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Oberbernbach: Thomas Gerstlacher feiert in Oberbernbach goldenes Priesterjubiläum

Oberbernbach

Thomas Gerstlacher feiert in Oberbernbach goldenes Priesterjubiläum

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    Rund 8000 Menschen kamen im Juli 1973 nach Bachern zum Primizgottesdienst von Thomas Gerstlacher. Strömender Regen begleitete die Feier.
    Rund 8000 Menschen kamen im Juli 1973 nach Bachern zum Primizgottesdienst von Thomas Gerstlacher. Strömender Regen begleitete die Feier. Foto: Paul Koletzko/Archiv Gerstlacher

    Pfarrer Thomas Gerstlacher feiert am Sonntag, 9. Juli, um 16 Uhr in der Kirche des Aichacher Stadtteils Oberbernbach einen Dankgottesdienst zu seinem 50-jährigen Priesterjubiläum. Dazu werden auch zahlreiche Mitbrüder des Jubilars erwartet. Gerstlacher lädt jedoch besonders alle Gläubigen zum Mitfeiern ein. Nach dem Gottesdienst steht ein zwangloser Stehempfang auf dem Programm des Festtages. 

    Dankbar blickt der 76-Jährige auf das halbe Jahrhundert seiner Priestertätigkeit zurück. Im Gespräch mit unserer Zeitung drückt er seine besondere Wertschätzung gegenüber seiner Pfarrhausfrau Johanna Kaufmann aus, die bereits seit 36 Jahren in seinen Diensten steht. Im August 2017 ging Gerstlacher mit 70 Jahren in den Ruhestand. Er entschloss sich, nach Oberbernbach in den fast 250 Jahre alten denkmalgeschützten Pfarrhof zu ziehen. Nach über 60 Jahren Vakanz wohnt so erstmals wieder ein Pfarrer in dem Haus. Stadtpfarrer Herbert Gugler ist sehr froh, dass er auf den Jubilar auch im Ruhestand als eifrigen Mitarbeiter in der Pfarreiengemeinschaft Aichach zählen kann.

    Thomas Gerstlacher, ein Mann der klaren Worte und des kräftigen Gesangs

    Im weiten Umkreis bekannt wurde Gerstlacher als Referent, der bei Hunderten Einkehrtagen, die er nicht nur im Exerzitienhaus der Diözese in Leitershofen gestaltet hat, die Zuhörer für den Glauben begeistern konnte. Geschätzt wird er für seine lebendige Gottesdienstgestaltung. Er ist ein Mann der offenen, klaren Worte und des kräftigen, mitreißenden Gesangs. Nur wenige Jahre war er als klassischer Gemeindepfarrer tätig. Schwerpunkt seines Wirkens war, wie er sagt, die „Sonderseelsorge“. 

    Geboren wurde er am 20. Februar 1947 im heute zur Stadt Friedberg gehörenden Dorf Bachern. Zusammen mit fünf Geschwistern ist er auf dem elterlichen Bauernhof aufgewachsen. Schon als Schüler wusste Thomas, dass er Pfarrer werden wollte. Am Gymnasium in Dillingen legte er 1967 das Abitur ab. Danach ging er an das traditionsreiche Priesterseminar, das Georgianum, nach München und studierte Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität. 

    Im vergangenen Jahr feierte Ruhestandspfarrer Thomas Gerstlacher (rechts) seinen 75. Geburtstag. Ruhestandspfarrer Karl Mayr (links) wurde 70. Stadtpfarrer Herbert Gugler gratulierte den beiden.
    Im vergangenen Jahr feierte Ruhestandspfarrer Thomas Gerstlacher (rechts) seinen 75. Geburtstag. Ruhestandspfarrer Karl Mayr (links) wurde 70. Stadtpfarrer Herbert Gugler gratulierte den beiden. Foto: Maria Schneider (Archiv)

    Nach dem Studium folgte 1972 die Weihe zum Diakon. Im Jahr darauf, am 14. Juli 1973, empfing er zusammen mit sechs weiteren jungen Männern aus dem Bistum Augsburg in der Münchner Ludwigskirche vom Bischof von

    Vier Priester aus derselben Pfarrei

    Die Heimatpfarrei von Thomas Gerstlacher ist die im Friedberger Stadtteil Bachern mit der Filiale Rohrbach mit rund 670 Katholiken. Sehr ungewöhnlich ist, dass aus dieser kleinen Pfarrei in den Jahren von 1967 bis 1983, also in einem Zeitraum von nur 16 Jahren, vier junge Männer den Priesterberuf ergriffen. Erster in der Reihe war 1967 Anton Keller. Er hielt dann vor 50 Jahren die Predigt bei der Primiz von Gerstlacher. 1982 folgte Johann Fischer, der später Stadtprediger in Aichach war. Diese Epoche endete im Jahr 1983 mit Anton Losinger aus Rohrbach. Seit dem Jahr 2000 ist er Weihbischof in Augsburg. Einmal im Jahr treffen sich die vier Geistlichen zum Gottesdienst in ihrer Heimatgemeinde. 

    Die Heimatpfarrei von Thomas Gerstlacher ist Bachern mit der Filiale Rohrbach (Stadt Friedberg). In Bachern feierte er auch seine Primiz.
    Die Heimatpfarrei von Thomas Gerstlacher ist Bachern mit der Filiale Rohrbach (Stadt Friedberg). In Bachern feierte er auch seine Primiz. Foto: Paul Koletzko/Archiv Gerstlacher

    Zum Primizgottesdienst von Thomas Gerstlacher in Bachern kamen am Sonntag, 22. Juli 1973, rund 8000 Menschen. Besonders in Erinnerung dürfte ihnen der strömende Regen während des Gottesdienstes geblieben sein. Mittags kamen zu einer festlichen Agape im Steinbocksaal in Ried 400 Personen zusammen. Die Reihe der politischen Vertreter führte Landrat Josef Bestler an. Am Nachmittag wurde das Wetter dann doch noch schön. Eine Andacht in der Pfarrkirche beschloss den festlichen Tag. 

    Nach ersten Einsätzen als Kaplan in Kempten und Augsburg wirkte Gerstlacher ab September 1977 für fünf Jahre als Jugendpfarrer in der Region Neu-Ulm. Ab September 1982 wurde er Schulpfarrer in Kaufbeuren. Er hielt Religionsunterricht und Gottesdienste für das Gymnasium und die Realschule. Neben seinen überregionalen Aufgaben betreute es als Pfarrer überwiegend kleinere Pfarreien. 1987 wechselte er als Pfarrer nach Neugablonz. 1996 ging er als Kurat nach Streitheim bei Zusmarshausen. Fünf Jahre leitete er ab 2004 die Großstadtpfarrei Zwölf Apostel in Hochzoll. Von 2009 bis zu seinem Ruhestand betreute er die Gläubigen in Hirblingen bei Gersthofen. 

    Gerstlacher ist Seelsorger für seine Mitbrüder

    Eine besonders fordernde Aufgabe übertrug ihm im Oktober 1996 Bischof Viktor Josef Dammertz, als er ihn mit der Leitung der diözesanen Priesterseelsorge beauftragte. Er sollte für seine Mitbrüder in Krisensituationen da sein. 20 Jahre wirkte er als Präses der Marianischen Priesterkongregation und war auch langjähriges gewähltes Mitglied im Priesterrat. Für sein Wirken wurde ihm 2004 der päpstliche Ehrentitel Monsignore verliehen. Bis heute ist er als geistlicher Beirat des Verbandes der Pfarrhaushälterinnen in der Diözese Augsburg aktiv. Aktuell ist auch noch Präses für den Verband der Mesner im Dekanat Aichach-Friedberg. 

    Der Jubilar bittet statt persönlicher Geschenke um Spenden auf das Konto der Kirchenstiftung Oberbernbach, IBAN: DE12 7205 1210 0430 0084 17, bei der Sparkasse Aichach-Schrobenhausen. Ein Drittel der Spenden soll dabei der Aich-Kapelle zugutekommen. 

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