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Obergriesbach/Altomünster: Eine spanische Tänzerin in Ekstase bei Konzert in Obergriesbach

Obergriesbach/Altomünster

Eine spanische Tänzerin in Ekstase bei Konzert in Obergriesbach

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    Das mit 49 Musikerinnen und Musikern besetzte Gemeinschaftsorchester der Musikvereine Obergriesbach und Altomünster.
    Das mit 49 Musikerinnen und Musikern besetzte Gemeinschaftsorchester der Musikvereine Obergriesbach und Altomünster. Foto: Severin Jung

    Seit 15 Jahren besteht sie nun schon, die erfolgreiche Zusammenarbeit der Musikvereine Obergriesbach und Altomünster. Beim Brunnenhofkonzert gaben die Ensembles ihr vielleicht bestes Konzert seit je. Die wiederum sehr zahlreichen Zuhörer und Zuhörerinnen dankten zwischen den Stücken und am Ende mit reichlich Beifall.

    Heuer begann das Traditionskonzert erstmals mit einem großen Auftritt des Nachwuchsorchesters des Musikvereins Altomünster und dem Nachwuchsorchester des Musikvereins Sittenbach, die beide von der Obergriesbacher Hornistin und Dirigentin Xuri geleitet wurden. Der Marsch "Jugendlager" eröffnete den Konzertreigen und die bekannte Melodie "Land of Hope and Glory" begeisterte das Publikum. Die derzeit wohl beliebteste Polka "Böhmischer Traum" leitete schon über zu "Happy", einer Swing-Nummer, in der alle 30 Nachwuchsmusiker ihr Können unter Beweis stellen durften. Mit großem Beifall wurden die jungen Instrumentalisten und ihre Dirigentin Xuri für die gelungenen Darbietungen belohnt.

    Das Altomünsterer Nachwuchsorchester unter Leitung der Obergriesbacher Hornistin und Dirigentin Xuri Gaowa (links).
    Das Altomünsterer Nachwuchsorchester unter Leitung der Obergriesbacher Hornistin und Dirigentin Xuri Gaowa (links). Foto: Severin Jung

    Das auf 49 Musiker angewachsene, gemeinsame Orchester spielte Höhepunkte aus der Filmmusik zu „Harry Potter“. Mit vier Schlagwerkern üppig besetzt, erklang schon in den ersten Takten ein Glockenspielsolo, das mit den Flöten und Klarinetten sofort zauberhafte Stimmung in den Saal zauberte. So ging es weiter mit den Glanzlichtern bis zum Showdown mit beeindruckenden Paukenschlägen und großartigem, mächtigem Orchesterklang.

    Der Frühling erblüht musikalisch in Obergriesbach

    Johannes Wackerl zeigte in „Spring Time“ die Klangvielfalt einer Posaune. Nach einer kurzen Orchestereinleitung beginnt er eine gefühlvoll intonierte aufsteigende Melodielinie, die den aufkeimenden Frühling in musikalischen Bildern zeigt. Im Allegro, nach einer wilden rhythmischen Überleitung, ließ er die Farbenpracht des Frühjahrs musikalisch erblühen, immer stimmungsvoll vom Orchesterklang getragen und vielfarbig begleitet.

    Ein Höhepunkt des Konzertabends gab es die „Suite Espagnol“, die Joseph Rast aus den Klavierkompositionen von Ernesto Lecuona zusammengestellt und für sein Blasorchester arrangiert hat. Mit Cordoba, Andaluci und Malaguena sind die drei Sätze überschrieben. In jedem Satz hat eine Instrumentengruppe oder ein Solist seinen großen Auftritt. „Cordoba“ beginnt mit fein ziselierten Motiven in den Klarinetten, die den ersten Eindruck beim Eintritt in die „Mesquita“ darstellen, gefolgt von einem wunderschön gespielten Solo für Altsaxofon und Horn. Bis zum Ende des Satzes wachsen die Klangmassen, unterstützt durch immer mehr einsetzende Register in eine mächtige Klangwolke, die aber so wie der Satz begann, wieder im geheimnisvollen Pianissimo endete.

    Kampfgetümmel der Stierkampfarena

    Der zweite Satz „Andalucia“ war die Arena für den aufstrebenden jungen Trompetensolisten Vinzenz Jung. Nach rasanter Einleitung übernahm er in der ersten Solokadenz die Führung im Kampfgetümmel der Stierkampfarena. Eine feinfühlige Melodie steht immer wieder im Gegensatz zur schmetternden Trompete, die am Ende der zweiten Solokadenz und einem fulminanten Schluss den Sieg davon trägt. Hier konnte der Solist seine technischen und musikalischen Fähigkeiten bestens präsentieren.

    Im dritten Satz „Malaguena“ steht der Tanz des jungen Mädchens mit den Kastagnetten im Mittelpunkt. Das Orchester begann ganz leise, trieb das Tempo an und tanzte sich bis zur Ekstase. Ein kurzes nachdenklich gestaltetes Intermezzo gab nochmals den Registerführern Gelegenheit zum Solospiel, das von einer wunderschön geblasenen Posaunenkadenz in einen fulminant gestalteten Schlusstaumel führte.

    Musiker finden zu homogenem Klangkörper zusammen

    Die Zuhörer waren begeistert von den musikalischen, rhythmischen und technischen Fähigkeiten der einzelnen Musiker, die unter der Stabführung von Joseph Rast zu einem homogenen Klangkörper zusammengefunden haben, der das Publikum auch im zweiten Konzertteil mit traditioneller Blasmusik, einigen Blues-Nummern und Stücken aus Rock und Pop in ihren Bann gezogen haben. Nicht ohne Zugabe wurde das Programm nach zwei kurzweiligen Stunden mit dem Bayerischen Defiliermarsch unter großem Applaus beendet. (AZ)

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