Ein Blick auf das Programm der Klangnacht in der Pfarrei St. Stephan in Obergriesbach versprach ein hochkarätiges, musikalisches Erlebnis. Fünf Chöre und Solisten stimmten am Christkönigssonntag in der Pfarrkirche auf die nahe Adventszeit ein. Dicht gedrängt und erwartungsvoll saßen die Besucherinnen und Besucher in den Kirchenbänken. Einige mussten sich mit der Übertragung im Freien begnügen.
Pfarrer Tobias Seyfried begrüßte die Gäste, unter denen auch sein Amtskollege Simon Fleischmann aus Kühbach war. Gesanglich eröffnete Christian Auer das Konzert mit dem Ave Verum von Wolfgang Amadeus Mozart. Den Nachwuchs, die Zegos-Kids, betreut Christina Thurner-Toetz, die selbst im Zegos-Chor und bei Cantabella singt. „Wünsche schicken wir wie Sterne“, sangen die zehn Kinder und zusammen mit dem Zegos-Chor den Adventsjodler. Für den Zegos-Chor, einem klassischen Kirchenchor, hatte Chorleiterin Sandra Tucker-Halbfell anspruchsvolle Lieder, unter anderem Locust Iste von Anton Bruckner und das Laudate Dominum von Mozart ausgesucht. Der Frauenchor „Cantabella“ auch unter der Leitung von Sandra Tucker-Halbfell brachte zum Einstieg „Breath of Heaven – Atem des Himmels“ von Amy Grant. Emotional das „A Holy Night“ nach A. Adams.
Besinnliche Texte trug Pfarrer Seyfried vor. Ein Text war auf die hektische Zeit bezogen: „Ich wünsch dir Zeit, die die meisten nicht haben, Zeit nach den Sternen zu greifen, Zeit, zu dir selber zu finden“. In einem weiteren Text hieß es: „Advent heißt warten“, den Weg nach innen finden. Die verschiedenen Musikrichtungen der Chöre machten das Konzert zu einem wundervollen Klangerlebnis. Die Gruppe Zeitklang unter der Leitung von Katharina Wörle steht für neues geistliches Liedgut, oft von Kathi Stimmer-Salzeder. Sie erweitern ihr Repertoire auch immer wieder um Lieder anderer Liedermacher. „Wie ein Brausen des Himmels“ von Christian Heidenbauer und „Der Segen Gottes möge dich umarmen“, von Kinderliedermacher und Religionspädagoge Kurt Mikula, waren Beiträge zur Klangnacht. Die drei Solisten Christian Auer, Sandra Tucker-Halbfell und Christina Thurner-Toetz sangen „Aus 6 Nutturni: Luci care, luci belle und Se lontan ben mio“.
Die Zahlinger Gruppe „KLAng4“, zwei Frauen und zwei Männer, sind keine Unbekannten auf musikalischer Ebene. Ihre stimmliche Audbildung kam bei ihren Liedern zum Tragen. Mit Cantate Domino nach G. Ottavio Pitoni und „Übern See“ von Lorenz Maierhofer, zwei ihrer Lieder, zogen sie die Zuhörer in ihren Bann. Begleitet wurden sie von Herbert Tomschi am E-Piano. Luna Schönleben, die Enkelin von Alois Bichlmeier, sang einen Song von B. Fielding & B. Ligertwood: „Wie schön der Name ist“, der Name Jesu. Und, wer kennt es nicht aus dem Musical Tabaluga: „Ich wollte nie erwachsen sein“ nach Rolf Zuckowski. Das kirchenmusikalische Potenzial in der Pfarrei Obergriesbach ist zwar groß, doch Nachwuchs ist jederzeit willkommen, wie Christina Thurner Toetz sagte.
Am E-Piano begleiteten Michiyo Nagano, Rebekka Toetz und Herbert Tomschi. Ein unvergesslicher Abend neigte sich dem Ende zu. Pfarrer Seyfried bedankte sich bei allen Mitwirkenden, sowie bei der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Eva Stobbe und allen Helferinnen und Helfern, die auf dem Kirchplatz für ein gemütliches Beisammensein hergerichtet hatten. Doch zuvor versammelten sich alle Chöre im Altarraum und sangen inbrünstig „Ein schöner Tag“. Zu guter Letzt wurden auch die Kirchenbesucher stimmlich mit eingebunden. Das Schlusslied „Nun danket all“ wurde begleitet von Peter Lenz an der Orgel und Luca Ostermeier mit der Trompete. Draußen auf dem Kirchplatz herrschte anschließend Trubel. Die Besucher ließen sich die Bratensemmeln, Lebkuchen und Glühwein schmecken. Der Reinerlös kommt dem Erhalt der Räumlichkeiten des Pfarrhauses zugute.
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