Sie heißen „Prinz Albrecht von Preußen“, „Schöner aus Gebenhofen“ oder „Clapps Liebling“. Die Rede ist nicht von Rollen in einem Theaterstück. Es geht um Äpfel und Birnen. Bei Konrad Naßl im Aichacher Stadtteil Edenried wachsen einige dieser Sorten auf seinen Streuobstwiesen. Die Ernte ist noch bis Mitte Oktober in vollem Gange. Er hat viel zu tun: 330 Obstbäume nennt er sein Eigen. Doch bayernweit betrachtet, sind seit 1965 etwa 70 Prozent der Streuobstwiesen verschwunden. Damit sich das ändert, hat die bayerische Staatsregierung den Streuobstpakt und die Aktion „Streuobst für alle“ ins Leben gerufen. Wer Obstbäume pflanzt, kann Zuschüsse bekommen.
Streuobst heißt nicht etwa so, weil die Bäume ihre Früchte „verstreuen“. Vielmehr versteht man darunter großwüchsige Bäume verschiedener Obstarten, Sorten und Altersstufen, die verstreut in der Landschaft stehen, wie der Landesverband für Gartenbau und Landespflege auf der Internetseite „Streuobst in Bayern“ erklärt. Streuobstwiesen hielten mit ihren unterschiedlichen Sorten die Genussvielfalt lebendig und dienten rund 5000 oftmals gefährdeten Tier- und Pflanzenarten als Zuhause. Der Streuobstpakt, den die bayerische Staatsregierung im Herbst 2021 mit acht Verbänden geschlossen hat, dient dazu, die Streuobstbestände zu erhalten und bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume zu pflanzen.
Landkreis Aichach-Friedberg
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