Die Aufregung steigt: Am Sonntag, 3. November, dürfte in Inchenhofen beim Leonhardiritt wieder Ausnahmezustand herrschen. 200 Pferde, acht Kutschen, 50 Darsteller und 19 große Motivwägen bilden zusammen mit vielen Trachtengruppen und Musikkapellen den Festumzug. Als Ehrengast wird Ministerpräsident Markus Söder erwartet.
Der Inchenhofener Leonhardiritt ist eines der bedeutendsten Ereignisse im Gemeindeleben und der größte seiner Art in ganz Bayern, berichten die Organisatoren. Das Pontifikalamt wird am Sonntag von Weihbischof Florian Wörner aus Augsburg und mehreren Geistlichen zelebriert. Beginn ist um 9.30 Uhr in der Wallfahrtskirche Sankt Leonhard. Die Messe wird vom Leonhards-Chor mit Orchester unter der Leitung von Tobias Wittmeir umrahmt. Bereits am Samstagabend, 2. November, wird das Leonhardifest mit einer Vorabendmesse und neuen geistlichen Liedern um 18 Uhr eröffnet. Im Anschluss findet die Lichterprozession zum Friedhof statt.
Beim Leonhardiritt in Inchenhofen verharren die Darsteller zwei Stunden in ihren Posen
Das Highlight, der Leonhardiritt am Sonntag, beginnt um 13.30 Uhr. Eine ganz besondere Rolle spielen dabei die Inchenhofener selbst, die in lebenden Bildern das Leben und Wirken des heiligen Leonhard auf den aufwendig gestalteten Motivwägen darstellen. Auf den Festwägen verharren die Darsteller fast zwei Stunden lang in ihren Posen.
Einige der Kutscher kommen schon Jahrzehnte lang mit ihren Pferden und Gespannen nach Inchenhofen. Dreimal ziehen die Wägen, Pferde und Musikkapellen um die Wallfahrtskirche. Von der Tribüne gegenüber der Kirche aus werden die vorbeiziehenden Gruppen und Festwägen erklärt. Zur Pferdesegnung wird gebetet und gesungen, Weihwasser gesprengt und mit der Reliquie des heiligen Leonhard der Segen erteilt. Das Fest endet am Sonntag mit einer Festandacht und Kirchenführung in der Wallfahrtskirche.
Der heilige Leonhard wird als Helfer in allen Notlagen angerufen. Er ist besonderer Schutzpatron der unschuldig Gefangenen, der Geisteskranken und auch der Mütter. Später wurde aus dem „Kettenheiligen“ noch der Beschützer für das angekettete Hausvieh. Er gilt umgangssprachlich als der bayerische Herrgott. Im Mittelalter gehörte Inchenhofen nach Angaben der Veranstalter neben Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela sechs Jahrhunderte lang zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Welt. Kostenlose Parkmöglichkeiten werden den Besuchern rund um den Markt Inchenhofen angeboten.
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