Abermals stand im Obergriesbacher Gemeinderat am Dienstagabend ein Bauprojekt an der Stefanstraße zur Diskussion, das das Gremium schon mehrfach beschäftigt hatte. Mit einer knappen 5:3-Mehrheit sicherte sich der Bauherr dieses Mal das gemeindliche Einvernehmen.
Unter den neun Besucherinnen und Besuchern – die am Dienstagabend zahlenmäßig das Ratsgremium überwogen – wurde diese Abstimmung mit Kopfschütteln, einem tiefen Seufzer und dem Satz „Ihr seid‘s ja lustig“ quittiert.
2022 waren sieben Wohneinheiten geplant, im Juli 2024 waren es zehn
Worum geht es? Im Juni 2022 war die Planung für ein Mehrfamilienhaus an der Stefanstraße eingereicht worden. Es sollte sieben Wohneinheiten umfassen. Im Tekturantrag, der im Juli dieses Jahres zur Diskussion stand, wurden aus diesen sieben Wohneinheiten zehn Wohneinheiten – ohne, dass sich der Umriss des Hauses ändern sollte.
Ursprünglich war geplant gewesen, Wohnungen zu schaffen, die sich über mehrere Etagen erstrecken. Das war in der Juli-Planung nicht mehr der Fall. So ließen sich drei Wohnungen mehr in dem Gebäude unterbringen. Hinzu kommen weitere Stellplätze an der Ostgrenze des Grundstücks sowie in der Tiefgarage. Die Form der Dachgauben, Fensteranzahl und -größe sowie die Größe von Balkonen und Terrassen änderte sich.
Im Juli kippte der Gemeinderat den Bauantrag mit knapper Mehrheit
Im Juli kippte der Gemeinderat den Bauantrag mit einer knappen Mehrheit von 6:5 Stimmen. Johannes Asam, Hans Greppmeier, Peter Liebl, Markus Weber, Simon Achter und Christoph Schweizer stimmten damals gegen den Tekturantrag. An diese Abstimmung – und die Aufstockung von sieben auf zehn Wohneinheiten, die der Mehrheit missfallen hatte – erinnerte Johannes Asam am Dienstagabend.
Hans Greppmeier betonte, dass die Zufahrtssituation zu überprüfen sei. Manfred Kern verwies auf die geplante Mauer. Christoph Schweizer erklärte, dass er die zehn Wohneinheiten nicht mitgehe. Dem war letztlich so. Am Dienstagabend stimmten Christoph Schweizer, Markus Weber und Johannes Asam gegen den Tekturantrag. Daniel Schulz, Hans Greppmeier, Hans Willer, Ulrike Näser und Manfred Kern votierten dafür. Der Rest des Gremiums fehlte entschuldigt.
Auch ein Kinderspielplatz ist nun Teil der Planung
Inhaltlich hatte der Bauherr mit den nun eingereichten Plänen folgendes verändert: Die Gauben an der Nordseite entsprachen wieder der ursprünglichen Planung, Balkone waren nicht mehr abstandsrelevant und auch ein Kinderspielplatz ist nun Teil der Planung. Die 18 erforderlichen Stellplätze wurden in der Tiefgarage, in den Garagen und auf dem Grundstück dargestellt.
Die weiteren Anträge in der Sitzung am Dienstagabend wurden einstimmig bewilligt: In Obergriesbach darf an der Straße Am Weiher eine gewerbliche Lagerhalle mit einer Grundfläche von rund 82 Quadratmetern zur Lagerung von Handelswaren errichtet werden. Auch der Bauvoranfrage zur Errichtung eines Einfamilienhauses auf demselben Grundstück wurde zugestimmt.
Dem Umbau eines Stadels zu einer Gewerbeimmobilie an der Stefanstraße stimmte das Gremium ebenfalls zu. Auf demselben Grundstück kann künftig ein Stall zu Lagerzwecken für einen Imkerbetrieb genutzt werden, entschied das Gremium.
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