Es ist natürlich eine alte Leier, das alte Fingergezeige, wenn mal wieder in der Zeitung steht: „Weniger online, mehr im Geschäft kaufen.“ Das macht die Botschaft aber nicht unwahrer. Wollen sich Menschen den Charme ihrer Orte bewahren und nicht die immer gleichen Geschäfte und Markenketten wie in jeder x-beliebigen anderen Stadt haben, müssen sie eben auch mal in die kleinen Läden nebenan gehen. Denn die sorgen gerade für den Flair, der kleinere Städte wie Aichach oder Friedberg ausmacht – und der in Zeiten von „Black Weeks“ mehr denn je auf dem Spiel steht.
Das Internet hat natürlich den Wettbewerbsvorteil des Bequemen. Wenn dazu noch sagenhafte Vergünstigungen und Rabatte locken, dank derer die gewünschten Schuhe oder das lang ersehnte Geschirrservice mal eben zum halben Preis und am nächsten Werktag vor der Haustür stehen, wird es eng für den lokalen Einzelhandel. Er braucht uns also. Und mit uns ab und an die bewusste Entscheidung gegen die Bequemlichkeit und für die zehn Minuten Gehweg zum nächsten Laden, ob für Bücher, Deko oder Socken.
Gegen Leerstände: Mit leicht angepasstem Einkaufsverhalten kann man schon viel bewirken
Denn wir brauchen ja auch ihn, den lokalen Einzelhandel, ganz ohne das Internet zu verdammen. Für ein Stadtbild gibt es nichts Schlimmeres als Leerstände, die darin klaffen wie Zahnlücken. Wie viel es bewirkt, wenn sich eine solche Lücke schließt, zeigte die Eröffnung des Optikers Augensache in der Friedberger Ludwigstraße, wo das s.Oliver-Aus monatelang ein Loch riss. Und wer weiß, vielleicht kann man durch ein leicht angepasstes Einkaufsverhalten auch Pop-up-Geschäfte wie den Aichacher „Trendshop“ in den ehemaligen Rübsamen-Räumen zum dauerhaften Standortverbleib bewegen. Denn wer will schon in ausgestorbenen Städten leben?
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