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Mühlhausen: Ampel und Kreuzungsumbau in Mühlhausen werden noch teurer

Mühlhausen

Ampel und Kreuzungsumbau in Mühlhausen werden noch teurer

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    Der Umbau der Kreuzung am Gewerbegebiet, die zugleich eine Ampelanlage bekommen soll, steht in der Diskussion. Die Baukosten werden inzwischen auf 1,2 Millionen Euro geschätzt.
    Der Umbau der Kreuzung am Gewerbegebiet, die zugleich eine Ampelanlage bekommen soll, steht in der Diskussion. Die Baukosten werden inzwischen auf 1,2 Millionen Euro geschätzt. Foto: Martin Golling (Archivbild)

    In diesen Wochen sollte die Kreuzung am Gewerbegebiet in Mühlhausen umgebaut und mit einer Lichtsignalanlage versehen werden. Diese Pläne haben sich im Frühjahr zerschlagen. Das Projekt wurde auf 2024 verschoben. Doch seit der Affinger Gemeinderatssitzung am Dienstag steht der Kreuzungsumbau ganz grundsätzlich in der Kritik. Sie entzündete sich an den Baukosten, die sich erneut satt erhöht haben. 

    Für die Planer hatte sich erst zu Jahresbeginn herausgestellt, dass die Maßnahme komplizierter umzusetzen ist als gedacht. Einen Eindruck davon lieferte der Überblick über die inzwischen mit allen Beteiligten abgestimmten zehn Bauphasen, die Christian Kästner und Gerhard Hopf vom Büro Sweco sowie Timotheus Wischniowski vom Büro Schlothauer und Wauer präsentierten. Dabei gab Kästner zu, man habe die Maßnahme "zunächst vielleicht zu simpel eingeschätzt".

    Trotz Umbau soll der Verkehr über die Kreuzung in Mühlhausen jederzeit laufen

    Anspruchsvoll machte die Aufgabe die Tatsache, dass das Gewerbegebiet und der gegenüberliegende Campingplatz nicht einfach vom Verkehr abgehängt werden könnten, erläuterte Kästner. Eine weitere Herausforderung: "Der Verkehr soll zu jeder Zeit aufrechterhalten werden" (Wischniowski). Hinzu kommt, dass zugleich die marode Wasserleitung erneuert und verlegt werden muss. 

    Die Bauzeit erhöht sich deshalb von zwei auf fünf Monate. Der Umbau der Kreuzung soll den aktuellen Plänen zufolge von Anfang Mai bis Ende November 2024 erfolgen. Eine Vollsperrung ist für vier Tage vom Feiertag, 3., übers Wochenende bis 6. Oktober geplant. Dann soll die Asphaltdecke an einem Stück aufgebracht werden. Ob es so kommt, ist nun aber offen.

    Seit 2021 haben sich die Kosten für Kreuzung und Ampel verdoppelt

    Im Gemeinderat kam es zu Diskussionen über Details und Umfang der Bauphasen. Ein Beispiel: eine provisorische Abbiegespur für den Verkehr aus dem Gewerbegebiet nach rechts in Richtung Augsburg, die später zumindest in Teilen als Geh- und Radweg genutzt werden soll. Es kam die Frage auf, ob diese überhaupt nötig sei oder nicht eine Vollsperrung möglich wäre. Jetzt sei die Staatsstraße ja auch gesperrt, spielte Josef Schmid auf die laufenden Sanierungsarbeiten zwischen Mühlhausen und dem

    Auslöser der Debatte war vor allem die Tatsache, dass sich die geschätzten Kosten seit Juni 2021 verdoppelt haben. Damals war von 600.000 Euro die Rede gewesen. Im Februar lag die Schätzung schon bei 900.000 Euro. Inzwischen steht sie bei 1,2 Millionen Euro. Gerhard Faltermeier, der sich selbst als "entschiedener Ampelbefürworter" bezeichnete, befürchtete, dass es bei 1,2 Millionen Euro nicht bleibt und hielt den Umbau als "für diese Gemeinde nicht finanzierbar". Er forderte: "Es muss günstiger gehen." Damit stand er nicht allein.

    Die Planer müssen die Kosten noch einmal überprüfen

    Josef Schmid forderte zwar ebenfalls: "Wir müssen an den Kosten arbeiten. Die laufen uns ja davon." Trotzdem bezeichnete er den Ausbau als zukunftsorientiert und alternativlos, zumal die Überlegung aufkam, auf die Verlegung der Bushaltestelle zu verzichten. Diese liegt, in Richtung Augsburg gesehen, im Moment vor der Einmündung des Unterkreuthweges. Künftig soll sie nach der Einmündung stehen, um Bussen Vorrang einzuräumen und den Verkehrsfluss zu verbessern.

    Verwaltungsleiter Bernhard Frank erinnerte daran, dass die Verlegung ein Ergebnis des Verkehrsgutachtens gewesen sei, auch um noch größeren Rückstau Richtung Ortsmitte zu verhindern. Der Verzicht auf eine Verlegung ist nach Ansicht von Bauamtsleiter Scherbauer ein eklatanter Eingriff in die Planungen. Das bedeute, dass der Verkehrsfluss neu simuliert und mit den Behörden abgestimmt werden müsse. Die geplante Ausschreibung im Herbst wäre dann nicht mehr möglich. Bürgermeister Markus Winklhofer sprach von einer "Rolle rückwärts". Ein weiterer Zeitverlust wäre aus seiner Sicht ein "Bärendienst". Schließlich würden dadurch Erschließung und Vermarktung der geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets nach hinten rutschen.

    Schließlich einigte sich das Gremium einstimmig darauf, dass die Planer die Kosten noch einmal überprüfen und bis September ermitteln, wie viel günstiger die Maßnahme ohne Verlegung der Haltestelle wäre. Das sagten die Fachleute zu. Gleichwohl machte Kästner klar: "Es ist nichts drin in der Planung, worauf man verzichten könnte (...) Ich bin überzeugt, dass die Pläne ausgereift sind." Es gehe schließlich darum, den Knotenpunkt für die nächsten 50 Jahre zukunftssicher auszubauen.

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