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Kommentar: Kreis soll zupacken bei der Technikerschule, aber nicht blauäugig sein

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Kreis soll zupacken bei der Technikerschule, aber nicht blauäugig sein

Christian Lichtenstern
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    An der Berufsschule Friedberg soll eine Zweigstelle der Technikerschule Mindelheim errichtet werden.
    An der Berufsschule Friedberg soll eine Zweigstelle der Technikerschule Mindelheim errichtet werden. Foto: Michael Postl

    Wenn sich in den vergangenen Jahrzehnten eine Bildungschance für das Wittelsbacher Land eröffnet hat, dann haben die Kreispolitiker durchgängig und einhellig beherzt zugegriffen. So ist aus einem Landkreis mit einer Grundversorgung von Bildungseinrichtungen ein richtiger Schullandkreis geworden – mit einer mittlerweile sehr großen Bandbreite, von der kleinen Wirtschaftsschule in Pöttmes über die Berufliche Oberschule mit einer zusätzlichen Ausbildungsrichtung Gesundheit in Friedberg bis zum dritten Gymnasium an der Bahnlinie in Mering.

    Wirtschaft und Berufsschule profitieren

    Jetzt tut sich mit einer Technikerschule in Friedberg wieder etwas auf, was Aichach-Friedberg voranbringen könnte. Die Ausbildung von Maschinenbau-Technikern und die zusätzlichen Fachräume werten zum einen den Berufsschulstandort enorm auf. Sie zeigt zum anderen auch den Azubis in der Berufsschule, wie ihr Weg weitergehen könnte, und natürlich profitieren die kleinen und mittelständischen Unternehmen im Landkreis, wenn gefragte Techniker vor der Haustüre ausgebildet würden.

    Eine Fachschule fordert hohe Investitionen

    Landrat Klaus Metzger und die Kreisräte tun aber gut daran, nicht blauäugig und voller Begeisterung zuzugreifen, solange die Finanzierung nicht geklärt ist. Das gilt generell und in Corona-Zeiten erst recht. Günstig ist so eine Fachschule nämlich nicht, und die Technikinnovationen bedeuten kontinuierliche Folgeinvestitionen. Für den Kreis ist es gut, dass er vom Kultusministerium gebeten worden ist, in der Region in die Bresche zu springen. Das ist eine andere Verhandlungsposition als ein Bewerbungsrennen um eine neue Schule. Wenn die Finanzfragen geklärt sind, sollte der Kreistag im November aber unbedingt Ja sagen.

    Wie die Mindelheimer zu zwei Millionen Euro gekommen sind

    Einen Namen könnte das „Kind“ übrigens auch bekommen. Die in Mindelheim heißt zum Beispiel Burkhart-Grob-Technikerschule. Warum? Nun bei einem Besuch des damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer im Unterallgäu im Jahr 2013 ergriff der Seniorchef des Automobilzulieferers das Wort und sagte als Beitrag seiner Firma für eine Technikerschule zwei Millionen Euro zu. Da waren zuerst mal alle Anwesenden sprachlos und die neue Schule ganz schnell auf dem Weg. Vielleicht sollte der Landrat heuer noch Ministerpräsident Markus Söder zu einem Unternehmerempfang bei der Landesausstellung einladen.

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