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Inchenhofen: An Pfingsten ist St. Leonhard das Ziel Tausender Pilger

Inchenhofen

An Pfingsten ist St. Leonhard das Ziel Tausender Pilger

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    Zahlreiche Wallfahrergruppen waren am Pfingstmontag zu Fuß nach Inchenhofen unterwegs.
    Zahlreiche Wallfahrergruppen waren am Pfingstmontag zu Fuß nach Inchenhofen unterwegs. Foto: Erich Echter

    Die Inchenhofener Wallfahrtskirche St. Leonhard war an den Pfingsttagen wieder Ziel Tausender Wallfahrer. Die Bittgänger kamen aus dem Schrobenhausener, Freisinger, Fürstenfeldbrucker und Dachauer Raum. An seinem Erzbruderschaftsfest am Pfingstmontag bescherte

    Für den Weihbischof fast ein „Heimspiel“

    Der Augsburger Weihbischof, geboren in Friedberg, sagte: „Wenn ich ins Wittelsbacher Land komme, habe ich echte heimatliche Gefühle.“ Er lobte die gute Resonanz der Wallfahrt und bezeichnete es als eine Freude, dass sich so viele Menschen auf den Weg zum heiligen Leonhard gemacht haben. „Die Menschen suchen Hilfe und Trost“, sagte Losinger. Dekan Stefan Gast freute sich, dass Losinger das Pontifikalamt am Hochfest zelebrierte, gemeinsam mit dem Ruhestandspfarrer Karl Mayr und Diakon Ludwig Drexel. 

    Weihbischof Anton Losinger wurde von Pfarrgemeinderatsvorsitzendem und Zweitem Bürgermeister Hans Schweizer am Pfarrhof empfangen, hier mit Dekan Stefan Gast und Ruhestandsgeistlichem Karl Mayr.
    Weihbischof Anton Losinger wurde von Pfarrgemeinderatsvorsitzendem und Zweitem Bürgermeister Hans Schweizer am Pfarrhof empfangen, hier mit Dekan Stefan Gast und Ruhestandsgeistlichem Karl Mayr. Foto: Erich Echter

    Empfangen wurde Losinger am Pfarrhof vom Zweiten Bürgermeister und Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Hans Schweizer. Schon seit den frühen Morgenstunden seien Wallfahrer zu Fuß unterwegs, berichtete Schweizer. Was sie sich in Inchenhofen erhoffen, dazu hatte Schweizer einige Vermutungen: vielleicht, um zu sich selbst zu kommen, bei Gott anzukommen, eine dankbare Grundhaltung einzunehmen und neue Begeisterung im Glauben zu erlangen.

    Jede Wallfahrergruppe, die in Inchenhofen eintraf, wurde mit Glockengeläut empfangen. Am besten besucht ist seit jeher der Gottesdienst um 7 Uhr. Hier treffen sich die Wallfahrer aus Weilach, Griesbeckerzell, Obergriesbach, Unterschneitbach, Zahling, Sulzbach, Ober- und Untermauerbach, Taiting, Edenried, Laimering, Rieden, Peutenhausen, Gachenbach, Klingen, Thalhausen, Ecknach und Oberbernbach. Die Messe feierten mit den Wallfahrern Thomas Gerstlacher, der die Oberbernbacher Fußwallfahrer begleitete, und Pfarrer Tobias Seyfried von der Pfarreiengemeinschaft Zegos, der den Fußweg von Griesbeckerzell aus auf sich nahm. „Ich bin heute zum zweiten Mal dabei und ich finde die Wallfahrt schön, besonders, wenn das Wetter passt“, sagte er. Mit etwa 150 Wallfahrern brach er auf. „Seit 4 Uhr sind wir unterwegs“, erzählte Seyfried.

    Die Ministranten läuten für die Wallfahrer die Glocken

    Am Wallfahrtstag lastet auf den Schultern von Mesner Christian Kaltenstadler und seiner Mutter Maria viel Arbeit. Seit fünf Uhr waren sie auf den Beinen. Alles musste am Hochfest funktionieren. Die Ministranten mussten rechtzeitig die Glocken läuten, wenn Wallfahrer ankamen, und sie „ausläuten“, wenn sie wieder wegzogen. Maria und

    Aber auch Dekan Stefan Gast, der erst vor wenigen Tagen aus Rom zurückgekommen ist, war am Hochfest besonders gefordert. Bereits seit vier Uhr früh war er auf den Beinen, um Vorbereitungen zu treffen. Die wenige Zeit neben den Gottesdiensten nutzte er, um im Gasthaus Voglbräu so manche Wallfahrergruppe persönlich zu begrüßen. Hans Dietrich, früher stellvertretender Schulleiter am Aichacher Deutschherren-Gymnasium, begleitete bei den meisten Wallfahrergottesdiensten den Chor an der Orgel. Er freute sich, dass mit Losinger ein ehemaliger Schüler das Pontifikalamt feierte.

    Kinder bitten die Pilger um „Guatzln“

    Die meisten Pilger aus dem Raum Friedberg und Dachau waren schon seit aller Herrgottsfrüh auf Achse. Einigen konnte man die Strapazen ansehen. Den Gruppen voraus ging ein Kreuz, es folgten dann die Frauen und Männer. Während des ganzen Weges wurde der Rosenkranz gebetet. Monika Fiehl aus dem Dasinger Ortsteil Laimering war seit halb vier Uhr auf den Beinen. Traditionell wird bei Verwandten in Aichach Rast gemacht. Wegen der langen Wegstrecke trugen Josef Rohrmoser und Thomas Schäffler abwechselnd das Kreuz. Ein besonderes Erlebnis für die Wallfahrer war der Sonnenaufgang.

    In Inchenhofen warten traditionell Kinder auf spendable Wallfahrer, hier Marlene und Simone Arzberger.
    In Inchenhofen warten traditionell Kinder auf spendable Wallfahrer, hier Marlene und Simone Arzberger. Foto: Erich Echter

    Ein besonderer Tag ist die Pfingstwallfahrt auch für die Inchenhofener Kinder. Besonders stark frequentiert ist am Hauptwallfahrtstag die Aichacher Straße. Die Frage, wie spendabel die Wallfahrer heuer sind, wird von den Buben und Mädchen jedes Jahr neu aufgeworfen. Der Brauch, dass Kinder am Straßenrand um „Guatzln“ bitten, ist so alt wie die Wallfahrt. 

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