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Pöttmes: Beim Pöttmeser Volksfest wird eine Majestät gekrönt

Pöttmes

Beim Pöttmeser Volksfest wird eine Majestät gekrönt

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    Die strahlende Siegerin war Marie-Luise Hengster aus Rehling. Sie ist nun die erste Wittelsbacher-Land-Königin.
    Die strahlende Siegerin war Marie-Luise Hengster aus Rehling. Sie ist nun die erste Wittelsbacher-Land-Königin. Foto: Inge von Wenczowski

    Den widrigen Umständen durch Dauerregen und Hochwasser im Landkreis zum Trotz, ging das Pöttmeser Volksfest am Sonntagabend nach vier Tagen relativ erfolgreich zu Ende. Diese Bilanz zog der Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) am Sonntagabend. Dabei fragten sich die Verantwortlichen des VVV und der Gemeinde im Lauf des Festes, ob es richtig sei, in Pöttmes zu feiern, während anderswo Menschen um ihr Hab und Gut oder sogar ihr Leben fürchteten, wie Vorsitzender Hans Liebhart erklärte. Letztlich entschieden sie sich dafür. 

    Liebhart sagte, es müsse auch abgewogen werden, dass eine derartige Veranstaltung ein enormer organisatorischer Aufwand sei, und einigen Personen ihren Lebensunterhalt sichere – seien es Bedienungen, Küchenpersonal oder Schausteller. Zum 70. Jubiläum hatte sich der VVV zudem etwas Besonderes ausgedacht: Am Samstagabend wurde im Festzelt die erste Wittelsbacher-Land-Königin gewählt. 

    Trotz Regens war der Altennachmittag gut besucht.
    Trotz Regens war der Altennachmittag gut besucht. Foto: Inge von Wenczowski

    Nach einem gelungenen Auftakt am Donnerstag, feierten abends fröhliche Gäste zu den Klängen der Blech Buam Musi. Am Freitag machte den Organisatoren allerdings das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Das Standkonzert auf dem Marktplatz wurde in den Kultursaal verlegt. Der Festzug fiel aus. Im Festzelt gaben die Trachtenrocker gaben ihr Bestes, für Stimmung zu sorgen. Sogar einige Motorradfahrer aus Österreich waren nach Pöttmes gekommen. 

    In Pöttmes gibt es Lob für den Festwirt

    Der Familien- und Seniorennachmittag war trotz des Regens überraschend gut besucht. Großes Lob sprachen viele den flotten und freundlichen Bedienungen sowie dem Festwirt aus. Auch die Hendl kamen sehr gut an: „Saftig und mit richtig viel Fleisch dran“, stellte eine Besucherin fest. 

    Der Höhepunkt des Tages war die Wahl zur ersten Wittelsbacher-Land-Königin. Ursprünglich sieben Kandidatinnen zwischen 18 und 30 Jahren hatten sich beworben. Eine musste krankheitsbedingt absagen, so buhlten noch sechs junge Damen um die Gunst des Publikums. Dabei gab es einige kleine Aufgaben zu bewältigen, um sich würdig zu erweisen. Die Frage, was das Wittelsbacher Land so besonders macht, konnten alle Anwärterinnen souverän erklären. Auch beim Halten eines gefüllten Bierkruges mit ausgestrecktem Arm gab sich keine der Damen die Blöße. Moderator Christian Vetter führte fast schon professionell durch den Abend, unterstützt von Co-Moderatorin Marie Rauscher. Mit Witz und Humor kommentierten die beiden das Geschehen und hielten die Spannung bis zuletzt aufrecht. 

    Wittelsbacher-Land-Königin kommt aus Rehling

    Am Ende entschied die Lautstärke des Publikums, gemessen in Dezibel. Letztlich gaben 0,5 Dezibel den Ausschlag. Das Rennen machte die 19-jährige Marie-Luise Hengster aus Rehling. Baron Franziskus von Gumppenberg und Bürgermeister Mirko Ketz krönten die Majestät mit Schärpe und Diadem. Für alle Kandidatinnen gab es Blumen. Einige Besucher und Besucherinnen mussten früher gehen, weil sie als Mitglieder der Feuerwehren zum Hochwassereinsatz ausrücken mussten. Die zahlreichen verbliebenen Gäste feierten zur fetzigen Musik von Manyana.

