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Kommentar: Die Reform der Erzieherausbildung war lange überfällig

Kommentar

Die Reform der Erzieherausbildung war lange überfällig

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    Die Reform der Erzieherausbildung war dringend notwendig - und wird sich positiv auf die neue Fachakademie für Sozialpädagogik in Aichach auswirken.
    Die Reform der Erzieherausbildung war dringend notwendig - und wird sich positiv auf die neue Fachakademie für Sozialpädagogik in Aichach auswirken. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    So schnell wie die Aichacher Fachakademie für Sozialpädagogik sind wohl nur wenige Schulen umgesetzt worden: Anfang 2023 ist die Entscheidung im Kreistag gefallen; wenige Monate später startet nun der erste Jahrgang. Insgesamt 13 Studierende beginnen in Aichach die Ausbildung zum Erzieher beziehungsweise Erzieherin. Deren Zahl wird in den kommenden Jahren weiter steigen - aus mehreren Gründen. Erstens kommen ab dem zweiten Ausbildungsjahr die Kinderpfleger dazu– zunächst aus den Klassen in Friedberg, später aber auch aus den Klassen in

    Berufschancen für Erzieher waren selten so gut wie jetzt

    Seit 2021 dauert die Ausbildung keine fünf, sondern nur noch vier Jahre. Für Abiturienten und Quereinsteiger mit Berufserfahrung dauert sie sogar nur drei Jahre. Während der praktischen Phasen erhalten die Studierenden eine Vergütung; in den beiden Theoriejahren besteht Anspruch auf Bafög. Diese Änderungen waren auch dringend notwendig. Denn nicht der Job an sich schreckte viele Nachwuchskräfte ab, sondern die lange Ausbildungszeit und das wenige Geld. So kann sich der Berufszweig besser gegen konkurrierende Ausbildungsberufe durchsetzen.

    Denn die Berufschancen waren selten so gut wie derzeit: Absolventinnen und Absolventen können sich ihren Arbeitgeber frei aussuchen. Bei der großen Anzahl an neu gebauten Schulen, Kitas und Kindergärten ist auch die Wahrscheinlichkeit groß, ein modernes Arbeitsumfeld nach neuen pädagogischen Standards vorzufinden. Und falls es doch mal an einer Stelle nicht so ganz passen sollte, findet man andernorts schnell ein gutes Plätzchen.

    Einzig die Qualität der Ausbildung darf auf keinen Fall unter der Verkürzung leiden. Denn immer mehr Kinder werden immer länger außerhalb ihrer Familie betreut. Kinderbetreuungseinrichtungen müssen deshalb weit mehr bieten, als nur ein Auffangbecken zu sein, was ohnehin nicht dem Anspruch des Fachpersonals entspricht. Wenn sich die Personalknappheit nun hoffentlich verringert, kann das der Betreuungsqualität nur guttun.

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