Rund eine Woche ist seit dem Großbrand im Kühbacher Ortsteil Unterschönbach vergangen. Eine landwirtschaftliche Maschinenhalle brannte dabei nieder. Ein Großaufgebot von rund 180 Einsatzkräften war vor Ort. Augenzeugen sprachen von einem „gigantischen Feuer“. Verletzt wurde niemand, doch der Schaden ist immens. Die Polizei bezifferte ihn zwei Tage danach auf rund 1,5 bis zwei Millionen Euro. Hartnäckig halten sich Gerüchte, wonach möglicherweise Brandstifter am Werk waren. Doch die Polizei geht weiterhin von einer anderen Ursache aus, wie sie in der vergangenen Woche bereits mitteilte und am Dienstag erneut betonte.
Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Nach aktuellem Kenntnisstand der Ermittlungen wird von einem technischen Defekt ausgegangen.“ Dazu, um welchen Defekt es sich handelte, machte sie keine näheren Angaben. Die Kriminalpolizei Augsburg habe vor Ort Spuren gesichert. „Die Ermittlungen und die Auswertung der Spuren dauern an.“
Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ermittelt Polizei teils wegen Brandstiftung
Die Gerüchte entzünden sich an mehreren Bränden im Nachbarlandkreis Neuburg-Schrobenhausen in jüngster Zeit: Nach einem Scheunenbrand am Aussiedlerhof Oggermühle am vergangenen Donnerstag zwischen Burgheim und Neuburg nahm die Polizei Ermittlungen zu einer möglichen Brandstiftung auf. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord sagte: „Wir gehen davon aus, dass es ein absichtlich gelegter Brand war.“ Derzeit werde ein Zusammenhang mit anderen Bränden in der Nähe geprüft.
In der Nacht zum Sonntag, 22. Dezember, vernichtete ein Feuer in Adelshausen (Karlskron) rund 300 Strohballen im Wert von rund 12.000 Euro. Bald darauf stand laut Polizei fest, dass es absichtlich gelegt worden war. Brandexperten vermuten einen Zusammenhang mit mehreren Brandlegungen im April 2024 sowie dem Feuer in einer Lagerhalle in Gachenbach am Nachmittag des 22. Dezembers: Hier entstand in einem Holz verarbeitenden Betrieb im Ortsteil Peutenhausen ein Schaden von rund 10.000 Euro.
Im Gachenbacher Ortsteil Labersdorf brannte nur einen Tag später der Dachstuhl eines Wohnhauses. Ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften – teils auch aus dem Landkreis Aichach-Friedberg – verhinderte, dass die Flammen auf Nachbargebäude des landwirtschaftlichen Anwesens übergriffen. Die Brandursache war nach damaliger Auskunft der Polizei zunächst unklar.
Brandmittelspürhund kam nach Feuer in Unterschönbach zum Einsatz
Im Kühbacher Ortsteil Unterschönbach kam nach dem Brand von vergangener Woche ein Brandmittelspürhund zum Einsatz. Die Polizei will das jedoch nicht als Hinweis auf eine mögliche Brandstiftung verstanden wissen. Der Einsatz eines solchen Hundes sei „nicht unüblich zur Ermittlung von Brandursachen“.
Die Einsatzkräfte waren am vergangenen Mittwoch um 21.40 Uhr nach Unterschönbach alarmiert worden. Für die Maschinenhalle konnten sie nicht mehr viel tun. Doch es gelang ihnen zu verhindern, dass die Flammen sich auf das nahe Wohnhaus der Familie und den Rinderstall ausbreiteten.
Ursache für Großbrand im Aichacher Stadtteil Ecknach im November steht fest
Was einen weiteren Großbrand im Raum Aichach in den vergangenen Wochen angeht, sind die Ermittlerinnen und Ermittler bereits weiter: Im Industriegebiet im Aichacher Stadtteil Ecknach kam es am Freitag, 22. November, zu einem Brand am Gebäude eines Klebstoff verarbeitenden Betriebs. Sieben Feuerwehren, Polizei, Bayerisches Rotes Kreuz und Aichacher Bauhof waren stundenlang im Einsatz.
Verletzt wurde niemand. Wenige Tage später bezifferte das Polizeipräsidium in Augsburg den Schaden mit rund einer Million Euro. Inzwischen steht fest, was das Feuer ausgelöst hatte. Am Dienstag teilte das Präsidium auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Die Brandursache konnte ermittelt werden. Es handelte sich um eine nicht sachgemäße Entsorgung von Ofenrückständen.“ (mit ddur)
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