    Gute Technik und einen festen Stand bewiesen die Jäger.
    Gute Technik und einen festen Stand bewiesen die Jäger. Foto: Inge von Wenczowski

    Der politische Frühschoppen mit Generalsekretär Martin Huber am Sonntagvormittag wurde abgesagt. Der Baumsägewettbewerb der Vereine ging wie geplant über die Bühne. Insgesamt acht Teams, jeweils bestehend aus vier starken Männern beziehungsweise Frauen, hatten sich angemeldet, um sich im Durchsägen eines 25 Zentimeter starken Baumstammes zu messen. Gefragt waren Standfestigkeit, Ausdauer und vor allem eine gute Technik.

    Die Säge quittiert im Wettbewerb ihren Dienst

    Recht gemächlich arbeiteten sich die Mitglieder des Bürgerblocks durch das Gehölz. Die Jagdhornbläser, die die einzige Frau im Team hatten, unterboten die Zeit deutlich. Nochmals schneller bezwang die JU EAXA (Echsheim) den Baumstamm, wenn auch mit Verlusten: Die Säge quittierte ihren Dienst. Für Ersatz war flugs gesorgt. Die Freiwillige Feuerwehr bekam den Vortritt, denn sie war stets darauf gefasst, zu einem Einsatz gerufen zu werden. Sie war zuvor im Hochwassereinsatz, die Müdigkeit forderte ihren Tribut: Die Feuerwehr verpasste den Einzug ins Finale knapp um etwa eine Sekunde.

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    100 Bilder
    Vier Tage lang wurde das Pöttmeser Volksfest gefeiert: mit einem Bulldog-Treffen und der Wahl der Wittelsbacher-Land-Königin. Hier zeigen wir die schönsten Bilder.

    Die Königlich Privilegierten Feuerschützen und die Gumppenbergschen Jäger lieferten sich ein spannendes Rennen und kamen beide ins Finale. Nicht ganz so flott schaffte es der Skiclub, der die Zeitmessung übernahm. Eine kleine Sensation gab es für den VVV: Seit neun Jahren dabei, hatte er es noch nie in ein Finale geschafft. In diesem Jahr war das Team einen Tick schneller als die Feuerwehr. Außer Konkurrenz sägte ein Team aus der Küche mit und schlug sich tapfer. 

    Titelverteidiger sichern sich den Sieg in Pöttmes

    Im Finale galt es einen Stamm mit 30 Zentimetern zu bezwingen. Der VVV brauchte 193,84 Sekunden, die Jäger 107,87 Sekunden. Zum vierten Mal in Folge nahmen die Feuerschützen den Sieg mit nach Hause. In 48,75 Sekunden hatten Franz Weidenhiller, Lukas Graf, Johannes Stöckel und Kosmas Wernhard den Baum durchtrennt. 

    Die Sponsoren freuten sich mit den Siegerteams beim Baumsägewettbewerb..
    Die Sponsoren freuten sich mit den Siegerteams beim Baumsägewettbewerb.. Foto: Inge von Wenczowski

    Die Siegesprämie – einen Gutschein über 80 Liter Bier überreichte der Spender Franziskus von Gumppenberg. Der Zweite Platz durfte sich über 50 Liter Bier von der Schrobenhausener Bank freuen. 30 Liter bekam der VVV, gespendet von der Marktgemeinde. Jede Mannschaft bekam einen Kasten Bier. Der Bürgerblock reichte diesen an die Feuerwehr weiter mit den Worten: „Ihr könnt das momentan besser brauchen als wir.“ Die Feuerwehr bekam für ihren Einsatz gegen das Hochwasser vom VVV eine mündliche Zusage für weitere 30 Liter Freibier. Unterhaltsam gestaltet wurde der Abend von den Kühnhauser Goaßlschnoizern und Entertainer Spitzbua Markus.

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