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Interview: Kerscher: "Es gibt keine wirklich leichten oder schweren Entscheidungen"

Interview

Kerscher: "Es gibt keine wirklich leichten oder schweren Entscheidungen"

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    Der Umbau des Kühbacher Rathauses schreitet voran. Im früheren Sitzungssaal, in dem Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher hier steht, werden nach Abschluss der Arbeiten die Mitarbeiter des Bauamtes ihren Arbeitsplatz haben.
    Der Umbau des Kühbacher Rathauses schreitet voran. Im früheren Sitzungssaal, in dem Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher hier steht, werden nach Abschluss der Arbeiten die Mitarbeiter des Bauamtes ihren Arbeitsplatz haben. Foto: Gerlinde Drexler

    Wie geht es Ihnen gerade, Herr Kerscher?
    KARL-HEINZ KERSCHER: Es dürfte täglich erkennbar sein, dass es mir sehr gut geht.

    Sie sind vor drei Jahren gewählt worden – was war bislang Ihr schönster Tag in dieser Amtszeit?
    KERSCHER: Jeder Tag im Amt ist besonders. Ich bin in der glücklichen Situation, genau den Beruf ausüben zu dürfen, den ich immer haben wollte. 

    Die wichtigsten Projekte in Kühbach

    Die drei wichtigsten erledigten Projekte

    • Neubau und Einweihung der Verbandskläranlage Paartal
    • Neueinkleidung der Feuerwehren Markt Kühbach
    • Ausweisung und Erschließung Baugebiet "An der Rettenbacher"

    Die drei wichtigsten noch durchzuführenden Vorhaben:

    • Erschließung Baugebiet "An der Falterbreite" in Kühbach (41 Bauplätze)
    • Fertigstellung Rathausan- und -umbau mit technischer und energetischer Sanierung
    • Hochwasserschutz/Planung und Umsetzung Regenrückhaltebecken (drx)

    Corona, Krieg, Wirtschaftskrise, Inflation – hinterlassen diese Krisen auch Spuren in der Gemeinde?
    KERSCHER: Natürlich war es kein einfacher Einstieg als Bürgermeister, seine Amtszeit mit dem ersten Lockdown zu beginnen. Da ging es allen neu gewählten Kolleginnen und Kollegen gleich. Aber trotz den Herausforderungen, die die Pandemie mit sich brachte, hat sich das Miteinander bei uns in Kühbach immer wieder spürbar gezeigt. Wir konnten unter anderem Seniorenfahrten zum Impfzentrum organisieren - Registrierung und Shuttlefahrten wurden von der Marktgemeinde übernommen -, um allen über 80-Jährigen die Möglichkeit zur Impfung zu bieten, was auch hervorragend angenommen wurde. An unserer Schule wurde eine Testpagode mit ehrenamtlichen Testnehmerinnen installiert, die den Schulkindern die Selbsttestung ersparte, was den Eltern und der Lehrerschaft ein sicheres Gefühl während dieser doch sehr langen Zeit gegeben hat.Unangenehme Zeiten kann man nicht ändern. Man muss damit umgehen, wie es kommt. Aber man kann das Beste daraus machen und niemanden in der Gesellschaft vergessen. Die stetig wachsenden Energiepreise stellen uns alle vor Herausforderungen. Wir versuchen gemeindlicherseits am Puls der Zeit zu bleiben und mit der Minimierung von Energieverbräuchen, dem Ausbau von Energiegewinnung sowie mit ausgebildetem Fachpersonal für die Zukunft gut gerüstet zu sein.

    Zuhören, Aufnehmen und Umsetzen war und ist Ihnen ein wichtiges Anliegen. Lässt sich das bei ihrem engen Terminkalender immer so einfach umsetzen?
    KERSCHER: Für mich gehört ein offenes Ohr und die Bereitschaft, die Anliegen der Bürgerschaft ernst zu nehmen, zu den Grundaufgaben eines Bürgermeisters. Es ist unumgänglich, sich Zeit zu nehmen, um zu erklären, warum bestimmte Vorgänge so ablaufen, wie sie ablaufen. Im Hintergrund stehen ja gesetzliche Regelungen oder durchdachte Beschlüsse des Marktgemeinderates. Vieles wird durch Transparenz und entsprechende Erklärungen verständlicher und somit akzeptierbar.

    Gibt es zum geplanten Supermarkt in der Paarer Straße schon etwas Neues?
    KERSCHER: Aktuell warten wir auf die Antwort mit angepasster Planung des Vorhabenträgers und dessen Planer. Unsere Verwaltung und das beauftragte Planungsbüro haben sie für die Flächennutzungsplanänderung und die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes bestmöglich unterstützt. Die Beschlüsse des Marktgemeinderates sind nun in der Planung umzusetzen. 

    Was war die schwierigste Entscheidung, die Sie bislang treffen mussten?
    KERSCHER: Alle anstehenden Entscheidungen müssen umsichtig und mit größter Sorgfalt getroffen werden. Gott sei Dank habe ich eine starke Verwaltung und einen bestens agierenden Marktgemeinderat hinter mir und beratschlage mich gerne mit meinen Bürgermeisterkollegen Gerhard Stegmayer und Albert Schormair.

    Was war die leichteste Entscheidung, die Sie bislang treffen mussten?
    KERSCHER: Es gibt für mich keine wirklich leichten oder schweren Entscheidungen, denn bei jeder Entscheidung, egal welcher Tragweite, muss das Für und Wider abgewogen werden, um ideal für die gesamte Bürgerschaft reagieren zu können. Allerdings fallen mir Entscheidungen zum Wohl unserer Kinder relativ leicht, da es mir eine Herzensangelegenheit ist, unseren Kleinsten einen bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Es freut mich auch besonders, dass wir für das kommende Kindergartenjahr alle Anfragen für einen Betreuungsplatz annehmen konnten.

    Wann hatten Sie zuletzt Zeit für Ihr Hobby?
    KERSCHER: Da ich meinen Beruf als Bürgermeister als Berufung sehe, darf ich täglich meinem Hobby nachgehen. Sportliche Aktivitäten beschränken sich meist auf administrative Tätigkeiten in unseren Vereinen und es ist von großem Vorteil, erwachsene Kinder zu Hause zu haben.

    Zur Person

    Karl-Heinz Kerscher war einer von vier Kandidaten, die sich um das Amt beworben hatten. Vor der Wahl war der 51-Jährige bereits zwölf Jahre lang Mitglied im Gemeinderat. Kerscher hat Großhandelskaufmann gelernt und arbeitete vor der Wahl als Vertriebsleiter in der Heiz- und Energiespartechnik.

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