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Pöttmes/Baar: Im Pöttmeser Rathaus reichen das Personal und der Platz nicht mehr

Pöttmes/Baar

Im Pöttmeser Rathaus reichen das Personal und der Platz nicht mehr

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    Im Pöttmeser Rathaus wird der Platz für die Beschäftigten knapp. Im Marktgemeinderat wird deshalb über den Ausbau eines Teils des Dachgeschosses beraten. Schon in den Jahren 2018/2019 hatte es entsprechende Pläne gegeben.
    Im Pöttmeser Rathaus wird der Platz für die Beschäftigten knapp. Im Marktgemeinderat wird deshalb über den Ausbau eines Teils des Dachgeschosses beraten. Schon in den Jahren 2018/2019 hatte es entsprechende Pläne gegeben. Foto: Erich Echter (Archivbild)

    Das Personal im Pöttmeser Rathaus hat zu wenig Platz. Seit Jahren wird dort improvisiert, um alle Beschäftigten unterzubringen. Nun reichen die Büroräume endgültig nicht mehr aus. Denn der Verwaltung zufolge müssen zusätzliche Mitarbeiterinnen beziehungsweise Mitarbeiter eingestellt werden, um alle Aufgaben zu bewältigen. Daher werden Pläne zum Ausbau des Dachgeschosses wieder aus der Schublade geholt, die bereits vor einigen Jahren diskutiert worden waren. Das Problem daran: die hohen Kosten.

    Geschäftsstellenleiterin Sandy Lichtblau machte im Pöttmeser Marktgemeinderat deutlich: "Wir sind in der Personaldichte an Grenzen gestoßen, was die Räumlichkeiten des Rathauses betrifft." Schon jetzt gebe es keinen Arbeitsplatz für Praktikanten. 

    Seit Jahren wird im Rathaus improvisiert, um Personal unterzubringen

    Vor Jahren war bereits der kleine Sitzungsraum zu Büros umfunktioniert worden - weshalb seither ein Besprechungszimmer fehlt. In dem früheren kleinen Sitzungsraum säßen zudem Mitarbeiter aus drei Fachbereichen, was häufig unvorteilhaft sei. Das Bauamt wiederum sei über den ganzen Gang verteilt, so Lichtblau. Baars Bürgermeister Roman Pekis sitze in einem Dreier-Büro, obwohl er eigentlich ein eigenes bräuchte. Pekis akzeptiere das, betonte Lichtblau. Ideal sei die Situation trotzdem nicht.

    Nicht nur der mangelnde Platz stellt die Verwaltung vor Schwierigkeiten. Sondern auch, dass Bürgermeister Mirko Ketz und Geschäftsstellenleiterin Sandy Lichtblau zufolge das Personal nicht mehr ausreicht. Bereits heuer ist im Haushalts- und im Stellenplan eine Stelle für eine Fachbereichsleitung Zentraler Service berücksichtigt. Sie soll Lichtblau entlasten, die derzeit sowohl die Geschäftsstellen- als auch die Fachbereichsleitung innehat. 

    Verwaltung: Zunehmende Digitalisierung erfordert neue EDV-Fachkraft

    Lichtblau machte außerdem deutlich: "Wir müssen spätestens im nächsten Jahr über eine neue Stelle für einen EDV'ler nachdenken." Diese sei angesichts zunehmender Digitalisierung, insbesondere an der Schule, und steigender Datenschutzanforderungen unumgänglich. 

    Derzeit sind 28 Beamte und Angestellte in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) beschäftigt, um deren Arbeit sowie die der beiden Mitgliedsgemeinden Pöttmes und Baar zu erledigen. Aufgrund zahlreicher Teilzeitbeschäftigter verteilen sich die derzeit 28 Köpfe rechnerisch auf 22 Stellen. Ein Ausbau im Rathaus sowie die Anstellung von mehr Personal müsste sowohl von der VG als auch von beiden Gemeinderäten genehmigt werden.

    Geschäftsstellenleiterin: Mehr Homeoffice von Mitarbeitern nicht gewollt

    Lichtblau zufolge sei die zeitlich gestaffelte Nutzung von Büros durch Teilzeitkräfte nicht praktikabel: "Viele Mütter arbeiten lieber vormittags." Auch mehr Homeoffice sei keine Option: "Viele Mitarbeiter arbeiten lieber im Rathaus." Hier sei die Ausstattung besser als bei vielen Beschäftigten zu Hause. Zudem sei der fachliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen einfacher.

    Aus diesen Überlegungen heraus stelle die Verwaltung zur Diskussion, einen Teil des Rathaus-Dachgeschosses auf 250 Quadratmetern zu fünf Büros für je bis zu zwei Mitarbeiter und einem kleinen Besprechungszimmer umzubauen. Entsprechende Pläne und einen Vorentwurf des Ingenieurbüros Lippert (ehemals Baudisch Lippert) hatte es bereits in den Jahren 2018 und 2019 gegeben.

    Bauverwaltung: Kosten für Dachgeschoss-Ausbau wohl bei 650.000 Euro

    Peter Fesenmeir von der Bauverwaltung machte deutlich, dass statt der damals angesetzten Kosten von 432.000 Euro inzwischen mit 650.000 Euro als grobem Richtwert gerechnet werden müsse. Tragwerksplanung, Prüfstatik und Brandschutznachweis müssten zwingend noch gemacht werden. 

    Sissi Veit-Wiedemann (CSU) sagte: "Dass der Bedarf da ist, ist unstrittig." Sie halte jedoch die Brandsicherung im Dachgeschoss für schwierig. Fesenmeir hielt diese für lösbar: "Man kann über den Flur oder durch die anderen Büros das Treppenhaus erreichen. Diese Lösung ist nicht ungewöhnlich." Zweiter Bürgermeister Manfred Graser (Bürgerblock) hatte Bedenken, inwieweit die Vorgaben des Denkmalschutzes den Plänen zuwiderlaufen könnten. Fesenmeir zufolge steht eine Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege noch aus. Die Büros und die neuen Dachgauben seien bewusst auf der Nordseite des Gebäudes geplant worden. Auf der Südseite wären die Dachgauben denkmalschutzrechtlich wohl nicht durchsetzbar, so Fesenmeir.

    Marktgemeinderat verweist weitere Beratung in den Bauausschuss

    Manfred Riedelsberger (CWG) sagte, er sei nicht generell gegen den Ausbau des Dachgeschosses. Aber er halte es für schwierig, die Kosten im Haushalt unterzubringen. Er plädierte dafür, in einem Ausschuss noch mal genauer über die Angelegenheit zu beraten und nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen. Als eine kurze Diskussion aufkam, ob es auch kleinere Büros täten, gab Bürgermeister Ketz zu bedenken: "Wir sollten uns überlegen, inwieweit wir uns als attraktiver Arbeitgeber darstellen." Graser unterstützte Riedelsbergers Vorschlag, in einem der Ausschüsse weiterzudiskutieren. Grundsätzlich aber solle man das Vorhaben weiterverfolgen, so Graser. Der Marktgemeinderat beschloss einstimmig, im Bauausschuss weiter zu beraten. 

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