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Pöttmes: Leukämie ließ ihr keine Chance: Lisa aus Pöttmes stirbt mit nur 23 Jahren

Pöttmes

Leukämie ließ ihr keine Chance: Lisa aus Pöttmes stirbt mit nur 23 Jahren

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    Lisa - so wie ihre Familie sie in Erinnerung behalten möchte. Das Foto nahm ihr Vater im Oktober am Walchensee auf. Am vergangenen Donnerstag ist Lisa im Alter von nur 23 Jahren gestorben.
    Lisa - so wie ihre Familie sie in Erinnerung behalten möchte. Das Foto nahm ihr Vater im Oktober am Walchensee auf. Am vergangenen Donnerstag ist Lisa im Alter von nur 23 Jahren gestorben. Foto: Harald Hross

    Von einem Tag auf den nächsten war alles anders. Im Herbst 2019 stellte das Schicksal das Leben der Familie Hroßin Pöttmes auf den Kopf. Lisa, 21 Jahre jung, erhielt die Diagnose Leukämie. Erst war es nur eine Grippe gewesen, dann entzündete sich ein Finger. Aus Sorge vor einer Blutvergiftung ging die junge Frau zum Arzt. Ihre Blutwerte machten ihn stutzig. Weitere Tests brachten niederschmetternde Gewissheit.

    Nur zwei Tage später begann Lisas Chemotherapie im Uniklinikum Augsburg. Die gelernte pharmazeutisch-kaufmännische Assistentin stand zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Abschluss ihrer Zusatzausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin. Das Schicksal nahm keine Rücksicht auf ihre Pläne. Doch Lisa, ihre Eltern und ihr Bruder nahmen den Kampf auf.

    Leukämie: Typisierungsaktion von 1500 Menschen für Lisa in Pöttmes

    Es folgten eine Chemotherapie, unzählige, zum Teil sehr schmerzhafte Untersuchungen, ein zwölfwöchiger Krankenhausaufenthalt, kräftezehrende Monate voller Hoffen und Bangen. Schnell war klar: Lisa brauchte einen Stammzellenspender. Bereits nach wenigen Wochen stellten die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und ein engagiertes örtliches Helferteam eine Typisierungsaktion für Lisa und andere Betroffene in der Pöttmeser Schulturnhalle auf die Beine.

    Menschen aus der ganzen Region kamen. Schon vor Beginn standen sie geduldig Schlange. Knapp 1500 ließen sich am ersten Adventswochenende vor Ort per Wangenabstrich typisieren. Mindestens ebenso viele erledigten das nach damaligen Angaben der DKMS auf dem Postweg. Viele Unterstützer halfen mit Geld, damit die Typisierungen bezahlt werden konnten. Mit den Spenden vom Aktionstag kamen nach DKMS-Angaben insgesamt 91.000 Euro zusammen.

    Auf Lisas Stammzellentransplantation folgten neue Rückschläge

    Da Lisa seltene Merkmale hatte, fand sich trotz weltweiter Suchläufe kein "genetischer Zwilling". Daher transplantierten die Ärzte ihr im Dezember 2019 Stammzellen ihres Vaters. Im Januar 2020 konnte Lisa das Krankenhaus verlassen. Hoffnung kam auf, der jungen Frau ging es Stück für Stück besser.

    Doch der Krebs ließ nicht locker. Zweimal kehrte er zurück. Wieder folgten Krankenhausaufenthalte, Chemotherapien. Vater und Mutter spendeten erneut Stammzellen. Die letzte Transplantation fand am 10. März dieses Jahres statt - drei Tage nach Lisas 23. Geburtstag. Zum Schluss konnten die Ärzte ihr nicht mehr helfen. Sie starb am vergangenen Donnerstag im Krankenhaus.

    Lisas Anliegen: Menschen sollen sich als Stammzellenspender registrieren

    Aber die lebensfrohe junge Frau würde nicht wollen, dass ein Text über sie damit endet. Ihre Eltern, Johanna und Harald Hroß, geben im Namen ihrer Tochter einen Appell weiter, der dieser am Herzen lag: "Junge Menschen sollen sich bei der DKMS typisieren lassen. Das war Lisas Anliegen. Wem geholfen werden kann, dem soll geholfen werden. Lisa war immer ein hilfsbereiter Mensch."

    Kontakt Potenzielle Stammzellenspender können ein Registrierungsset anfordern und sich so auf dem Postweg registrieren. Infos dazu gibt es auf der DKMS-Internetseite www.dkms.de/de/spender-werden. Wer kein Internet nutzt, kann sein Registrierungsset anfordern bei der DKMS, Zentrale Tübingen, Kressbach 1, 72072 Tübingen, Telefon 07071/943-0, Fax 07071/943-1499.

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