Monatelang hatte sich der Breitbandausbau in Pöttmes und Baar verzögert. Nun aber haben die Arbeiten begonnen. Im Pöttmeser Ortsteil Reicherstein werde das Ausbauprogramm gestartet, heißt es in einer Mitteilung. Das habe Matthias Korber von der Firma DSLMobil angekündigt.
Sie übernimmt den flächendeckenden Glasfaserausbau in den beiden Gemeinden. Am Freitag wurde der Mitteilung zufolge der Vertrag im Pöttmeser Rathaus unterzeichnet. Im Zuge des Ausbaus ist der Anschluss von 1374 Adressen vorgesehen, rund 900 davon im Pöttmeser Gemeindegebiet.
Erster und Zweiter Pöttmeser Bürgermeister kritisieren träges Förderverfahren
Der Glasfaserausbau hatte sich verzögert, weil der Förderbescheid des Freistaates auf sich hatte warten lassen. Wie berichtet, hatten der Pöttmeser Bürgermeister Mirko Ketz (CSU) und zuvor bereits der Zweite Bürgermeister Manfred Graser (Bürgerblock) das träge Verfahren mit deutlichen Worten kritisiert. Politischer Anspruch und Realität gingen bei der Digitalisierung weit auseinander, sagte Ketz damals.
Die Regierung von Schwaben hatte im September auf Nachfrage unserer Redaktion die lange Bearbeitungszeit unter anderem mit der Komplexität des Verfahrens begründet. Sie entstehe dadurch, dass es um eine interkommunale Zusammenarbeit zweier Gemeinden gehe.
Freistaat fördert Glasfaserausbau in Pöttmes und Baar mit mehr als sechs Millionen Euro
Ketz und Baars Bürgermeister Roman Pekis äußerten nun der Mitteilung zufolge die Hoffnung, dass die Verzögerungen im Genehmigungsverfahren durch rasche Ausbauarbeiten aufgeholt werden können. Der Freistaat Bayern fördert den Glasfaserausbau in Pöttmes und Baar mit insgesamt 6,2 Millionen Euro. Davon fließen 5,3 Millionen Euro nach Pöttmes und gut 900.000 Euro nach Baar. Die beiden Nachbargemeinden müssen einen Eigenanteil von insgesamt anderthalb Millionen Euro aufbringen. Pekis und Ketz bezeichneten das als Wermutstropfen. Dennoch handle es sich um gut angelegtes Geld für die Zukunft der beiden Kommunen.
Es sei wichtig, dass der ländliche Raum in der digitalen Entwicklung nicht abgehängt werde. Glasfaser sei ein wichtiger Beitrag, um gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen Land und Stadt sicherzustellen, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Auch Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko (CSU), der zur Vertragsunterzeichnung nach Pöttmes gekommen war, unterstrich die Bedeutung des Projekts für den ländlichen Raum. (AZ/nsi)
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