Die Verarbeitungskampagne des Südzucker-Werkes läuft – nach den Problemen des Vorjahres – heuer zufriedenstellend. Kurz nach dem Jahreswechsel hofft man, die am 19. September gestartete Verarbeitung abschließen zu können. Aus rund 1,2 Millionen Tonnen Zuckerrüben hofft man dann, etwa 193 000 Tonnen Zucker gewonnen zu haben. Und dies, obwohl der Zuckergehalt niedriger als in den vergangenen Jahren liegt und die Ernte mit durchschnittlich knapp 74 Tonnen je Hektar geschätzt wird. Dies berichtete Betriebsleiter Dr. Stefan Mondel den Rainer Landwirten bei der Jahresversammlung der Flurbereinigungsgenossenschaft.
Die Probleme mit dem Kalkofen, im vergangenen Jahr durch die eingesetzten Rohstoffe bedingt, bestehen nicht mehr. Doch ein Getriebeschaden an einer der Schnitzelpressen zu Beginn der Kampagne behindert den Betrieb, denn das richtige Ersatzteil lässt auf sich warten. Die Verarbeitung läuft mit 11 300 Tonnen je Tag. Für das Silo VII, das 55 000 Tonnen Zucker fassen wird, sind die Fundamente Ende September fertiggestellt worden. Für die Produktion im Herbst 2011 wird es zur Verfügung stehen.
Würfelzuckerproduktion ins Ausland verlagert
Dr. Mondel berichtete weiter, dass der Konzern die Produktion von Würfelzucker und Tütchen an ausländische Standorte verlagert hat. Statt dessen ist eine zweite Verpackungslinie für Kiloware aufgebaut worden. Ein Großereignis des Konzerns werde, so der neue Betriebsleiter, am 2. Juli 2011 im Georg-Weber-Stadion über die Bühne gehen: das Euro-Fußballturnier der Südzucker, bei der im mehrjährigen Turnus die Werksmannschaften ihren Meister ausspielen. Lieferanten der Zuckerfabrik in Rau sind knapp 3100 Landwirte aus der Region (von den Landkreisen Fürstenfeldbruck bis Dillingen und Landsberg bis Eichstätt, aber mittlerweile auch der Donau entlang in den Kreisen Erding, Freising, Kelheim bis Regensburg.
Jeder zehnte Rübenlieferant der Zuckerfabrik (rund 300) kommt aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. Seit 30 Jahren wird im Wittelsbacher Land auch gemeinschaftlich gerodet und transportiert. Heute arbeiten in der weiteren Region rund 600 Landwirte beim Roden und 1200 beim Transport zusammen. Das Einzugsgebiet der Rübentransportgemeinschaft erstreckt sich mittlerweile auf sieben Landkreise (Aichach-Friedberg, Landsberg, Fürstenfeldbruck, Augsburg, Dachau, Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt). (arh, cli)