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Hollenbach: Kanalbau: Hollenbachs Bürgermeister bekommt Einladung zum Schuhe putzen

Hollenbach

Kanalbau: Hollenbachs Bürgermeister bekommt Einladung zum Schuhe putzen

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    Die Kanalbauarbeiten waren eines der Themen bei der Bürgerversammlung im Hollenbacher Ortsteil Igenhausen.
    Die Kanalbauarbeiten waren eines der Themen bei der Bürgerversammlung im Hollenbacher Ortsteil Igenhausen. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Zwei anstrengende Jahre mit vielen und vor allem großen Baumaßnahmen hat die Gemeinde Hollenbach hinter sich. Diese Sondermaßnahmen unter Corona-Auflagen zu betreuen, habe die Sache nicht unbedingt einfacher gemacht, sagte Bürgermeister Xaver Ziegler auf der Bürgerversammlung im Sportheim in Igenhausen am Donnerstag. Die rund 30 Zuhörerinnen und Zuhörer hatten zwar die eine oder andere Rückfrage zu seinem Bericht, aber keine Anliegen.

    Vor allem finanziell waren es zwei sehr turbulente Jahre. Um die großen Baumaßnahmen wie den neuen Bauhof, die Erweiterung des Kindergartens sowie die laufenden Kanal- und Straßensanierungen stemmen zu können, hatte die Gemeinde schon im Vorfeld ein finanzielles Polster aufgebaut und die Rücklagen dann abgeschmolzen. Zu Turbulenzen hatte laut dem Bürgermeister der Einbruch der Gewerbesteuer während der Corona-Krise geführt. „Mindestens 500.000 Euro weniger“ habe die Gemeinde dadurch eingenommen, sagte Ziegler. Dass Hollenbach den Haushalt trotzdem wieder „in den Griff bekommen hat“, lag an den rund 380.000 Euro, die vom Freistaat Bayern als Kompensationszahlung kamen. Die Frage eines Zuhörers, ob Hollenbach das Geld zurückzahlen müsse, beantwortete der Bürgermeister mit einem Nein. „Das ist eine Einmalzahlung.“ Eine Herausforderung ist für die Gemeinde, dass sie nicht weiß, wann die Fördergelder für die Baumaßnahmen auf ihrem Konto auftauchen. Von den 2,5 Millionen Euro, die es für die Kanalsanierungen in Igenhausen und Mainbach gibt, sei noch nicht alles da, berichtete Ziegler. Um die Kosten vorfinanzieren zu können, habe die Gemeinde heuer einen Kredit in Höhe von einer Million Euro aufgenommen.

    Großer Teil der Kanäle in Hollenbach ist saniert

    Insgesamt sei „ein ganz großer Teil der Kanäle saniert“, berichtete Ziegler. Er freute sich: „Wir sind auf einem Stand, der sich wirklich sehen lassen kann.“ Die Bernbacher Straße in Igenhausen „macht es im letzten Zuckerer spannend“, so der Bürgermeister. Mehrere Proben haben ergeben, dass der Straßenbelag nicht frostsicher ist. Die oberste Schicht müsse deshalb abgezogen und in anderer Zusammensetzung neu aufgebracht werden, teilte Ziegler mit. Wenn es im Frühjahr mit der Sanierung der Weiherstraße losgeht, wird sich diese massiv verändern. Sie wird dann durchgehend eine Fahrbahnbreite von 5,50 Meter sowie einen 1,50 Meter breiten Gehweg bekommen. Mit Blick auf die monatelangen Baustellen vor der Tür regte Stefan Grießer an, die Baustellen anders aufzuziehen. Bürgermeister Ziegler hatte Verständnis, wies aber darauf hin, dass es klare Vorgaben für die einzelnen Gewerke gebe. Auch er ist froh, wenn die Baustellenzeit ein Ende hat. „Ich habe viele Einladungen zum Fenster und Schuhe putzen bekommen“, sagte Ziegler. Zu den Anwesenden sagte er: „Es ist bald vorbei und dann haben wir unser Leben wieder.“

    Ein Thema, mit dem sich der Gemeinderat in der nächsten Klausurtagung auseinandersetzen wird, sind Photovoltaikanlagen. Der Bürgermeister zu den Plänen: „Wir werden versuchen, alle öffentlichen Gebäude üppig auszustatten.“ Eine andere Überlegung ist, auf dem Bauhofgelände öffentliche Ladesäulen zu installieren. Fahrzeuge des Bauhofs würden „ziemlich sicher“ durch Elektrofahrzeuge ersetzt, teilte Ziegler mit. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bauhofs wird den Strom dafür liefern. Wenn die Gemeinde „die Baustellen verdaut“ hat, könnte die Anlage auf der Schule erweitert werden, überlegte Ziegler laut. Aktuell sei die Gemeinde gerade in der Planung für die Sanierung der Kläranlage. Der Grobrechen, der noch aus dem Jahr 1991 stammt, müsse saniert werden, sagte der Bürgermeister. „Wie es momentan aussieht, bekommen wir Förderung.“ Er ging deshalb davon aus, dass die finanzielle Belastung „nicht so tragisch wird“.

    Hohe Förderung für Glasfaseranschlüsse

    Ähnliches gilt für den Breitbandausbau. Von den gut drei Millionen Euro, die es kosten wird, eine Infrastruktur mit Glasfaser für jedes Grundstück aufzubauen, muss die Gemeinde nach Abzug des 90-prozentigen Zuschusses 300.000 Euro selber tragen. Dabei gibt es aber laut Ziegler noch einen Wermutstropfen: „Igenhausen und Teile von Hollenbach sind momentan zu gut versorgt.“ Sie können in den Glasfaserausbau erst mit dem Bundesförderprogramm, das ab Januar 2023 kommen soll, mit einbezogen werden. Die gute Nachricht: „Auch St. Georg und Weinberg sind förderfähig und können erschlossen werden.“

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