühl, weil sie den Kindern helfen", so Beck. Unfälle würden durch die enge Zusammenarbeit mit ihnen vermieden. Die Verkehrswacht sei schon seit über 70 Jahren für die Schulwegsicherheit in Bayern zuständig. Es sei sehr wichtig, die Anstrengungen fortzusetzen. "Die schwächeren Verkehrsteilnehmer dürfen wir nicht alleine lassen", betonte der Polizist im Ruhestand.

    Der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, Helmut Beck, verwies auf die Anstrengungen, um den Schulweg sicher zu machen.
    Der Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, Helmut Beck, verwies auf die Anstrengungen, um den Schulweg sicher zu machen. Foto: Carina Kein

    Der Polizei ist es dabei wichtig, die Eltern mit ins Boot zu holen. Hubert Schröder appellierte eindringlich an sie: "Unfälle passieren nicht einfach so. Unfälle haben eine Verursacherkette. Gemeinsam schaffen wir es, diese Verursacherkette zu unterbrechen." Bayernweit habe es in den 70er Jahren noch jährlich 35 tödliche Schulwegunfälle gegeben. Man habe dadurch also 1,5 Schulklassen pro Jahr verloren. Doch Kinder seien keine kleinen Erwachsenen. Schröder zu den Eltern: "Man muss ihnen öfter das richtige Verhalten demonstrieren. Mit einem Mal ist es nicht getan. Durch tägliches Zeigen können sie ihre Kinder unterstützen."

    Abgehen des Schulwegs und Markieren von Gefahrenstellen

    Für die Pöttmeser Schulwegsicherheit der Erstklässlerinnen und Erstklässler engagiert sich der Schulförderverein. Sprecherin Monika Lang berichtete von einer eigenen Arbeitsgruppe, die in diesem Jahr bereits einige Aktionen durchgeführt hat. Zum Beispiel gingen die Mitglieder gemeinsam mit Eltern und Erstklässlern den Schulweg ein paar Tage vor dem ersten Schultag ab, um ein Bewusstsein für die Gefahrenstellen zu schaffen. Auch markierten sie Gefahrenstellen durch gelbe Fußabdrücke. Außerdem wurde ein Schulwegplan erstellt. Es seien noch weitere Aktionen geplant, kündigte Lang an. Sie warb bei dieser Gelegenheit dafür, dass sich mehr Eltern an der Arbeitsgruppe beteiligen.

    Die Klasse 2 a sang in Pöttmes ein Lied zum Thema Straßenverkehr.
    Die Klasse 2 a sang in Pöttmes ein Lied zum Thema Straßenverkehr. Foto: Carina Kein

    Zwischen den Reden sorgten mehrere Klassen mit Liedern zum Thema Verkehrssicherheit für Auflockerung. Höhepunkt für die Erstklässlerinnen und Erstklässler waren am Ende sicherlich zwei Geschenke. Sie freuten sich über Schlampermäppchen von der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen und neongelbe Sicherheitsüberwürfe von der AOK Bayern. Schulleiterin Ursula Werner sprach von einem wichtigen zusätzlichen Schutz. Mit den leuchtenden Westen werden auch die übrigen Schulanfänger im Landkreis ausgestattet - damit sie immer gut gesehen werden auf ihrem Weg zur Schule.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden