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Nahverkehr: Bayerische Regiobahn sucht nach Zugausfällen Lokführer

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Bayerische Regiobahn sucht nach Zugausfällen Lokführer

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    Weil viele Lokführer krank waren, musste die Bayerische Regiobahn ihren Fahrplan im Netz Ammersee-Altmühltal im Sommer ausdünnen. Derzeit laufe nach Unternehmensangaben aber alles nach Plan.
    Weil viele Lokführer krank waren, musste die Bayerische Regiobahn ihren Fahrplan im Netz Ammersee-Altmühltal im Sommer ausdünnen. Derzeit laufe nach Unternehmensangaben aber alles nach Plan. Foto: Brigitte Glas (Archivbild)

    Wegen akuten Personalmangels ist es bei der Bayerischen Regiobahn (BRB) im Sommer immer wieder zu Zugausfällen gekommen. Mehrmals betroffen waren auch die Paartalbahnstrecke zwischen Augsburg und Ingolstadt sowie die Strecke

    Go-Ahead übernimmt zum 11. Dezember das Fuggerexpress-Angebot der DB Regio, kann wegen fehlender Lokführerinnen und Lokführer aber nur mit einem reduzierten Angebot starten. Zwar soll auf dem stark befahrenen Abschnitt Augsburg-München von Anfang an in vollem Umfang gefahren werden, auf anderen Strecken sieht es aber schlechter aus. So entfallen beispielsweise die Verstärkerzüge zwischen Augsburg und Meitingen, die unter der Woche zwischen 8.30 und 15.30 Uhr unterwegs sind, bis Juni 2023. Damit fällt zwischen dem Morgen und dem Nachmittag ein Zug pro Stunde weg. 40 Lokführer fehlen Go-Ahead derzeit nach eigenen Angaben.

    Fachkräftemangel: Der Bayerischen Regiobahn fehlen viele Lokführer

    Auch der Bayerischen Regiobahn (BRB) fehlen viele Lokführer, die in der Fachsprache als Triebfahrzeugführer bezeichnet werden. Wie viele dieser Kräfte das Unternehmen momentan sucht, wollte die BRB auf Anfrage unserer Redaktion nicht sagen. Auf die Frage, ob viele eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum neuen Konkurrenten Go-Ahead gewechselt sind, sagte BRB-Pressesprecherin Annette Luckner: "Das gibt es immer wieder, dass Leute unter den Bahnanbietern wechseln." Die Kombination aus "neuem Mitbewerber und Fachkräftemangel" mache die Personalsuche aber nicht leichter, so Luckner. 

    Sowohl Go-Ahead als auch die Bayerischen Regiobahn hatten darauf gehofft, dass Mitarbeiter der DB Regio zu ihnen wechseln, nachdem ihr Arbeitgeber in der Ausschreibung des Freistaats nicht mehr zum Zug gekommen war. Doch offenbar sind viele Lokführer lieber auf den Fernverkehr der Deutschen Bahn ausgewichen als zu anderen Anbietern. An der Bezahlung dürfte dies in Luckners Augen nicht unbedingt liegen, denn da sei "kein großer Unterschied". Die Bezahlung mit allen Zulagen sei ungefähr gleich, wobei dem einen mehr Geld und dem anderen mehr Urlaub wichtiger sei. 

    Problem bei kurzfristigen Ausfällen: Schichten beginnen in der Nacht

    Trotz fehlender Personalreserven hofft die Regiobahn, dass sie gut durch den Herbst und Winter kommt. Im Sommer machten ihr vor allem coronabedingte Krankmeldungen zu schaffen. In der aktuellen Jahreszeit könne es aber auch durch Grippekranke immer wieder zu kurzfristigen Ausfällen kommen, die nicht kompensiert werden könnten. "Das Problem ist dann auch, dass die Schichten mitten in der Nacht beginnen und dass es zu dieser Uhrzeit generell nicht einfach ist, jemanden zu erreichen", betont die Sprecherin. Dass es in den Weihnachtsferien wegen Urlauben und Krankheitsfällen wieder zu mehr Zugausfällen kommen könnte, befürchtet sie nicht. An den Feiertagen werden die normalen Schichten gefahren, aber natürlich seien plötzliche Krankheitsfälle auch dann ein Problem. 

    Wie Luckner berichtet, hoffe die BRB, dass viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildungsgruppen die Ausbildung schaffen und bald in den regulären Betrieb einsteigen können. Die Ausbildung zum Triebfahrzeugführer dauert im besten Fall acht Monate. Bis dahin helfen auch Verwaltungsmitarbeiter der BRB weiterhin aus, wenn die Not groß ist. Ob die Bayerische Regiobahn wegen der Zugausfälle in diesem Jahr mit Strafzahlungen an die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) rechnen muss, dazu will die BRB keine Angaben machen. 

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