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Pöttmes: Mit dem Bundestag in die USA: Wie eine junge Pöttmeserin das geschafft hat

Pöttmes

Mit dem Bundestag in die USA: Wie eine junge Pöttmeserin das geschafft hat

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    Einmal im Leben den „American Way of Life“ hautnah miterleben und ein Auslandssemester in den USA verbringen zu dürfen, ist der Traum vieler Jugendlicher. Eine, für die sich jetzt die Möglichkeit eröffnet, ein Jahr auf einer Highschool zu erleben, ist Polina Sandratska aus Pöttmes. Die 15-Jährige, die ursprünglich aus der Ukraine stammt, hat ein Stipendium bekommen. Doch wie hat sie das geschafft?

    Polina Sandratska wurde in Kiew (Ukraine) geboren und lebt seit fast genau zehn Jahren in Deutschland. Oft ist sie mit ihrer Familie in aller Herren Länder gereist. So entstand der Wunsch, doch mal für einige Zeit im Ausland zu leben. Ermuntert durch ihre Mutter bewarb sie sich daher im Sommer vergangenen Jahres für ein besonderes Austauschprogramm.

    Die Bewerbung fürs USA-Stipendium enthält mehrere Hürden

    Dabei handelt es sich um das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP). Dieses existiert seit 1983 und wurde in Zusammenarbeit des Deutschen Bundestages mit dem U.S.-Kongress auf die Beine gestellt. Gedacht ist es für junge Leute aus Deutschland und den USA. Das bilaterale Stipendienprogramm ermöglicht Interessierten ein Austauschjahr in einer Gastfamilie im jeweils anderen Land. So soll den jungen Leuten neben der Verbesserung der Sprachkenntnisse ein unverstellter Blick in die fremde Kultur und Lebensgewohnheiten im Gastland ermöglicht werden. 

    Polina Sandratska freut sich sehr auf ihr Austauschjahr in den USA.
    Polina Sandratska freut sich sehr auf ihr Austauschjahr in den USA. Foto: Inge von Wenczowski

    Für die 15-Jährige war bei der Bewerbung das Ausfüllen der Unterlagen eine große Hürde. Sie erzählt mit einem Schmunzeln: „Das war doch viel mehr und umfangreicher als gedacht.“ Ergänzend verfasste Polina Sandratska noch ein Motivationsschreiben, in dem sie ihre Gründe für die Bewerbung möglichst interessant darlegte. Der Aufwand hat sich gelohnt. Im Herbst flatterte eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in Stuttgart ins Haus. 

    Dort mussten sich die Gymnasiastin und etwa fünf Mitbewerber und Mitbewerberinnen einem ausführlichen Test unterziehen. In persönlichen Gesprächen und einem schriftlichen Test wurden Kenntnisse und Allgemeinwissen in englischer und deutscher Sprache abgefragt. Außerdem durften sich die Kandidaten und Kandidatinnen selbst vorstellen und über den eigenen Alltag berichten. 

    Dann hieß es abwarten. Lange Wochen fieberte Polina auf eine Nachricht hin. Im Januar kam die erlösende Nachricht: Die Schülerin hatte es geschafft, sie hat das Stipendium in der Tasche. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange, über den 2022 zum Beispiel Sarah Jung aus Mertingen Zeit in den USA verbringen durfte, nominierte die 15-Jährige für das PPP-Stipendium. Auch die Aichacherin Karina Meitinger hat bereits an dem Programm teilgenommen.

    Polina engagiert sich ehrenamtlich in vielen Bereichen

    Sicherlich hilfreich war für Polina dabei ihr außerordentliches soziales Engagement. Die Gymnasiastin ist nicht nur beim Jugendrotkreuz in Pöttmes aktiv. Sie unterstützt nebenbei noch geflüchtete Familien aus der Ukraine in Form von Deutschunterricht oder Hilfe bei Anträgen und Ähnlichem. Ferner hilft sie gerne ihrer Mutter, die eine Organisation zur Rettung von Hunden leitet. Alles ehrenamtlich, versteht sich. Zusammen mit ihrem freundlichen und offenen Wesen war dies wohl ausschlaggebend für die Zusage.

    Nun darf die Schülerin erst einmal für eine Woche zu einem Vorbereitungsseminar nach Berlin fahren. Dort wird sie gründlich auf den Austausch vorbereitet. „Außerdem stehen einige Gespräche mit Politikern auf dem Programm“, sagt die 15-Jährige.

    Ein wenig spannend bleibt es aber schon noch: Bisher weiß Polina weder, in welchem Ort beziehungsweise Bundesstaat sie die Zeit verbringen wird, noch durfte sie bisher ihre Gastgeber kennenlernen. Sie hofft auf eine etwas wärmere Region, aber zufrieden ist sie mit allem, was ihr geboten wird, wie sie versichert.

    Im neuen Schuljahr geht's für Polina von Pöttmes nach Amerika

    Der Austausch findet im Schuljahr 2024/2025 statt. Dann würde Polina eigentlich die elfte Klasse besuchen. Mit ihrem Schulleiter hat sie bereits alles geklärt. Nach ihrer Rückkehr darf sie probeweise in die zwölfte Klasse aufrücken. Wenn sie die Probezeit bis Weihnachten erfolgreich besteht, muss sie die elfte Jahrgangsstufe nicht wiederholen. 

    Ihr Abitur möchte Polina gut abschließen. Im Anschluss ist ein Studium für Lehramt an Grundschulen angedacht. „Auf jeden Fall möchte ich mal einen guten Job haben und erfolgreich sein“, fasst sie ihre Wünsche für die Zukunft zusammen. Jetzt aber freut sie sich erst einmal darauf, neue Menschen und deren Kultur kennenzulernen und hoffentlich viele neue Freundschaften zu schließen. 

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