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Mühlhausen: So geht es weiter mit der Sanierung der Staatsstraße in Mühlhausen

Mühlhausen

So geht es weiter mit der Sanierung der Staatsstraße in Mühlhausen

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    Im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt Mühlhausen wird 2024 auch die Brücke über die Friedberger Ach komplett erneuert.
    Im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt Mühlhausen wird 2024 auch die Brücke über die Friedberger Ach komplett erneuert. Foto: Martin Golling

    Die Menschen in Mühlhausen und alle, die den Affinger Ortsteil durchfahren, müssen sich auf mehrere Jahre mit Baustellen einstellen. 2023 wird die Ampel an der Kreuzung zum Gewerbegebiet Unterkreuthweg installiert. Im gleichen Zug lässt das Staatliche Bauamt Augsburg die Staatsstraße bis zum Flughafen erneuern. 2024 geht es in der Ortsmitte weiter. Nur hinter der Sanierung des Mühlhauser Berges steht noch ein dickes Fragezeichen.

    Was eine Baustelle an der viel befahrenen Ortsdurchfahrt bedeutet, haben die Menschen in Mühlhausen schon im Sommer erfahren. Das Bauamt hatte die Fahrbahn zwischen der Einmündung der Staatsstraße 2381 aus Rehling bis zum Schwarzgraben erneuern lassen. Nicht alle hielten sich an die Umleitungsstrecke. Das sorgte für Ärger in Mühlhausen.

    Die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt in Mühlhausen sorgte im Sommer für Ärger. Nicht alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer hielten sich an die ausgewiesene Umleitungsstrecke.
    Die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt in Mühlhausen sorgte im Sommer für Ärger. Nicht alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer hielten sich an die ausgewiesene Umleitungsstrecke. Foto: Josef Abt (Archivbild)

    Auch im nächsten Jahr ist mit Vollsperrungen zu rechnen, allerdings nicht dauerhaft. Das Staatliche Bauamt setzt auch auf Teilsperrungen, wenn die Kreuzung am Unterkreuthweg umgebaut und die Lichtsignalanlage installiert wird. Im gleichen Zug wird die Fahrbahn von dort bis zum Flughafen erneuert. Das kündigte Abteilungsleiter Christoph Eichstaedt am Dienstag im Affinger Gemeinderat an. Die Straße sei in einem schlechten Zustand, es gebe tiefe Spurrinnen, so Eichstaedt.

    Nicht viel besser sieht es in der Ortsmitte aus. Der Abschnitt von der Einmündung der Staatsstraße aus Rehling in Richtung Mühlhauser Berg bis zur Brücke über die Friedberger Ach ist 2024 an der Reihe. Die Decke stamme vermutlich noch aus den 70er-Jahren und müsse erneuert werden, so Eichstaedt. Gleiches gilt für die Brücke über die Ach. Sie hat Risse und Abplatzungen, ihre Tragfähigkeit muss an heutige Anforderungen angepasst werden. Gleichwohl gebe es aktuell keine Gefährdung, versicherte Eichstaedt.

    Radfahrer erhalten eine Spur, Fußgänger eine Querungshilfe

    Es gibt noch mehr Gründe, in der Ortsmitte tätig zu werden. Es fehlt eine Querungsmöglichkeit für Fußgänger, es gibt keine Spur für Radfahrer. All das sehen die Pläne vor, die Tobias Kerzl vom Staatlichen Bauamt vorstellte und die der Gemeinderat schließlich einstimmig zur Kenntnis nahm. Die Fahrbahn wird auf dem gut 300 Meter langen Abschnitt von 7,50 auf 8,50 Metern verbreitert. Für Radfahrer werden auf beiden Seiten 1,50 Meter breite Schutzstreifen vorgesehen. Ebenso breit werden die beiden Gehwege. Der zusätzlich nötige Platz ist auf der nördlichen Straßenseite vorhanden. In diesem Zuge werden die bestehenden Busbuchten aufgelöst und Fahrbahnhaltestellen angelegt. Geplant ist außerdem ein Flüsterasphalt.

    Im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt Mühlhausen zwischen der Staatsstraße 2381 aus Rehling und der Friedberger Ach (hier der Blick Richtung Bergen) werden auch die Busbuchten zurückgebaut. Stattdessen wird es Fahrbahnhaltestellen geben.
    Im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt Mühlhausen zwischen der Staatsstraße 2381 aus Rehling und der Friedberger Ach (hier der Blick Richtung Bergen) werden auch die Busbuchten zurückgebaut. Stattdessen wird es Fahrbahnhaltestellen geben. Foto: Martin Golling

    Zwischen der Brücke und der Einmündung der Raiffeisenstraße hatte Kerzl die Querungshilfe vorgesehen. Das stieß auf Vorbehalte. Paul Moll etwa sagte, dort gehe niemand über die Straße. Eine Querungshilfe sei besser auf Höhe der Haltestelle aufgehoben. Eichstaedt will nun prüfen lassen, ob sie weiter westlich installiert werden kann.

    In Mühlhausen sind Fahrbahnhaltestellen für Busse geplant

    Nicht ganz glücklich waren manche im Rat auch mit den Rad-Schutzstreifen. Eine andere Lösung aber ist aus Platzgründen nicht möglich. Die Behörde setzt deshalb auf gegenseitige Rücksichtnahme. Eichstaedt: "Ich sehe nicht die Gefahr, dass Feuer frei herrscht und alle rasen da durch." Prüfen wird seine Behörde aber die Anregung Gerhard Faltermeiers, ob der Schutzstreifen bis zum Gewerbegebiet verlängert werden kann.

    Eine gewisse Skepsis sprach auch aus Marine Sarcones Feststellung, dass die Fahrbahnhaltestellen den Verkehrsfluss beeinflussten. Eichstaedt erklärte, der öffentliche Verkehr solle bevorzugt werden und Bürgermeister Markus Winklhofer sprach von einer "gängigen Praxis seit ein paar Jahren". Beispiele gebe es in Affing und Aulzhausen.

    Ortsdurchfahrt Mühlhausen muss ein halbes Jahr gesperrt werden

    Das Bauamt rechnet für die Straße und den nördlichen Gehweg mit 1,2 Millionen und weiteren 700.000 Euro Baukosten für die Brücke, die voraussichtliche Tiefgründung mit Bohrpfählen benötigt. Die Gemeinde muss für den südlichen Gehweg (250.000 Euro) zahlen. Die Kosten für den nördlichen Fußgängerweg übernimmt der Staat, weil dieser aufgrund seiner Planung weichen muss. Die Gemeinde rechnet damit, dass sie Kanal- und Wasserleitungen auf diesem Abschnitt erneuern lassen muss.

    Schon jetzt steht fest, dass die Ortsdurchfahrt ein halbes Jahr, voraussichtlich von März bis Oktober 2024, gesperrt werden muss. Der Verkehr wird über Anwalting und Gebenhofen umgeleitet. Im nächsten Jahr sind Planung, Genehmigung, Grunderwerb und Ausschreibung geplant.

    Noch keine Perspektive gibt es für den Mühlhauser Berg, der schon lange sanierungsbedürftig ist. Das allerdings ist ein schwieriges und sehr teures Projekt. Der Berg werde das Bauamt noch sehr viel länger beschäftigen, kündigte Eichstaedt an. Das Problem ist vor allem: "Wir wissen nicht, woher wir diese Gelder nehmen sollen."

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