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Kommentar: Missbrauch in der katholischen Kirche: Ein Mühlstein auf vielen Schultern

Kommentar

Missbrauch in der katholischen Kirche: Ein Mühlstein auf vielen Schultern

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    Die katholische Kirche steckt in einer schweren Krise, immer mehr Menschen kehren ihr den Rücken - und viele unbescholtene Geistliche stehen unter Generalverdacht.
    Die katholische Kirche steckt in einer schweren Krise, immer mehr Menschen kehren ihr den Rücken - und viele unbescholtene Geistliche stehen unter Generalverdacht. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die katholische Kirche steckt – gefühlt seit Jahrzehnten – in einer schweren Krise. Aber so groß und schwer wie derzeit war der Mühlstein durch den Missbrauch von Kindern durch Geistliche und Verfehlungen von hochrangigen Kirchenvertretern auf den Schultern noch nie. Er lastet auf gläubigen Menschen, überzeugten Gottesdienstbesuchern, ehrenamtlichen Pfarrgemeinderätinnen oder Kirchenpflegern, engagierten Mitarbeitern, Erzieherinnen oder Lehrern in kirchlichen Kindergärten, Schulen oder Hilfseinrichtungen für Behinderte und besonders auf den Pfarrern. Seien wir bitte nicht ungerecht: Es gibt überall viele überzeugende, emphatische und unbescholtene Priester. Sie sind in der großen Mehrzahl und leiden unter dem Schatten, der über ihre Kirche gefallen ist. Sie stehen durch die Vorfälle – ohne etwas dafür zu können – unter Generalverdacht.

    Seit vielen Jahren wenden sich Menschen von der Kirche ab – aus verschiedenen Gründen und oft auch aus monetären. Der furchtbare Missbrauchsskandal wirkt jetzt aber wie ein Brandbeschleuniger für Austritte. Das alles ereignet sich in einer eh schon durch die Pandemie bedrückenden Zeit mit weitestgehend leeren Kirchenbänken.

    Dennoch bleibt das Gefühl und auch die Hoffnung, dass weiter engagierte Menschen zu dieser Gemeinschaft stehen. Denn die oben genannten „Mühlstein-Träger“ haben für diese Gesellschaft und besonders für die Schwachen viel getan – sie sind unverzichtbar. Aber alleine und ohne Unterstützung können sie die Last nicht schultern.

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