Wie sauber sind die Züge? Wie gut funktioniert die Fahrgastinformation? Sind Zugbegleiter freundlich? Fragen wie diesen geht die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) nach und erstellt jährlich eine Rangliste. Regionalverkehrsnetze landen auf einer Skala von -100 bis +100. Die Bayerische Regiobahn (BRB), die das Netz Ammersee-Altmühltal betreibt, hat dabei gut 19 Punkte hinzugewonnen und landete mit 74,64 Punkten auf dem zweiten Platz. Die BRB bedient sowohl die Paartalbahnlinie zwischen Augsburg und Ingolstadt als auch die zwischen Gessertshausen und Weilheim, die am Ammersee vorbeiführt.
Weniger gut sieht es für Arverio aus (früher Go-Ahead Bayern). Diese betreibt die Augsburger Netze und bedient die viel genutzte Strecke von Augsburg über Kissing und Mering nach München, auf der es immer wieder Beschwerden von Pendlerinnen und Pendlern gibt, auch zur Fahrgastinformation. Sie landete mit 15,1 Punkten auf Rang 24 von 32. Ihre Servicequalität ist im Vergleich zum Vorjahr laut BEG gesunken.
Die BEG plant, finanziert und kontrolliert den S-Bahn- und Regionalverkehr in Bayern, erfasst alle bayerischen Regionalzüge und bewertet sie nach einheitlichen Kriterien in einem Qualitätsmesssystem. Fünf Kriterien fließen in dieses Qualitätsmesssystem ein: wie sauber die Fahrzeuge sind, wie die Fahrgäste im Regel- und Störfall informiert werden, wie die Ausstattung in den Zügen funktioniert, wie der Service der Zugbegleiter ist und wie die Unternehmen mit Kundenbeschwerden umgehen. Die Messung der Pünktlichkeit fließt aber nicht etwa in die Ergebnisse ein. Die BEG bewertet die einzelnen Netze mithilfe von externen Testern und Fahrgastbefragungen.
Ergebnisse haben finanzielle Auswirkungen auf die Regionalbahnen
Die Ergebnisse der Messungen haben finanzielle Auswirkungen auf die Betreiber der Netze. Erreicht ein Unternehmen den Wert Null, sind die Erwartungen der BEG gerade erfüllt. Wer darüber liegt, erhält eine Bonuszahlung, wer Minuspunkte verzeichnet, zahlt Strafe. Pünktlichkeitswerte und Zugausfälle fließen nicht in das Ranking zur Servicequalität ein. Sie werden in einem eigenen Messsystem ermittelt und separat veröffentlicht. (AZ)
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