Welche ist die langsamste Bewegung auf der Welt? Das Wachstum, weiß Sabine Mengel, Astrophysikerin und Leiterin der „Science-Lab“-Experimentierkurse für Kinder in Obergriesbach. Und schon sind die Kinder inmitten ihres ersten Experiments. Jeder wird gemessen und klebt sein Namensschild neben den jeweiligen Strich, den die Kursleiterin auf ein Pergament an der Wand gezeichnet hat. Wenn der Kurs im März 2011 endet, werden die jungen Forscher, Elisabeth, Florian, Justus und Philipp (fünf und sechs Jahre, aus Obergriesbach und Zahling), wissen, wie schnell Wachstum ist.
Die Vorschulkinder nehmen an dem Halbjahreskurs von „Science Lab“ teil. Einmal pro Woche bekommen sie hier Themen aus Biologie, Chemie, Physik, Astronomie und Geowissenschaften altersgerecht und auf spielerische Weise vermittelt. An dem Halbjahreskurs mit insgesamt 14 Terminen können Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren teilnehmen. Zu dem Kurs gibt es ein Begleitheft, in dem die Experimente noch einmal aufgeführt sind. Auch Tipps für die Eltern sind enthalten, wie sie mit ihren Sprösslingen zu Hause forschen können. Die Kursleiterin Sabine Mengel hatte vor ihrer Tätigkeit für „Science Lab“ versucht, ein ähnliches Modell in Augsburg aufzubauen. „Es war eine Art Forscherlabor für Kinder mit Hortbetreuung am Nachmittag“, berichtet Mengel. Das Angebot wurde jedoch nicht angenommen und musste eingestellt werden. Ihre Idee wollte die Astrophysikerin jedoch nicht aufgeben, da sie viel Spaß am Forschen mit Kindern habe. „Ich bin dann auf Science Lab zugegangen und konnte kurz darauf eine Kursleiterschulung absolvieren“, erzählt die Obergriesbacherin.
Zusatz zum Kindergarten
Die Mutter der kleinen Elisabeth, Eva Stobbe, wurde durch den Elternbeirat des Kindergartens in Obergriesbach auf den Experimentierkurs aufmerksam. „Elisabeth kam jedes Mal ganz begeistert nach Hause, wenn im Kindergarten Experimente durchgeführt wurden. Da war das Angebot von Science Lab eine tolle Sache“, erklärt die Mutter. Auch Sonya Löbel aus Obergriesbach hat ihren Sohn Florian für den Kurs angemeldet. „Ich bin durch eine Freundin, die von den Experimentierkursen in der Zeitung gelesen hatte, auf das Angebot aufmerksam gemacht worden. Ich sehe dieses als Zusatz zum Kindergarten und eine weitere Möglichkeit für Florian, andere Kinder kennenzulernen“, erzählt Löbel.Die Kursleiterin Mengel hofft, dass die Experimentierkurse Anklang bei den Eltern in der Region finden. Auf der Suche nach Räumlichkeiten ist Mengel momentan, da sie die Experimente bis jetzt in ihrem eigenen Haus durchführt.