Zur Jahrtausendwende war eine Stromerzeugung aus regenerativen Quellen für die Verbrauchsmenge im Wittelsbacher Land für viele Menschen auf absehbare Zeit nicht vorstellbar. Prognosen, das sei in 20 Jahren zu schaffen, wurden damals als völlig realitätsfremde Utopie abgekanzelt. Außer den beiden Kraftwerken an den Lechstaustufen und dem Biomasse-Heizwerk war da nicht viel. Doch schon gut zehn Jahre später ist dieses Zwischenziel erreicht worden. Heute ist der Landkreis ein gutes Stück weiter, aber bestimmt nicht so weit, wie er sein könnte. Bundes- und vor allem Landespolitik, aber auch Widerstände vor Ort, haben den Ausbau insbesondere von Windkraft verzögert und teils verhindert.
Auch für die Speicherproblematik gibt es Lösungen
Mittlerweile ist wieder Dynamik zu spüren. Wer heute ein Haus baut oder saniert, der muss von Solarmodulen nicht mehr überzeugt werden. Gleichzeitig rückt aber die Speicherproblematik in den Vordergrund. Wohin mit dem Strom, wenn die Netze voll sind? Die Pessimisten heben wie vor einem Vierteljahrhundert warnend die Finger. Geht nicht, ist unbezahlbar, kommt lange nicht. Ja, das ist bisher nicht gelöst. Aber es gibt Lösungen und die werden sich schneller durchsetzen, als sich viele jetzt vorstellen können. Für Biogasanlagen sind beispielsweise jetzt Kleinkraftwerke am Markt, die doppelt so viel Strom als Gasmotoren produzieren und im Umkehrbetrieb überschüssigen Strom in speicherfähiges Gas umwandeln. Der Eigenverbrauch von Strom wird steigen und die Netze entlasten – siehe Pfeifer in Unterbernbach. Das größte Kraftwerk des Landkreises versorgt das eigene Werk. Es geht voran – schneller, als manche glauben.
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